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Stellenausschreibung – HZK – Techniker*in (m/w/d) mit 1/2-Teilzeitbeschäftigung – E 9a TV-L HU – AN 028/24

Techniker*in (m/w/d) mit 1/2-Teilzeitbeschäftigung (Arbeitszeiterhöhung ggf. möglich) – E 9a TV-L HU (Vertretungseinstellung befristet bis 31.12.2027)

Kennziffer
AN/028/24

Kategorie(n)
Nichtwissenschaftliches Personal

Anzahl der Stellen
1

Einsatzort
Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik – Tieranatomisches Theater

Das Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin betreibt mit dem Tieranatomischen Theater einen multimedialen und interdisziplinären Ausstellungs- und Veranstaltungsraum, der Prozesse der Wissenserzeugung und Forschung sichtbar macht.

Aufgabengebiet
Ausstellungsvorbereitung, -betrieb, -aufbau und -abbau, Platzierung und Montage von Objekten; Herstellung von Hilfsmitteln und Ausstellungsmodulen; sachgerechte Lagerung von Kulturgut; Ausleihe und Rückführung der Objekte zu den Leihgebern; Erarbeitung von technischen Umsetzungskonzepten unter Maßgabe kuratorischer und konservatorischer Anforderungen sowie des Ausstellungsdesigns; Standortverwaltung, Koordination der laufenden Betriebskontrolle, Durchführung von Inventuren, Verantwortung für Verschlusssicherheit, Brand-, Arbeits- und Katastrophenschutz, Schädlingsüberwachung (Integrated Pestmanagement IPM), Bewirtschaftung des Betriebsmaterials

Anforderungen
staatlich geprüfter Techniker, Fachrichtung Museums-, Ausstellungstechnik oder Abschluss Restaurator/Konservator mit sehr guten technischen Kenntnissen, Fortbildung und/oder Berufserfahrung in Museums-/Kultureinrichtungen bzw. vergleichbare Kenntnisse und Erfahrungen; Kenntnisse in präventiver Konservierung; Kenntnisse in Medien- und Ausstellungstechnik; anwendungssichere Kenntnisse in digitaler Kommunikation; sicherer Umgang mit gängiger Office Software (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation); Kenntnisse der öffentlichen Dienstordnungen und Dienstordnungen von Museen; Führerschein Klasse B von Vorteil; sichere Beherrschung der deutschen Sprache; Bereitschaft zu regelmäßigen Weiterbildungen, sorgfältige Arbeitsweise, ausgeprägte Team- und Kommunikationsfähigkeit, Medienaffinität und Serviceorientierung

Bewerbung bis
22.05.24

Bewerbung an
Bewerbungen (mit Anschreiben, Lebenslauf und relevanten Zeugnissen) richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer an die Humboldt-Universität zu Berlin, Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Herrn Sattler, Unter den Linden 6, 10099 Berlin oder bevorzugt in einer PDF-Datei an hzk.bewerbungen@hu-berlin.de. 

Zur Sicherung der Gleichstellung sind Bewerbungen qualifizierter Frauen besonders willkommen. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Menschen mit Migrationsgeschichte sind ausdrücklich erwünscht. Da wir Ihre Unterlagen nicht zurücksenden, bitten wir Sie, Ihrer Bewerbung nur Kopien beizulegen.

Datenschutzrechtliche Hinweise zur Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten im Rahmen des Ausschreibungs- und Auswahlverfahrens finden Sie auf der Homepage der Humboldt-Universität zu Berlin: https://hu.berlin/DSGVO.

Stellenausschreibung – HZK – Tieranatomisches Theater – Kurator*in für Vermittlung und Outreach (m/w/d) mit 1/2-Teilzeitbeschäftigung – E 13 TV-L HU – AN/126/24

Kurator*in für Vermittlung und Outreach (m/w/d) mit 1/2-Teilzeitbeschäftigung – E 13 TV-L HU (Vertretungseinstellung befristet bis 30.9.2027)

Kennziffer
AN/126/24

Kategorie(n)
Nichtwissenschaftliches Personal

Anzahl der Stellen
1

Einsatzort
Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik – Tieranatomisches Theater

Mit dem Tieranatomischen Theater (TA T) präsentiert die Humboldt-Universität zu Berlin seit über 200 Jahren der Wissenschaft eine eindrucksvolle Bühne im Herzen Berlins. Das Tieranatomische Theater ist Ausstellungsraum und Bühne für experimentelle Darstellungsformen, ein Labor für kuratorische Praktiken und Teil des Zentralinstituts Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (HZK) der Humboldt-Universität. Als Forschungseinrichtung der Humboldt-Universität zu Berlin widmet sich das TA T aktuellen Herausforderungen für die Museen von morgen.

Das Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik ist damit beauftragt, den Wissensaustausch mit der Gesellschaft künftig als neue Kernmission der Humboldt-Universität im Kontext der Strategie „Open Humboldt“ auszubauen und neue Wege zu gehen.

Das Tieranatomische Theater am Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (HZK) sucht

eine*n Kurator*in für Vermittlung und Outreach (m/w/d) mit 1/2-Teilzeitbeschäftigung – E 13 TV-L HU (Vertretungseinstellung befristet bis 30.9.2027).

Der/die Kurator*in für Outreach soll das Vermittlungsprogramm des TA T inhaltlich, systematisch und strategisch im Hinblick auf aktuelle wissenschaftliche und gesellschaftliche Fragen entwickeln und verankern.

Aufgabengebiet

  • Dramaturgisch-kuratorische Konzeption, Umsetzung und Begleitung des Vermittlungsprogramms für den analogen und den digitalen Raum in engem Austausch mit der kuratorischen Leitung des TA T, der Beauftragten für „Wissensaustausch mit der Gesellschaft“ des Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik und dem Käte Hamburger Kolleg „InHerit – Heritage in Transformation“
  • Erstellung von Projekt- und Förderanträgen, aktive Aquisition von Drittmitteln für Veranstaltungen und Austausch-/Vermittlungsformate
  • Erstellung und Überwachung von Finanzierungsplänen, Beschaffungswesen und Abrechnung/Controlling für die eigenverantworteten Projekte
  • Aufbau und Pflege von Kooperationspartnerschaften u. a. mit Schulen/Bildungseinrichtungen, soziokulturellen Trägern und Förderverbänden, Kultureinrichtungen
  • Erarbeiten eines Konzepts für Diversitätsentwicklung und Outreach
  • Konzeption und Umsetzung verschiedener Aktionstage (z. B. Lange Nacht der Wissenschaften, Lange Nacht der Museen, Tag des offenen Denkmals, Internationale Wochen gegen Rassismus)
  • Übernahme von Führungen und Anleiten von Bildungsprojekten
  • Leitung und Koordination der freiberuflichen Kunstvermittler*innen sowie externer Projektpartner*innen
  • Unterstützung der zielgruppenspezifischen Öffentlichkeitsarbeit und Werbemaßnahmen im Bereich Bildung und Vermittlung
  • Verfassen von Texten, Endredaktion, Konzeption und Umsetzung der Begleitpublikationen sowie Verfassen von Texten für die Öffentlichkeitsarbeit
  • Betreuung und Steuerung externer Dienstleister (z. B. Grafiker*innen, Verlage, Medienproduzent*innen)
  • Maßnahmen zur Qualitätssicherung der angebotenen Programme, Evaluation

Anforderungen

  • abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium z. B. in Kommunikations-, Medien- oder Theaterwissenschaften, Kulturpädagogik, Kulturmanagement, Kunst- und Kulturwissenschaften bzw. gleichwertige Fähigkeiten und Erfahrungen, Bildungs- oder Erziehungswissenschaften, Erwachsenenbildung oder gleichwertige Fähigkeiten und Kenntnisse
  • fundierte praktische Erfahrung im Vermittlungsbereich mit unterschiedlichen Zielgruppen und Formaten (Veranstaltungs- und Programmplanung, interaktive und partizipative Verfahren, mediale/digitale Angebote)
  • gute Vernetztheit in Berlin, Erfahrung in der Zusammenarbeit mit z. B. zivilgesellschaftlichen Organisationen, NGOs, Trägern der freien Jugendhilfe, Schulen, Community Organisationen und Interessenverbänden
  • nachgewiesene Arbeitserfahrung in administrativer Projektleitung
  • besonderes Interesse an künstlerisch-wiss. Forschung und Wissenschaftskommunikation
  • gute Kenntnisse aktueller transdisziplinärer Diskurse in der Kulturvermittlung, idealerweise Vernetzung in der Berliner Kulturszene und darüber hinaus
  • grundsätzliches Verständnis für administrative und genehmigungstechnische Rahmenbedingungen einer öffentlich geförderten Kulturinstitution, die im öffentlichen Raum agiert
  • Erfahrung in der Einwerbung von Drittmitteln, öffentlichen Ausschreibungen und Vergabeverfahren erwünscht
  • fundierte Kenntnisse der Berliner Wissenschaftslandschaft, gute Vernetzung (gerne auch international)
  • sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse
  • gängige IT-Kenntnisse
  • hohe Motivation, Diplomatie und Verhandlungsgeschick, Organisationstalent, Belastbarkeit und Flexibilität sowie ausgeprägte Sozialkompetenz, Kommunikations- und Vernetzungsfähigkeiten, strukturiertes und lösungsorientiertes Arbeiten auch unter Zeitdruck
  • Bereitschaft zum Arbeiten im Rahmen von Veranstaltungen an Wochenenden oder abends

Erwünscht sind weiterhin:

  • mehrjährige Berufserfahrung im Bereich der Kunstvermittlung an Kultureinrichtungen, idealerweise mit Schwerpunkt Outreach
  • Erfahrungen in der Realisierung partizipativer Projekte und partizipativer Ausstellungsentwicklung
  • Erfahrung in der Moderation von Teilhabeprozessen
  • Kenntnisse inklusiver Vermittlungsansätze
  • Arbeitserfahrungen im Kontext musealer Institutionen
  • Kenntnisse einer außereuropäischen Sprache
  • Erfahrungen in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Bewerbung bis
22.05.24

Bewerbung an
Bewerbungen (mit Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen) richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer an die Humboldt-Universität zu Berlin, Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Frau Dr. Elisabeth Lack, Unter den Linden 6, 10099 Berlin oder bevorzugt per E-Mail in einer PDF-Datei an hzk.bewerbungen@hu-berlin.de. 

Zur Sicherung der Gleichstellung sind Bewerbungen qualifizierter Frauen besonders willkommen. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Menschen mit Migrationsgeschichte sind ausdrücklich erwünscht. Da wir Ihre Unterlagen nicht zurücksenden, bitten wir Sie, Ihrer Bewerbung nur Kopien beizulegen.

Datenschutzrechtliche Hinweise zur Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten im Rahmen des Ausschreibungs- und Auswahlverfahrens finden Sie auf der Homepage der Humboldt-Universität zu Berlin: https://hu.berlin/DSGVO.

Objekt des Monats: Eine Marmorbüste wird Miniatur – Ein 3D-Projekt zum 200. Geburtstag des Physikers Robert Gustav Kirchhoff

Objekt des Monats 04/2024

Im Magazin der Kustodie lagert eine Büste des Physikers Robert Gustav Kirchhoff (1824-1887), 1888 geschaffen von dem Berliner Bildhauer Carl Begas. Sie stand bis 1929 im Reigen weiterer Marmorbüsten geehrter Professoren der Universität in der alten Aula. Aus Anlass des 200. Geburtstags von Kirchhoff wurde die Büste aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt und einem 3D-Scan unterzogen. Dafür musste das Werk im Magazin neu aufgestellt werden und konnte mit dem richtigen Abstand, einer abgestimmten Beleuchtung und einem guten Auge kontaktfrei manuell gescannt werden. Diese diffizile Aufgabe übernahmen Prof. em. Dr. Manfred Paasch, ehemals Leiter des Gießereilabors der Berliner Hochschule für Technik, und sein ehemaliger Mitarbeiter Bernhard Bienia. Mit dem optischen 3D-Scanner EVA-Artec wurde durch langsame Schwenk- und rotierende Bewegungen die Oberfläche der Büste abgetastet. Um alle Flächen zu erreichen, kam zusätzlich ein Drehteller zum Einsatz.
Beim Scannen vor Ort war es wichtig, dass die Einzelscans überlappende Bereiche aufweisen, damit die einzelnen Patches durch viele Iterationsschritte zusammengefügt werden können. Für den 3D-Druck wurden die Daten im STL-Format bearbeitet, ein spezielles Format für Netzkoordinaten dreidimensionaler Datenmodelle, das die Oberfläche des Objektes durch eine Vielzahl kleiner Dreiecke abbildet.
Mit der Drucker-Software des 3D-Druckers mussten anschließend die Daten skaliert und technologische Angaben wie Schichtdicke, Extrudertemperatur, Hilfgeometrien (Support) u.a. festgelegt werden. Schicht für Schicht entstand nun aus dem plastifizierten Kunststoff das Modell mit einer Größe von 33% – in 27 Stunden Druckzeit. Zum Schluss mussten noch technologisch notwendige Stützen und Hilfsstrukturen entfernt werden.

Eine nette Spielerei oder wozu das Ganze?
Der 3D-Druck wurde zunächst im Rahmen der 200. Geburtstagsfeierlichkeiten von Robert Gustav Kirchhoff  angefertigt. Die Büste von Carl Begas könnte aber darüber hinaus noch weiter für das Andenken von Kirchhoff zum Einsatz kommen. Auf Anregung des ehemaligen Präsidenten der Berliner Hochschule für Technik, Prof. em. Gerhard Ackermann, könnte sie als Vorbild für eine heute nicht mehr existente Büste auf dem Grabdenkmal von Kirchhoff dienen.
Möglicherweise war sie nämlich das Vorbild für die 1889 von Bernhard Römer gegossene Bronzebüste, die nicht mehr in situ ist. Die über 130 Jahre alte Marmorbüste der HU könnte also womöglich noch ein wichtiges Ausgangsobjekt für eine Abformung und einen anschließenden Bronzeguss werden. Das Kirchhoff-Projekt vereint somit nicht nur alte Bildhauerkunst mit moderner Digitaldrucktechnik, sondern lässt womöglich noch ein neues Werk in traditionell handwerklicher Gusstechnik entstehen. The story goes on…

Text und Fotos: Christina Kuhli/ Manfred Paasch

inherit: Neue Ausschreibung für Fellows gestartet!

Das neu an der Humboldt-Universität zu Berlin angesiedelte Käte Hamburger Kolleg inherit. heritage in transformation lädt ein, sich für ein Fellowship (Beginn Oktober 2025) zu bewerben. Die Bewerbungsfrist endet am 29. April 2024.

Applications for fellowships for 2025–6 should address questions of inheritance – such as, its legal, economic, material and biological dimensions and implications; its articulation with generation(s) and related concepts and practices, as well as with certain conceptions of time and space; its mobilization for constructions of identity and, or justifications for exclusions; its visualization or other multimodal renderings; and alternative (‘inheritance otherwise’) or overlapping notions and practices. Applications should also relate to one or more of our guiding themes: decentring the west, decentring the human, and transforming value. Successful projects are likely to be based in original empirical or archival study/analysis of source material (which may have already been undertaken) or creative work.

Researchers and topics from areas currently underrepresented in heritage scholarship, including the global South and Eastern Europe, are especially encouraged to apply. We also welcome applications from artists, film-makers and curators.

For more information about the call, see https://inherit.hu-berlin.de/open-call

Foto: inherit – Sharon Macdonald & Eva Ehninger. (c) Michelle Mantel

DZK-Projekt „Towards Sonic Resocialization“ am Lautarchiv

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste fördert vom 1.3.2024 bis zum 28.2.2026 das Forschungsprojekt „Towards Sonic Resocialization“ am Berliner Lautarchiv. Erstmals stehen damit nicht Objekte, sondern Tonaufnahmen im Mittelpunkt der Forschung. Das Lautarchiv untersucht seine Sammlung von Aufnahmen Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs, die in den Kolonien für die Armeen europäischer Mächte rekrutiert worden waren. Darunter befinden sich 456 Tondokumente von afrikanischen Gefangenen in deutschen Lagern.

Die digitalisierten Aufnahmen und die zugehörigen historischen Schriftdokumentationen sollen mit dem Institut Fondamental d‘Afrique Noire im senegalesischen Dakar sowie perspektivisch mit weiteren afrikanischen Archiven geteilt werden. In diesem Zuge werden auch die bisherigen Metadaten des Lautarchivs einer kritischen dekolonialisierenden Onomastik unterzogen. Das bedeutet, dass die entstandenen Kategorien und Begrifflichkeiten, die im Zuge der Kolonialisierung entstanden, hinterfragt und überarbeitet werden.

Besonders wichtig ist dem Projekt hierbei von Beginn der proaktiven Austausch mit den jeweiligen Source Communities und die Kooperation mit ihnen. Für die Übersetzungen der aufgenommen Texte und Dokumentationen werden Individuen aus den Herkunftsländern eingestellt. Zudem wird Provenienzforschung zu den Herkunftsorten der Kolonialsoldaten durchgeführt und genealogische Forschung betrieben, um mögliche Nachfahren ausfindig zu machen.

Das Projekt möchte ein Modell schaffen für den zukünftigen Umgang mit kolonialem Erbe in Klangarchiven. Perspektivisch soll dies nicht nur mit Aufnahmen von Sprechern vom afrikanischen Kontinent, sondern mit allen kolonialen Aufnahmen des Lautarchivs durchgeführt werden.

DZK_Logo

Schellackplatte Lautarchiv – Foto © Christopher Li

OBJEKTLABOR. Sammlungsgespräche an der Koordinierungsstelle

18. März 2024 | 18 Uhr | Humboldt Labor im Humboldt Forum

Neil Curtis
(Head of Museums and Special Collections, University of Aberdeen)

Returning colonial loot from Aberdeen.
The story of a Benin Bronze

Anschließend Gespräch mit
Christopher Li (Lautarchiv HU Berlin) und
Sarah Elena Link (Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland)

18. März 2024, 18 Uhr s.t.
Seminarraum des Humboldt Labors im Humboldt Forum
Schloßplatz, 10178 Berlin
Treffpunkt: Eingang zur Ausstellung „Nach der Natur“ (1. OG)

Eintritt frei; Vortrag und Gespräch finden in englischer Sprache statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

OBJEKTLABOR. Sammlungsgespräche an der Koordinierungsstelle (PDF)

Bild: Neil Curtis, Leiter der Museen und Sondersammlungen der Universität von Aberdeen, mit der Benin-Bronze © University of Aberdeen

Zeit für Wissensaustausch mit der Gesellschaft: Open Humboldt Freiräume fördert 2 Professor:innen und 1 Postdoc

Die Förderlinie Open Humboldt Freiräume ist seit Sommer 2023 am HZK angesiedelt. Nun stehen die geförderten Projekte und Wissenschaftler:innen aus der aktuellen Ausschreibungsrunde der Förderlinie Open Humboldt Freiräume fest. Der Open Humboldt Expert:innenkreis hat eine Förderempfehlung für drei Anträge ausgesprochen. Die Universitätsleitung ist dieser Empfehlung gefolgt und fördert folgende Projekte im Sommersemester 2024 bzw. Wintersemester 2024/2025:

  • Prof. Dr. Gökce Yurdakul, Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften, Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM);
    Projekt: Intersektionelle Politik: Zivilgesellschaftliche Organisationen von Immigrant:innen und ihr Engagement für Geflüchtete Frauen und Kinder aus der Ukraine (INTERSECT) (SoSe 2024)
  • Prof. Dr. iur. Gregor Bachmann, LL.M., Juristische Fakultät;
    Projekt: Dresscode: Rechtskleider für die Zivilgesellschaft (WS 2024/25)
  • Dr. Mats Küssner, Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft;
    Projekt: Live Music meets Augmented Reality: Ästhetische Prozesse des Konzerterlebens mit digitalen Technologien bereichern (WS 2024/25)

Für mehr Informationen zu den geförderten Projekten, besuchen Sie bitte die Seite von Open Humboldt Freiräume: https://open-humboldt.de/de/projects/open-humboldt-freiraeume/die-freiraeume-preistraeger-innen-2024-2025

Die nächste Ausschreibung erscheint im Sommer 2024. Die Geförderten erhalten jeweils für das SoSe 2025 oder das WS 2025/26 eine Lehrreduzierung auf 0 SWS. Die Vertretung der Lehre wird aus Mitteln der Berlin University Alliance finanziert.

Time is What you Make of it – Foto © Matthias Heyde

Objekt des Monats: Von der Invalidenstraße 110 bis Adlershof. Eine Hausfassade und das morphologische Modell eines idealen Kristalls

Objekt des Monats 02/2024

Abb. 1 Kristall Gesamtansicht
Abb. 1 Kristall Gesamtansicht. Foto: Dr. Holm Kirmse

Das Modell (Abb. 1) zeigt die ideale Form eines Kristalls. Hier handelt es sich um die Kombination dreier Formen, die im kubischen Kristallsystem vorzufinden sind. Wegen der Größe der Flächen fällt zuerst der Würfel ins Auge. In der Kristallographie nennt man ihn Hexaeder, weil er von sechs gleichartigen Flächen begrenzt ist. Die zweite Form ist ein Tetraeder (von 4 Flächen begrenzt). Die dritte Form ist durch zwölf gleichartige Flächen begrenzt und wird Rhombendodekaeder genannt. Die einzelnen Flächen der drei Formen können mit Indices versehen werden. Millersche Indices entsprechen den reziproken Werten der Schnittpunkte einer Fläche mit den Achsen x, y und z: Diese drei Achsen stehen im kubischen Kristallsystem senkrecht aufeinander und sind gleich lang. Im Falle des Rhombendodekaeders schneidet eine Fläche immer zwei Achsen im gleichen Verhältnis, während die dritte Achse nicht geschnitten wird. Die Achsenabschnitte sind demnach 1 : 1 : ∞. Die dazu reziproken Werte sind 1 : 1 : 0. Bei entsprechender Wahl der Achsen erhält man für die zum Betrachter hinzeigende Fläche die Millerschen Indizes (110), gesprochen: „eins eins null“.

Miller_Indizes_Ebenen
Räumliche Lage von Flächen in einem Hexaeder und die jeweiligen Millerschen Indizes. Quelle: Wikipedia - Datei: Miller Indizes Ebenen.png - Erstellt: 27. März 2006 (Der ursprüngliche Uploader war Noamik bei der deutschsprachigen Wikipedia) CC BY-SA 3.0
Die mathematische Betrachtung der Symmetrieeigenschaften von Kristallen lässt sich nicht nur in Formeln fassen, so mancher sieht diese Formen auch in ganz anderen Zusammenhängen. Und damit zur Invalidenstraße 110: Bevor das Institut für Physik der Humboldt-Universität zu Berlin im Jahr 2003 zum jetzigen Standort auf dem Campus Adlershof umzog, befand es sich als Institut für Physik und Elektronik in dem Gebäude Invalidenstraße 110 an der Ecke zur Chausseestraße (siehe Foto unten rechts). Bestandteil des Instituts war auch das Institut für Kristallographie mit seinen Forschungsschwerpunkten Kristallwachstum und Kristallcharakterisierung. Der Studiengang Kristallographie wurde durch eine umfangreiche Lehrsammlung unterstützt. Heute ist die Kristallographie Teil der Spezialisierungsrichtung Festkörperphysik im Masterstudiengang Physik. Die Lehrsammlung Kristallographie existiert weiterhin.
Abb. 2 Kristall
Abb. 2 (links): Gleiches Polyedermodell gesehen aus einer anderen Perspektive. Für die hier vorliegende Betrachtung ist die (110)-Fläche optisch kenntlich gemacht. Das auch ins Auge fallende unregelmäßige Sechseck über der Fläche wird durch die Millerschen Indizes (111) identifiziert. (Siehe zur besseren räumlichen Veranschaulichung weiter oben die schematische Darstellung von Flächen mit den Indizes (100), (110) und (111)). Foto: Dr. Holm Kirmse
Abb. 3 Hausfassade Inv. 110
Abb. 3 (rechts): Fassade des Institutsgebäudes Invalidenstraße 110. Foto: Oliver Zauzig

Die Fassade des ehemaligen Institutsgebäudes mit ihren Flächen parallel zu Invaliden- und Chausseestraße ist zur Kreuzung hin abgeschrägt, so dass eine zusätzliche dritte Fläche entstanden ist, in der sich der Haupteingang befindet. Ob beabsichtigt oder nicht: legt man das Achsensystem entlang der Hauskanten, dann entsprechen die Millerschen Indizes dieser dritten Fläche exakt der Hausnummer des Gebäudes. Was sich jetzt liest wie eine der unzähligen Verschwörungserzählungen ist wohl reiner Zufall. Bekanntlich ist die Eins Eins Null auch die Rufnummer der Polizei, Physiker und Chemiker erkennen darin das Element Darmstadtium und als Binärsystem spielt es in der Informatik eine wichtige Rolle. Und sollten Sie doch einen Zusammenhang zwischen der Idealform eines Kristalls und der Hausfassade erkennen, so sei nicht nur darauf verwiesen, dass das Gebäude laut Informationen der Technischen Abteilung 1981 entstanden ist, sondern dass es vor 1920 an dieser Adresse das Gasthaus „Zum Kuhstall“ gab, so zumindest lässt es sich bei Foto Marburg recherchieren.

Die Technische Abteilung der HU hat im Dezember 2023 die Liegenschaft Invalidenstraße 110 an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen für die anstehenden Umbau- und Sanierungsmaßnahme übergeben. Geplant ist diese in den kommenden fünf Jahren durchzuführen.

Autor: Dr. Holm Kirmse

Leiter der Kristallographischen Lehrsammlung
Newtonstraße 15
12489 Berlin

Links
Polyedermodell Kombination Würfel-Tetraeder-Rhombendodekaeder in „Sammlungen digital“: https://sammlungen-digital.hu-berlin.de/viewer/image/2949349a-7155-45e2-a88e-57126add8e1a/2/ 

Ecke Chausseestraße/Invalidenstraße in Technische Abteilung der HU: https://www.ta.hu-berlin.de/gebaeude/no:2215 und https://www.hu-berlin.de/de/pr/30-jahre-deutsche-einheit/bildergalerie-damals-und-heute/D2_hu20mh_30Jahre_DSF1544-1.jpg/view

Gasthaus „Zum Kuhstall“ in Bildarchiv Foto Marburg: https://www.bildindex.de/document/obj20555125

THEATRE OF MEMORY – Ein neuro-akustisches Klangnetzwerk von Tim Otto Roth im TAT

Im Hörsaal des Tieranatomischen Theaters formiert sich mit dem „Theatre of Memory“ ein außergewöhnliches mikrotonales Ensemble: 70 kugelförmige, farbig leuchtende Lautsprecher ‚hören‘ aufeinander und regen sich an oder hemmen sich über ihre charakteristischen Sinustöne analog zu Nervenzellen.

Im immersiven Klanglabor wird nicht nur aktuelle neurowissenschaftliche Forschung erlebbar, sondern Musik sprichwörtlich nervös: Ein ganzer Raum verwandelt sich in ein Netzwerk von interagierenden Tönen, die grundlegende Vorgänge in Nervenzellen widerspiegeln, die uns zu fühlenden und denkenden Wesen machen. Der begehbare Klangraum aus miteinander kommunizierenden Lautsprechern macht es nicht nur möglich, in die Netzwerkstruktur einzutauchen, sondern zugleich kann man mit dieser über Töne und Geräusche interagieren.

Dauer der Ausstellung: 12. Januar bis 10. März 2024.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Website des Tieranatomischen Theaters.

Theatre of Memory @ TAT
Theatre of Memory @ TAT – Foto: (c) Tim Otto Roth, imachination projects, 2023

Keynote „The Screeching of the Stone. On the Critique of Curating Reason“

Daniel Tyradellis, Vizedirektor Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik, hält die Keynote auf der „International Biennale of Practical Philosophy“ (19.-23. April 2024) der University of the Aegean School of Humanities, Rhodos (Griechenland).
Der Vortrag diskutiert die Potenziale des Kuratierens als einer Kulturtechnik der inter- und transdisziplinären Vermittlung. Zudem weist er auf den geplanten und international orientierten Master-Studiengang „Curating – Transforming Knowledge and Critical Heritage“ am HZK hin.

International Biennale of Practical Philosophy
International Biennale of Practical Philosophy