Diese performative Installation zielt darauf ab, die statische Natur der Objektpräsentation in ethnologischen Museen in Frage zu stellen und die Art und Weise, wie das Publikum mit kulturellen Artefakten interagiert, neu zu bewerten. Durch die Einbeziehung von Bewegung, Performance, kritischen Stimmen und alternativen Formen des Wissens soll ein traditionelles Modell der musealen Präsentation dekonstruiert werden.
Meine Arbeit hinterfragt die starre Unbeweglichkeit von Objekten, hier am Beispiel von Fächern, die in den meisten ethnografischen Sammlungen präsent sind. Sie erforscht alternative Wege, um ihre kulturelle Bedeutung und Lebendigkeit zu vermitteln. Ich versuche, den Objekten „Leben einzuhauchen“ und den Besuchern ein intensiveres und ansprechenderes Erlebnis zu vermitteln. Indem die wechselseitige Beziehung zwischen Körper und Objekt aufgezeigt wird, sollen die Besucher in die Lage versetzt werden, in Ausstellungskontexten wieder selbst zu handeln. Durch ein taktiles Display und eine Performance, die zeigen, wie der Körper das Objekt bewegt und wie das Objekt den Körper bewegt, lade ich die Besucher ein, die symbiotische Beziehung zwischen Qi (chinesisches Konzept der Lebensenergie und -kraft), Kultur, Bewegung und Materialität zu betrachten. Indem ich Räume für taktile Interaktion schaffe, möchte ich die Beziehung zwischen dem Publikum und den Objekten neu definieren und ein Gefühl der Verbindung und Intimität fördern.
Mit meiner Arbeit möchte ich aktiv dazu beitragen, performative Umgebungen zu schaffen, die die Trennung zwischen den Körpern der Performer oder Künstler und den versammelten Körpern der Zuschauer aufheben. Dies bedeutet den Zusammenbruch einer einfachen diametralen Machtstruktur und verlagert die Machtverhältnisse auf die Mikroebene vielfältiger Interaktionen und endloser möglicher Begegnungen. Ich erkenne die wachsende Bedeutung der Performance in ethnologischen Museumskontexten, stelle aber fest, dass sie immer noch oft übersehen wird oder unterrepräsentiert ist. Mein Beitrag zielt daher darauf ab, die Performance in den Vordergrund zu rücken, ihren Wert als Form des kulturellen Ausdrucks und der Repräsentation anzuerkennen und ein Bewusstsein für diese nicht-normative Art der Wissensbildung zu schaffen.
Format: Installation und Tanzperformance
Materialien: Fächer, Schleier, Sockel
Über die Beitragende:
Jiaying Gao ist Doktorandin im Programm Advanced Practices (Abteilung Visuelle Kultur) an der Goldsmiths University of London, UK. Sie ist auch Tänzerin, Choreografin und Kuratorin. In ihrer Forschung untersucht sie die Überschneidung von Körperwahrnehmungen und dem Archiv, insbesondere im Rahmen von Tanzmuseen. Sie verfügt über umfangreiche Forschungserfahrung im Bereich des chinesischen Tanzes sowie der Kultur- und Ethnopolitik und deren Auswirkungen auf die soziale und wirtschaftliche Entwicklung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Jiaying führt derzeit ein praxisbasiertes Projekt durch, das darauf abzielt, die Performativität von Identitäten und Affekten in Tanzarchiven zu erweitern und zu reflektieren, und hat mehrere Tanzausstellungen kuratiert.