Ende 2020 eröffnet in der Mitte Berlins das Humboldt Forum im Berliner Schloss. Mit dem Humboldt Labor präsentiert die Humboldt-Universität zu Berlin im 1. Obergeschoß des Humboldt Forums einen lebendigen Ort des Wissens und der Wissenschaften. In dem interdisziplinären Ausstellungsraum bekommt das Publikum Einblicke in die Vielfalt und Relevanz von Wissenschaft. Damit entsteht die Möglichkeit, die wissenschaftlichen Such- und Erkenntnisprozesse aus nächster Nähe zu erleben.
Das Humboldt Labor versteht sich als lebendige Ideenwerkstatt. Seine Formate sind ebenso vielfältig wie seine Themen: In Ausstellungen, Workshops, wissenschaftlichen Experimenten, Vorlesungen, Diskussionsreihen, Performances, Medieninstallationen und Forschungsstationen im Raum bekommen die Besucher_innen die Chance, sich mit aktuellen Forschungsfragen auseinanderzusetzen und an der Erprobung der Wissensformate der Zukunft teilzuhaben.
Mit dem Lautarchiv wird als eine der international bedeutendsten Sammlungen historischer Tonaufnahmen ins Humboldt Labor einziehen und dort für Forschungs- und Ausstellungsaktivitäten zugänglich sein. Als Sammlung mit vielen inhaltliche Schnittstellen zu den Fragestellungen der anderen Akteure im Haus steht es für den Anspruch des Humboldt Labors, seine Themen im engen Austausch mit den Partnern im Humboldt Forum zu erarbeiten.
Das Humboldt Labor ist…
…offen: Das Humboldt Labor funktioniert als offenes Labor der Universität. Vom Laien bis zur Expertin bietet es Besucher*innen aller Altersgruppen Zugang zu einer Vielfalt an Wissen. Im Humboldt Labor können Forschungsprozesse aus nächster Nähe erlebt und mit Spezialist*innen direkt diskutiert werden.
…aktuell: Das Humboldt Labor behandelt Themen, die sich auf aktuelle Forschungen der Humboldt-Universität und ihrer Kooperationspartner stützen. Um schnell auf brisante Fragen reagieren zu können, lässt das Programm Raum für Präsentation und Diskussion neuester Erkenntnisse.
…interaktiv: Von Ausstellungen bis zu öffentlichen Experimenten zielt das Humboldt Labor auf die Mitwirkung der Besucher*innen. Hier wird nicht nur Wissen präsentiert, hier entsteht auch neues Wissen im Austausch mit dem Publikum, das wiederum produktiv in die Universität zurückwirkt.
…visionär: Das Humboldt Labor erprobt gemeinsam mit der Öffentlichkeit neue Möglichkeiten des Lernens und Lehrens und wird erfolgreiche Modelle in Studium und Forschung zurückspielen. Das Humboldt Labor gestaltet so die Zukunft der Universität im 21. Jahrhundert mit.
Das Humboldt Labor Team kann sich auf die Expertise der Exzellencluster und -initiativen, der Fakultäten und Institute, der über 2.500 Wissenschaftler_innen und 30.000 Studierenden der Humboldt-Universität, der Berliner Wissenschaftslandschaft und der internationalen Kooperationspartner stützen und wird jeden Besuch immer wieder zu einem neuen Erlebnis machen.
Die Auftaktausstellung „Nach der Natur“
Zukunftsfragen von globaler Bedeutung bilden den Rahmen für die Auftaktausstellung des Humboldt Labors. Wie wollen wir leben? Was hat die Krise der Natur mit der Krise der Demokratie zu tun? Zu den universitären Forschungsprojekten, die in diesem Zusammenhang vorgestellt werden, gehören die Exzellenzcluster der drei Berliner Universitäten (Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin, deren Arbeit im Rahmen der „Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder“ ab 2019 für sieben Jahre gefördert wird. An einer großen „Forschungswand“, die als interaktives Element auch auf das Publikum reagieren wird, können die Besucherinnen und Besucher die komplexe Verflochtenheit ganz unterschiedlicher Forschungsthemen und -perspektiven nachvollziehen, deren Gemeinsamkeit in ihrer besonderen gesellschaftlichen Relevanz besteht.
Forschungsstationen, die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konzipiert wurden, laden die Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung ein, an aktueller Forschung teilzuhaben und mitzuwirken. Die Ausstellung zeigt Objekte aus Lehr- und Forschungssammlungen und gibt einen Einblick in verschiedene Archive der Universität und in Möglichkeiten der wissenschaftlichen Bearbeitung ihrer Bestände. Es ist auch geplant, studentische Projekte einzubeziehen.
Die Auftaktausstellung bespielt eine Fläche von 750 qm und wird drei Jahre lang zu sehen sein. Innerhalb dieser Zeit werden Objekte ausgetauscht, aktuelle Forschungsergebnisse ergänzt und neue Zusammenhänge hergestellt, so dass die Prozesshaftigkeit von Wissenschaft in der Ausstellung ihre Entsprechung findet. Gerade im Hinblick auf den angestrebten Verbund der Berliner Universitäten wird das Humboldt Labor in den nächsten Jahren ein zentraler Ort der Berliner Wissenschaftskommunikation, aber auch der experimentellen Forschung sein.
Mitarbeitende
Projektleitung
Heide Barrenechea
Kuratorin
Anna-Lisa Dieter
Kurator für Outreach
Bastian Herbst
Technische Kuration
Max Illner
Szenograf
Caspar Pichner
Museologin
Anja Walther
Assistenz Projektleitung
Sylvana Brauer
Assistenz Kuration
Roksolana Ludyn
Assistenz Technische Kuration
Leo Musielski