Archiv der Kategorie: Ringvorlesung

Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ – am 28. Mai 2025 mit Aparecida Vilaça

Am 28. Mail 2025 um 18:00 findet der nächste Termin der Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ statt:

Becoming kin: the making of kinship in Indigenous Amazonia
Prof. Dr. Aparecida Vilaca (Programa de Pós-Graduação em Antropologia Social Museu Nacional, São Paulo)

In diesem Vortrag möchte Prof. Dr. Aparecida Vilaca auf der Grundlage ihrer persönlichen Erfahrungen, die sie in ihrem Buch Paletó and Me. Memories of my Indigenous Father (Stanford 2021) beschrieben sind, erörtern, wie die indigenen Völker des Amazonasgebietes Verwandtschaft nicht als etwas betrachten, das durch biologische Beziehungen gegeben ist, sondern das durch Handlungen der Fürsorge und Anerkennung auf Dauer hergestellt werden muss.

Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.

Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und steht allen Interessierten frei.

Veranstalterinnen:

Prof. Dr. Daniel Tyradellis (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Alia Rayyan (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Laura Goldenbaum (Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss)

Ort und Zeit:

28. Mai 2025,

18 bis 20 Uhr

im Saal 3, EG, Humboldt Forum, Schlossplatz.

Weitere Informationen

Plakat Ringvorlesung Beziehungsweise Familie
Portrait Aparecida Vilaça

Aparecida Vilaça ist außerordentliche Professorin am Graduiertenprogramm für Sozialanthropologie/MuseuNacional/Universidade Federal do Rio de Janeiro und Forscherin für den Nationalen Wissenschaftsforschungsrat (CNPq). Seit 1986 arbeitet sie unter den Wari‘-Indianern im südwestlichen Amazonasgebiet, Brasilien. Ihre Feldforschung wurde von der Ford Foundation, der Wenner-Gren Foundation for Anthropological Research und der John Simon Guggenheim Foundation finanziert. Sie war 1999 Professeur Invité an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris, 2000 Directeur d’Études Invité an der École Pratique des Hautes Études in derselben Stadt, 2001 Gastprofessorin am Centre of Latin American Studies der Universität Cambridge (UK) und 2004 Gastwissenschaftlerin an der Abteilung für Sozialanthropologie derselben Universität.

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Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ – am 14. Mai 2025 mit Janet Carsten

Am 14. Mai 2025 um 18:00 Uhr findet der nächste Termin der Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ statt:

The Creativity of Kinship

Prof. Dr. Janet Carsten (School of Social and Political Science, University of Edinburgh)

Dieser Vortrag stellt das konventionelle Verständnis von Familie in Frage, indem er über die phantasievollen, ethischen und kreativen Qualitäten der alltäglichen Verwandtschaft im Laufe der Zeit nachdenkt – Qualitäten, die von Sozialwissenschaftlern oft ignoriert werden. Anstatt, wie allgemein angenommen, einen Bereich des Konservatismus und der Normativität zu konstituieren, schlage ich stattdessen ein historisch nuanciertes Verständnis von Verwandtschaft und Beziehung vor, in dessen Mittelpunkt Wandel und Transformation stehen. Hier greife ich Themen aus meiner jahrzehntelangen Arbeit wieder auf, darunter Forschungen in einem malaiischen Dorf in den frühen 1980er Jahren, eine Studie über die Suche von Adoptivkindern nach ihren leiblichen Verwandten in Schottland, spätere urbane Forschungen in Blutbanken von Krankenhäusern und klinischen Pathologielabors in Penang und, in jüngster Zeit, Arbeiten über die Beschaffenheit des Ehelebens in der ethnisch und kulturell vielfältigen Welt des heutigen Penang in Malaysia. Ich betrachte die Art und Weise, in der ethische Vorstellungskraft, Fürsorge und Kreativität die scheinbar geschlossenen, konventionellen Grenzen der Verwandtschaft erweitern. Die Suche von Adoptivkindern nach ihren leiblichen Verwandten erweitert den Horizont ihrer familiären Beziehungen und erfordert ethische Überlegungen zu Familienbeziehungen und zur Konstitution des Selbst. Die Heirat bringt neue Elemente in das Herz der Verwandtschaft und ist eine Quelle der Veränderung und Erneuerung unter dem überzeugenden Deckmantel der Kontinuität und Konvention. Sie erfordert einen ständigen Prozess der Anpassung und des Entgegenkommens – oder der Verweigerung des Entgegenkommens – gegenüber einem Ehepartner und seinen Verwandten. Selektiv und kumulativ konstituieren und ermöglichen intime familiäre Prozesse ethischer Imagination politischen Wandel. Diese Prozesse, so behaupte ich, stehen im Mittelpunkt der Generativität und Kreativität von Verwandtschaft und ihres Beitrags zum historischen und politischen Wandel.

Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.

Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und steht allen Interessierten frei.

Veranstalterinnen:

Prof. Dr. Daniel Tyradellis (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Alia Rayyan (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Laura Goldenbaum (Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss)

Ort und Zeit:

14. Mai 2025,

18 bis 20 Uhr

im Saal 3, EG, Humboldt Forum, Schlossplatz.

Weitere Informationen

Plakat Ringvorlesung Beziehungsweise Familie
Portrait Janet Carsten

Prof. Dr. Janet Carsten ist emeritierte Professorin für Sozial- und Kulturanthropologie an der Universität von Edinburgh.  Ihre Forschung konzentriert sich auf die Anthropologie der Verwandtschaft mit besonderem Bezug zu Malaysia und Großbritannien; sie umfasst häusliche Beziehungen, Geschlecht, historische Migration, das Haus, Adoptionszusammenführungen sowie Verwandtschaft und Erinnerung. Sie hat sich mit Vorstellungen von körperlicher Substanz und der Schnittstelle zwischen volkstümlichen und medizinischen Vorstellungen über Blut in Malaysia und Großbritannien beschäftigt.  Janet Carsten ist Fellow der British Academy und der Royal Society of Edinburgh sowie Mitglied der Academia Europaea. Vor kurzem erhielt sie ein ERC Advanced Grant, um die zeitgenössischen Veränderungen der Ehe in einer globalen Perspektive zu untersuchen. Sie ist unter anderem die Autorin von After Kinship (2004) und Blood Work: Life and Laboratories in Penang (2019).

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Ringvorlesung „Beziehung Familie“ – Sommerzyklus 2025

Ringvorlesung „Beziehung Familie“ – Sommerzyklus 2025

Auch im kommenden Zyklus widmet sich die Ringvorlesung „Beziehung Familie“ aktuellen Fragen rund um Familie, Migration und soziale Ungleichheiten – mit Beiträgen von Wissenschaftler*innen der Humboldt-Universität und internationalen Gästen.
Aktuell
14.05.2025 – Prof. Dr. Janet Carsten (University of Edinburgh): The Creativity of Kinship
28.05.2025 – Prof. Dr. Aparecida Vilaça (University of Sao Paulo): Becoming kin: the making of kinship in Indigenous Amazonia
11.06.2025 – Dr. Gen Wang (FU Berlin): Grenzen der Gerechtigkeit – aus der Perspektive der Ethik der Mütterlichkeit
02.07.2025 – Prof. Dr. Erdmute Alber (Universität Bayreuth): Anthropologische Perspektiven auf Elternschaft

Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ – am 30. April 2025 mit Nadja-Christina Schneider

Am 30. April 2025 um 18:00 findet der nächste Termin der Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ statt:

Familie und andere Formen des Zusammenwohnens im urbanen Indien
Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider (Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Asien- und Afrikawissenschaften)

Der Vortrag von Nadja-Christina Schneider beleuchtet die Frage, inwieweit sich die Wohnraumplanung in Indien in den letzten Jahrzehnten verändert hat, um neuen gesellschaftlichen und demografischen Entwicklungen gerecht zu werden. Obwohl der Trend vor allem in größeren Städten deutlich zu Wohnformen für kleinere Familieneinheiten geht, bestehen Mehrgenerationenhaushalte weiterhin fort. Ein schnell wachsender Markt ist außerdem für altersgerechte Wohn- und Pflegeeinrichtungen entstanden. Haushalte und gemeinschaftliches Wohnen werden vor allem aus staatlicher Sicht dennoch weiterhin eng mit dem „Lebensmodell Familie“ zusammengedacht. Bietet dieses wiederum neben heteronormativen Groß- und Kernfamilien auch Raum für alternative Formen von Familie und Verwandtschaft? Und wie akzeptiert sind umgekehrt individuelle oder gemeinschaftliche Wohnformen, die sich ganz bewusst nicht über einen Familien- oder Verwandtschaftsbegriff definieren? Auf diese Fragen wird der Vortrag anhand ausgewählter Beispiele näher eingehen.

Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.

Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und steht allen Interessierten frei.

Veranstalterinnen:

Prof. Dr. Daniel Tyradellis (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Alia Rayyan (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Laura Goldenbaum (Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss)

Ort und Zeit:

30. April 2025,

18 bis 20 Uhr

im Saal 3, EG, Humboldt Forum, Schlossplatz.

Weitere Informationen

Plakat Ringvorlesung Beziehungsweise Familie
Nadja-Christina Schneider

Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider ist Südasienwissenschaftlerin und lehrt als Professorin am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften der HU Berlin. Ergebnisse ihrer Forschungen zum Thema Familie, Reproduktion und Wohnraum in Indien finden sich u.a. in den beiden Buchpublikationen „Reimagining Housing, Rethinking the Role of Architects in India“ (Heidelberg Asian Studies Publishing, 2024)(open access) sowie „Family Norms and Images in Transition. Contemporary Negotiations of Reproductive Labor, Love and Relationships in India (hg. mit Fritzi-Marie Titzmann)(Baden-Baden: Nomos, 2020).

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Einladung zur Ringvorlesung „Hands-on. Forschungsperspektiven auf Sammlungen“ am 17. Februar 2025 – Quellenkritik und Datenkritik? Erkenntniskritische Perspektiven auf Datafizierungspraktiken in wissenschaftlichen Sammlungen

Am 17. Februar  2025 um 18:00 c.t. findet der fünfte Termin der Ringvorlesung „Hands-on. Forschungsperspektiven auf Sammlungen“ statt, die von der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Sammlungen in Deutschland durchgeführt wird:

Quellenkritik und Datenkritik?
Erkenntniskritische Perspektiven auf Datafizierungspraktiken in wissenschaftlichen Sammlungen

Dr. Nora Probst (Universität Köln)

Wissenschaftliche Sammlungen sind wie viele Institutionen des kulturellen Erbes im Wandel begriffen: Nicht nur explorieren sie verschiedene Möglichkeiten der Digitalisierung ihrer Bestände, sondern ihre Neuzugänge liegen immer häufiger auch als ,borndigital-Documents‘ vor. Der Vortrag widmet sich erkenntniskritischen Perspektiven auf die Datafizierung von Sammlungen und nimmt dabei nicht zuletzt eine machtkritische Auseinandersetzung mit diskriminierenden Zu- und Beschreibungen in den Metadaten des kulturellen Erbes in den Blick. Die interdisziplinäre Ringvorlesung Hands On. Forschungsperspektiven auf Sammlungen findet im Rahmen der BMBF-Förderrichtlinie „Vernetzen – Erschließen – Forschen. Allianz für Hochschulsammlungen II“ statt. Es wird gefragt, wie Forschende auf Sammlungen und Objekte zugreifen und sie für ihre Forschungsthemen nutzbar machen.

Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.

Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und steht allen Interessierten frei.

Veranstalterinnen:
Sarah Elena Link und Gesa Grimme
Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Sammlungen in Deutschland

Ort und Zeit:
Die Veranstaltung findet am 17. Februar 2025 von 18 bis 20 Uhr im Kurssaal des Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik auf dem Campus Nord der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Anschließend besteht bei einem kleinen Umtrunk Gelegenheit zur Vernetzung und zum Austausch.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer Teilnahme per Zoom.
Weitere Informationen zur Teilnahme finden Sie hier.

Ringvorlesung „Hands On. Forschungsperspektiven auf Sammlungen“, 17.02.2025, Plakat
Ringvorlesung „Hands On. Forschungsperspektiven auf Sammlungen“, 17.02.2025

Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ – am 05. Februar 2025 mit Andrés F. Castro

Am 05. Februar 2025 um 18:00 findet der nächste Termin der Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ statt:

(Missing) Intersections of Social Inequality and Population Research – A Call for Further Study 

Dr. Andrés F. Castro

Soziale Ungleichheit und Bevölkerungsforschung haben sich als parallele Themen mit wenig Überschneidungen entwickelt. In diesem Vortrag werde ich deskriptive Ergebnisse zur parallelen Entwicklung dieser Forschungsbereiche anhand einer grundlegenden Textanalyse veröffentlichter Forschungsarbeiten von 1960 bis heute vorstellen. Ich werde argumentieren, dass die relative Vernachlässigung sozialer Ungleichheiten in der quantitativen Bevölkerungsforschung mit einer eurozentrischen Voreingenommenheit in den Sozialwissenschaften zusammenhängt, und ich werde diese Voreingenommenheit anhand verschiedener Quellen quantifizieren. Darüber hinaus werde ich Beispiele dafür anführen, wie die Bevölkerungsforschung, insbesondere die Familien- und Fertilitätsforschung, von einem Fokus auf soziale Ungleichheit profitieren könnte. Abschließend werde ich meine Sichtweise darlegen, wie die Erforschung sozialer Ungleichheit über die Bevölkerungsstudien hinaus besser in die Sozialwissenschaften integriert werden könnte.

Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.

Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und steht allen Interessierten frei.

Veranstalterinnen:

Prof. Dr. Daniel Tyradellis (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Alia Rayyan (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Laura Goldenbaum (Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss)

Ort und Zeit:

05. Februar 2025,

18 bis 20 Uhr

im Saal 3, EG, Humboldt Forum, Schlossplatz.

Weitere Informationen

Ringvorlesung
SHF_eb00234368 © Andrés F. Castro

Dr. Andrés F. Castro ist Computer-Sozialwissenschaftler, Soziologe und Demograf am Computational Social Science and Humanities Program des Barcelona Supercomputing Center (CSSH-BSC). 2019 schloss ich mein Studium an der UN University of Pennsylvania ab und habe seitdem in verschiedenen Forschungszentren in Europa gearbeitet, darunter das Französische Nationale Institut für Demografische Forschung (Ined), das Max-Planck-Institut für Demografische Forschung in Rostock und das Zentrum für Demografische Studien in Barcelona. Zu meinen Forschungsgebieten gehören globale Ungleichheiten in der Wissensproduktion, bibliometrische Analysen und Forschungsbewertung sowie Bevölkerungsstudien mit Schwerpunkt auf Fertilität und Familiendynamik im globalen Süden und bei Einwanderern.

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Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ – am 22. Januar 2025 mit Anette Fasang

Am 22. Januar 2025 um 18:00 findet der nächste Termin der Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ statt:

Berufs- und Familienleben – Demografie und Ungleichheit im Fokus 

Prof. Dr. Anette Fasang (Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Sozialwissenschaften)

Berufliche und familiäre Vorteile und Nachteile sind eng miteinander verbunden, doch dieser Zusammenhang variiert stark je nach Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit. Wie stark beeinflussen sich Berufs- und Familienleben gegenseitig? Welche Muster sind typisch für schwarze und weiße Männer und Frauen in diesen Bereichen?

In ihrem Vortrag wird die Kanter-Preisträgerin 2023, Prof. Dr. Anette Fasang, eine intersektionale Perspektive auf den Lebensverlauf vorstellen. Sie beleuchtet geschlechts- und ethnisch bedingte Kombinationen von Berufs- und Familienleben vom frühen Erwachsenenalter bis zur Lebensmitte und zeigt in einer Langzeitperspektive, wie sich dauerhafte und akkumulierte Benachteiligungen über einen Zeitraum von 20 Jahren entwickeln.

Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.

Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und steht allen Interessierten frei.

Veranstalterinnen:

Prof. Dr. Daniel Tyradellis (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Alia Rayyan (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Laura Goldenbaum (Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss)

Ort und Zeit:

22. Januar 2025,

18 bis 20 Uhr

im Saal 3, EG, Humboldt Forum, Schlossplatz.

Weitere Informationen

Ringvorlesung
Anette Fasang

Dr. Anette Fasang ist Professorin für Mikrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und Direktorin der Fakultät für Sozialwissenschaften und Direktorin der Berlin Graduate School of Social Sciences. Vor ihrem Wechsel nach Berlin hat sie an der Jacobs University Bremen promoviert und als Postdoktorandin an der Yale University und der Columbia University geforscht. Ihre Forschungsinteressen umfassen Familiendemographie, Stratifikation und Lebenslaufsoziologie. Sie wurde 2018 und 2023 mit dem renommierten Rosabeth Moss Kanter Award for Excellence in Work-Family Research ausgezeichnet. Ihre jüngsten Arbeiten sind in führenden internationalen Fachzeitschriften wie American Journal of Sociology, Demography, Population and Development Review und Sociological Methodology erschienen.

Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ – am 8. Januar 2025 mit Tatjana Thelen

Am 8. Januar 2025 um 18:00 c.t. findet der dritte Termin der Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ statt:

Familie, Sorge, Staat – Ideale der Zugehörigkeit und Praktiken der Exklusion 

Prof. Dr.Tatjana Thelen (Universität Wien Institut für Kultur- und Sozialanthropologie)

Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.

Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und steht allen Interessierten frei.

Veranstalterinnen:

Prof. Dr. Daniel Tyradellis (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Alia Rayyan (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Laura Goldenbaum (Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss)

Ort und Zeit:

8. Januar 2025,

18 bis 20 Uhr

im Saal 3, EG, Humboldt Forum, Schlossplatz.

Weitere Informationen

Ringvorlesung
Tatjana Thelen

Tatjana Thelen lehrt als Sozialanthropologin an der Universität Wien. Nach dem Studium in Köln promovierte sie an der Freien Universität Berlin und habilitierte sich an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg. Zu den Stationen ihrer wissenschaftlichen Laufbahn zählen das Max Planck Institut für ethnologische Forschung sowie die Universitäten Zürich und Bayreuth. 2023 lehrte sie in Stanford und 2020-2021 war sie Fellow am Institute for Advanced Study in Paris. Zu ihren Forschungsthemen gehören Sorge, Staat und Verwandtschaft. Sie führte Feldforschungen in Ungarn, Rumänien, Serbien und Deutschland durch.

Ringvorlesung am 08.01.2025, Prof. Thesen
Ringvorlesung am 08.01.2025 mit Prof. Thesen
Ringvorlesung am 08.01.2025 mit Prof. Thesen
Saal 3, Ringvorlesung am 08.01.2025
Ringvorlesung am 08.01.2025 mit Prof. Thesen
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Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“- am 11. Dezember 2024 mit Petra Anders

Am 11. Dezember 2024 um 18:00 c.t. findet der zweite Termin der Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ statt:

Digitale Verwandtschaft – Memes als Bindeglied in der Kultur der Digitalität für Menschen ab dem Grundschulalter

Prof. Dr. Petra Anders (Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Erziehungswissenschaften)

Die Kultur der Digitalität (Stalder 2017) erweitert den Begriff der Verwandtschaft: Menschen begegnen sich, indem sie auf digitalisierte Inhalte aufeinander reagieren und immer wieder neue Gemeinschaften bilden, die oft bereits durch Algorithmen vorbestimmt sind. Memes sind Bindeglieder in dieser Gemeinschaftlichkeit: Auf oft humorvolle Weise zeigen sich Menschen mithilfe von Memes (Shifman 2014), auf welche kulturellen Referenzen sie anspielen und inwiefern sie sich zugehörig fühlen. Das Kompetenzzentrum Poetische Bildung digital von Prof. Anders an der HU knüpft an diese Kultur der Digitalität an und unterstützt Menschen ab dem Grundschulalter dabei, eigene Zugehörigkeiten zu entwickeln und in der Netzgemeinschaft souverän zu werden. In verschiedenen Schulprojekten zeigt sich, dass sich Kinder mithilfe von Memes besonders gern mit anderen zu bedeutsamen Inhalten austauschen und bei der Aushandlung von literarischer Mehrdeutigkeit (Anders 2024) erstaunliche Interpretationsleistungen im Hinblick auf kinderliterarische Texte hervorbringen.

Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.

Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und steht allen Interessierten frei.

Veranstalterinnen:

Prof. Dr. Daniel Tyradellis (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Alia Rayyan (Humboldt-Universität zu Berlin)

Dr. Laura Goldenbaum (Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss)

Ort und Zeit:

11. Dezember 2024,

18 bis 20 Uhr

im Saal 3, EG, Humboldt Forum, Schlossplatz.

Weitere Informationen

Ringvorlesung
Portrait Petra Anders
© Peter Rigaud

Petra Anders studierte von 1992 bis 1999 Deutsch, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Göttingen und Wien. Nach dem Referendariat in Berlin war sie als Studienrätin in Brandenburg, Baden-Württemberg und Hamburg tätig. 2010 promovierte sie an der Universität Bremen zum Thema „Poetry Slam im Deutschunterricht“. Von 2011 bis 2012 war sie Visiting Scholar am Teachers College, Columbia University, New York City (Schwerpunkte: Digital Storytelling, Cultural Studies). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Film- und Literaturdidaktik sowie Bildung in einer auch digital gestaltbaren Welt. Im April 2022 erhielt sie den Preis für gute Lehre 2021 der Humboldt-Universität zu Berlin.

Ringvorlesung Prof. Anders 11.12.2024
© HZK Prof. Anders bei der Ringvorlesung am 11.12.2024
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Einladung zur Ringvorlesung „Hands-on. Forschungsperspektiven auf Sammlungen“ am 25. November 2024 – Vom Tasten zum Sehen. Eine Objektgeschichte der geburtshilflichen Untersuchung

Am 25. November 2024 um 18:00 c.t. findet der dritte Termin der Ringvorlesung „Hands-on. Forschungsperspektiven auf Sammlungen“ statt, die von der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Sammlungen in Deutschland durchgeführt wird:

Vom Tasten zum Sehen. Eine Objektgeschichte der geburtshilflichen Untersuchung
Prof. Dr. Karen Nolte (Universität Heidelberg)

Als männliche Ärzte in Deutschland das von Frauen dominierte Terrain der Geburtshilfe betraten, mussten sie sich mit ihrer eigenen und der weiblichen Schamhaftigkeit in Bezug auf die Genitaluntersuchung auseinandersetzen. Sie beschränkten die geburtshilfliche Untersuchung zunächst auf moralisch vertretbare und gründlich erlernte Berührungen. Im Vortrag wird rekonstruiert, wie männliche Geburtshelfer mit weiblicher Schamhaftigkeit umgingen und wie sich dieser Umgang in geburtshilflichen Objekten manifestierte. Anhand einer objektbezogenen Analyse von Specula vaginae und Zervixmodellen aus dem 18. und 19. Jahrhundert in den deutschen geburtshilflichen Sammlungen in Würzburg und Göttingen wird gezeigt, wie sich die geburtshilfliche Untersuchung und damit die Objekte selbst im Laufe des 19. Jahrhunderts historisch in Form und Funktion veränderten. Die Spekula entwickelten sich von dem Röhrenspekulum, das einen eingeschränkten Blick auf die weiblichen Genitalien erlaubte, zum schnabelförmigen und zweiteiligen Spekulum, mit der die Vagina weit aufgespreizt werden konnte. Die Etablierung des medizinischen Blicks bei der geburtshilflichen Untersuchung spiegelt das Aufkommen des wissenschaftlichen Konzepts der Objektivität um 1850 wider.

Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.

Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und steht allen Interessierten frei.

Veranstalterinnen:
Sarah Elena Link und Gesa Grimme
Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Sammlungen in Deutschland

Ort und Zeit:
Die Veranstaltung findet am 25. November 2024 von 18 bis 20 Uhr im Kurssaal des Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik auf dem Campus Nord der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Anschließend besteht bei einem kleinen Umtrunk Gelegenheit zur Vernetzung und zum Austausch.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer Teilnahme per Zoom.

Weitere Informationen zur Teilnahme