Ein Film von Christoph Schneider, Uta Sommer, Melina Radecke, Oliver Zauzig (Humboldt-Universität zu Berlin) und Andreas Linsbauer (Universität Zürich)
In dem 11-minütigen Film wird ein Teilstück eines bedeutenden historischen Reliefs der Schweizer Alpen vorgestellt und mit dem Rückgang der Gletscher infolge menschgemachten Klimawandels in Bezug gesetzt. Ausgangspunkt des Films bildet das kulturhistorisch wertvolle topografische Relief mit dem Aletschgletscher im Mittelpunkt. Dieses wurde vor über 200 Jahren vom Schweizer Topografen und Reliefbauer Joachim Eugen Müller (1752–1833) für die Berliner Kunstkammer geschaffen und befindet sich heute im Humboldt Forum im Berliner Schloss. Es handelt sich um das einzige erhaltene Teilstück des Alpenreliefs, das einst aus zehn Einzelteilen bestand und zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine bedeutende Attraktion in der Berliner Kunstkammer darstellte. Müller hat mit viel Liebe zum Detail die Berglandschaft maßstabsgetreu und nahezu exakt abgebildet. Im Film werden Details am Relief gezeigt und deren landschaftsformende Bedeutung erläutert.
Das heutige Erscheinungsbild der Alpen ist maßgeblich durch die Vergletscherung in Vergangenheit und Gegenwart geprägt. Der größte alpine Gletscher ist der Aletschgletscher im Schweizer Kanton Wallis. Obwohl seine Ausdehnung und Mächtigkeit nach wie vor beeindrucken, lässt sich an ihm auch der menschgemachte Klimawandel unmittelbar ablesen. Diese Veränderungen in der Landschaft werden im Film in eindrucksvoller Weise präsentiert. Insbesondere der in den letzten 200 Jahren zu verzeichnende Anstieg der Temperatur manifestiert sich eindrücklich in dem beschleunigten Abschmelzen der alpinen Gletscher. Die Folgen für Menschen und Natur sind schon heute fundamental. Müllers Relief veranschaulicht die Situation vor dem Beginn der Industrialisierung und damit vor dem menschgemachten Klimawandel. Der Film vermittelt die Erkenntnis, dass die Folgen des Klimawandels eine Realität darstellen, die es gilt sichtbar, erfahrbar und verständlich zu machen. Er verdeutlicht, dass Kultur und Natur keine Gegensätze, sondern sich gegenseitig beeinflussende Sphären auf unserer Erde sind.
Ausarbeitung der Inhalte: Christoph Schneider, Uta Sommer, Melina Radecke, Oliver Zauzig (Humboldt-Universität zu Berlin), Andreas Linsbauer (Universität Zürich)
Produktion: Jörg Schulze (CMS, Humboldt-Universität zu Berlin)
Sprecherin: Camilla Leathem (Berlin University Alliance)
Objekt des Monats im Februar 2023
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