Sophie Breßler and Liza Fokina – S H A R D S

Ein Schloss, das neben einer Museumsinsel mit einer großen Sammlung von Objekten steht, wird eines Tages im Wasser versenkt. Was bleibt übrig? Leider – nichts, außer einer Metapher. Was passiert, wenn die Idee, „Nicht-Wort-Einheiten“ zu produzieren, auf die Leitmetapher der Scherbe trifft? Der Begriff „Scherbe“ wird in unserer gemeinsamen Arbeit verwendet, um die Fragmentierung und Unvollständigkeit von Geschichte zu betonen und gleichzeitig die Ansätze und Logiken europäischer Institutionen wie Museen und Archive in Frage zu stellen.

Durch Metaphern haben wir auch unsere eigenen Frustrationsmomente bei der Arbeit mit der Sammlung zu reflektiert und diese so übersetzt. Wir weigern uns, uns in unserem Projekt direkt mit den Objekten zu befassen, egal ob es sich um ausgestellte oder im Depot gelagerte Objekte handelt – unter anderem wegen der institutionellen Zugangsbeschränkungen. Dieses Dilemma hat uns jedoch dazu motiviert, über unsere eigenen kritischen Untersuchungen nachzudenken: Wie können wir durch die Praktiken der Pflege und Reparatur neue Wege der Wahrnehmung von Objekten finden? Können wir vielleicht spekulative und grenzwertige Aspekte von Objektgeschichten adaptieren, um neue Formen der Arbeit mit der Sammlung zu entwickeln? So wurden unsere Begegnungen mit dem Humboldt-Forum und unsere gegenseitigen Überlegungen zu einer gemeinsamen Erfahrung, die sich während der Arbeit mit dem Museum zu einem emotionalen Engagement und einer Entflechtung entwickelte. Das Objekt und die Klanginstallation, die wir präsentieren, sind ein Versuch, das Ergebnis des kollaborativen Denkens in Nicht-Wort-Einheiten zu verwandeln.

Format: Audio-Installation

Materialien: Aquarium, Objekt (Keramik), Insekten (Plastik), Kopfhörer

Den Text zur Installation finden Sie hier: *SHARDS*

Über die Beitragenden:

Sophie Breßler hat im Bachelor Sozial- und Kulturanthropologie und Musikwissenschaft studiert und ist derzeit Masterstudentin der Kunstgeschichte im globalen Kontext an der Freien Universität Berlin. Ihr Hauptinteresse liegt im Bereich der dekolonialen und diasporischen Ansätze.

Elizaveta Fokina ist Masterstudentin im Studiengang Interdisziplinäre Nahoststudien an der Freien Universität Berlin. Ihr aktuelles Interesse gilt Klängen, Archiven und Räumen.