Archiv der Kategorie: Veranstaltung

OBJEKTLABOR. Sammlungsgespräche an der Koordinierungsstelle

18. März 2024 | 18 Uhr | Humboldt Labor im Humboldt Forum

Neil Curtis
(Head of Museums and Special Collections, University of Aberdeen)

Returning colonial loot from Aberdeen.
The story of a Benin Bronze

Anschließend Gespräch mit
Christopher Li (Lautarchiv HU Berlin) und
Sarah Elena Link (Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland)

18. März 2024, 18 Uhr s.t.
Seminarraum des Humboldt Labors im Humboldt Forum
Schloßplatz, 10178 Berlin
Treffpunkt: Eingang zur Ausstellung „Nach der Natur“ (1. OG)

Eintritt frei; Vortrag und Gespräch finden in englischer Sprache statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

OBJEKTLABOR. Sammlungsgespräche an der Koordinierungsstelle (PDF)

Bild: Neil Curtis, Leiter der Museen und Sondersammlungen der Universität von Aberdeen, mit der Benin-Bronze © University of Aberdeen

Filmpremiere “The Empty Grave”

Seit Oktober letzten Jahres läuft die Ausstellung „MAREJESHO: The Call for Restitution from the Peoples of Kilimanjaro and Meru“ im Tieranatomischen Theater erfolgreich an. Am 19. Februar 2024 feierte jetzt zudem der politische Dokumentarfilm „The Empty Grave“ seine Weltpremiere auf der „74 Berlinale“.
„The Empty Grave“ dokumentiert die Suche von John Mbano nach den menschlichen Überresten seines Urgroßvaters, Songea Mbano, der von der deutschen Kolonialarmee in Tansania hingerichtet wurde. Die Filmemacherinnen zeigen großes Einfühlungsvermögen für die Protagonisten und haben es geschafft, den Nachkommen der Hingerichteten, deren Überreste noch immer in europäischen und amerikanischen Museen aufbewahrt werden, eine Stimme zu geben. Ein Film über koloniale Vergangenheit und Restitution – und ein Aufruf zum politischen Handeln. Herzlichen Dank an Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay.

Am Kilimanjaro und Meru in Tansania ist die Erinnerung an den Widerstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft (1885–1918) noch lebendig. Doch viele Zeugen und Zeugnisse dieser gewaltvollen Zeit werden vermisst: sie lagern in den Depots deutscher Museen. Im Jahr 1900 ließen Kolonialoffiziere Anführer der lokalen Communities öffentlich erhängen und schickten Teile ihrer Körper für rassistische Forschung ans Berliner Völkerkundemuseum. Auch persönliche Gegenstände gelangten auf diese Weise nach Deutschland: Insignien der Macht, Waffen und Schmuck.
Seit nunmehr als 50 Jahren fordern Angehörige die Rückkehr ihrer verschleppten Vorfahren. Doch wie können sie diese ausfindig machen? Was bedeuten die vor einem Jahrhundert geraubten Kulturgüter heute für sie? Welche Schritte erwarten die Nachfahren von Deutschland?

Zusammen mit der Ausstellung im Tieranatomischen Theater und dem Dokumentarfilm, werden diese Fragen neu ins Licht gerückt, und fordern einen ersten Schritt zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte.

Foto: Filmstill „Das Leere Grab“ (c) Salzgeber/kurhaus production/Kijiweni Productions

Einladung zur Projektvorstellung „Locating Namibian Cultural Heritage in Museums and Universities in German-Speaking Countries. A Finding Aid for Provenance Research“

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste lädt in Kooperation mit dem Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin und der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland zur Präsentation des Working Papers „Locating Namibian Cultural Heritage in Museums and Universities in German-Speaking Countries. A Finding Aid for Provenance Research“.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 28. Februar 2024, um 18 Uhr im Kurssaal, Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Humboldt-Universität zu Berlin, Campus Nord – Haus 3, Philippstr. 13, 10115 Berlin, statt.

Die Publikation gibt erstmalig einen umfassenden Überblick zu Kulturgut aus Namibia, das – zum Großteil infolge der Kolonisierung durch das Deutsche Reich – in Museen und Universitäten im deutschsprachigen Raum verbracht wurde. So konnten in ca. 40 Museen und Universitäten in Deutschland, der Schweiz und Österreich Informationen über knapp 19.000 Objekte gesammelt werden. Der Überblick entstand in enger Zusammenarbeit mit diesen Institutionen. Er soll europäischen und namibischen Provenienzforscher:innen, Kurator:innen und Kulturerbeexpert:innen als Arbeitshilfe und Nachschlagewerk dienen und die Vernetzung zwischen europäischen Institutionen und namibischen Expert:innen und Stakeholdern erleichtern. Durch diese Grundlagenarbeit sollen die Provenienzforschung zu namibischem Kulturgut vorangebracht und Diskussionen um die Restitution von namibischem Kulturgut unterstützt werden.

Erarbeitet wurde die Publikation von den Ethnolog:innen Gesa Grimme (Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland), Larissa Förster (Leiterin des Fachbereichs Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten am Deutschen Zentrum Kulturgutverluste) und Christoph Rippe (freiberuflicher Provenienzforscher). Mareike Späth und Louisa Hartmann (beide Landesmuseum Hannover) werden aus der Sicht eines der teilnehmenden Museen über die Arbeit mit den Projektergebnissen berichten.

Die „Working Paper Deutsches Zentrum Kulturgutverluste“ sind auf der Publikationsplattform der Max Weber Stiftung kostenfrei abrufbar: https://perspectivia.net/publikationen/wpk

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

Cover-Working-Paper-2024
Working Paper Deutsches Zentrum Kulturgutverluste 6/2024

Sprache im Kasten. Wie Sprache ins Archiv kommt

Aus Anlass des UNESCO Welttags der Muttersprachen am 21. Februar spricht die Kunst- und Kulturhistorikerin Uta Kornmeier mit Mandana Seyfeddinipur (Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften), Albrecht Wiedmann (Berliner Phonogramm-Archiv des Ethnologischen Museums) und Christopher Li (Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin) über linguistische Feldforschung und Spracharchive, über die Dokumente, die dabei entstehen, und was man damit erforschen kann.

Aufgrund von Krankheit entfällt diese Veranstaltung und wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

Datum: 21.2.2024
Uhrzeit: 17:00-18:00
Ort: Mechanische Arena im Foyer des Humboldt Forums
Eintritt frei
Weitere Informationen: „MitWissenschaft Extra“ im Humboldt Forum

Bild: Grammophonische Aufnahmen im Kriegsgefangenenlager Wahn durch Wilhelm Doegen und Alois Brandl, Oktober 1916. Fotograf unbekannt. Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin.

THEATRE OF MEMORY – Ein neuro-akustisches Klangnetzwerk von Tim Otto Roth im TAT

Im Hörsaal des Tieranatomischen Theaters formiert sich mit dem „Theatre of Memory“ ein außergewöhnliches mikrotonales Ensemble: 70 kugelförmige, farbig leuchtende Lautsprecher ‚hören‘ aufeinander und regen sich an oder hemmen sich über ihre charakteristischen Sinustöne analog zu Nervenzellen.

Im immersiven Klanglabor wird nicht nur aktuelle neurowissenschaftliche Forschung erlebbar, sondern Musik sprichwörtlich nervös: Ein ganzer Raum verwandelt sich in ein Netzwerk von interagierenden Tönen, die grundlegende Vorgänge in Nervenzellen widerspiegeln, die uns zu fühlenden und denkenden Wesen machen. Der begehbare Klangraum aus miteinander kommunizierenden Lautsprechern macht es nicht nur möglich, in die Netzwerkstruktur einzutauchen, sondern zugleich kann man mit dieser über Töne und Geräusche interagieren.

Dauer der Ausstellung: 12. Januar bis 10. März 2024.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Website des Tieranatomischen Theaters.

Theatre of Memory @ TAT
Theatre of Memory @ TAT – Foto: (c) Tim Otto Roth, imachination projects, 2023

Call for Papers: “Music, Archives and Politics in East and West Berlin since 1963: Cosmopolitan, International, Global”

Liebe Kolleg:innen,

wir laden Sie ein, Beiträge für unsere Konferenz “Musik, Archive und Politik in Ost- und West-Berlin seit 1963: kosmopolitisch, international, global”, einzureichen. Die Konferenz wird vom 4. bis 6. Juli 2024 in Berlin stattfinden. Die Frist für die Einreichung von Beiträgen endet am 4. März 2024. Wenn Sie einen Abstract einreichen möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail mit einem Vorschlag von maximal 250 Wörtern an eastwest2024@web.de.

Im Zusammenhang mit der Konferenz bieten wir am 5. Juli auch ein Workshop-Programm an. Doktoranden und Masterstudierende können sich bis zum 17. Februar 2024 unter eastwest2024@web.de für einen bestimmten Workshop anmelden. Alle Konferenzteilnehmenden sind herzlich eingeladen, an einem der Workshops teilzunehmen.

Die Konferenz findet im Berliner Humboldt Forum statt; die Workshops werden an anderen Institutionen in Berlin und Potsdam durchgeführt. Neben den Workshops wird die Konferenz auch ein Konzert und mehrere öffentliche Interviews mit Zeitzeugen umfassen. Die Konferenzsitzungen und Workshops finden entweder auf Deutsch oder auf Englisch statt.

Call for Papers: “Music, Archives and Politics in East and West Berlin since 1963: Cosmopolitan, International, Global” (PDF)

Keynote „The Screeching of the Stone. On the Critique of Curating Reason“

Daniel Tyradellis, Vizedirektor Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik, hält die Keynote auf der „International Biennale of Practical Philosophy“ (19.-23. April 2024) der University of the Aegean School of Humanities, Rhodos (Griechenland).
Der Vortrag diskutiert die Potenziale des Kuratierens als einer Kulturtechnik der inter- und transdisziplinären Vermittlung. Zudem weist er auf den geplanten und international orientierten Master-Studiengang „Curating – Transforming Knowledge and Critical Heritage“ am HZK hin.

International Biennale of Practical Philosophy
International Biennale of Practical Philosophy

Demokratiefragen des digitalen Finanzsektors: Einführung des digitalen Euro

Auf Einladung des Vizedirektors Daniel Tyradellis trifft sich am 12. April 2024 die Projektgruppe „efin & Demokratie“ des ZEVEDI_Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung, gefördert durch die Stiftung Mercator, im Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, um die aktuellen Entwicklungen rund um die geplante Einführung des digitalen Euro zu diskutieren. Gegenstand des Treffens sind unter anderem Möglichkeiten der räumlichen Visualisierung zur öffentlichen Transparenz der mit der neuen Währung verbundenen Datenströmen.

Demokratiefragen des digitalen Finanzsektors - eFin & Demokratie (c) ZEVEDI
Demokratiefragen des digitalen Finanzsektors – eFin & Demokratie (c) ZEVEDI

MAREJESHO: The Call for Restitution from the Peoples of Kilimanjaro and Meru

Ausstellung MAREJESHO
Tieranatomisches Theater, Campus Nord, Philippstraße 13/Haus 3, 10115 Berlin

Eröffnung 12. Oktober um 18 Uhr
Ausstellungsdauer 13. Oktober 2023 bis Juni 2024

Am Kilimanjaro und Meru in Tansania ist die Erinnerung an den Widerstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft noch lebendig. Doch viele Zeugen und Zeugnisse dieser gewaltvollen Zeit werden vermisst: sie lagern in den Depots deutscher Museen. Im Jahr 1900 ließen Kolonialoffiziere Anführer der lokalen Communities öffentlich erhängen und schickten Teile ihrer Körper für rassistische Forschung ans Berliner Völkerkundemuseum. Auch persönliche Gegenstände gelangten auf diese Weise nach Deutschland: Insignien der Macht, Waffen und Schmuck.

Seit mehr als 50 Jahren fordern Angehörige die Rückkehr ihrer verschleppten Vorfahren. Doch wie können sie diese ausfindig machen? Was bedeuten die vor einem Jahrhundert geraubten Kulturgüter heute für sie? Welche Schritte erwarten die Nachfahren von Deutschland?

2022 reiste MAREJESHO (Swahili für Rückkehr, Restitution) als mobile Recherche-Ausstellung in sechs Dörfer am Kilimanjaro und Meru, um Wissen auszutauschen und die Lücke zwischen deutschen Museen und den Communities zu schließen. Die Ausstellung zeigte Bilder von aus der Region entwendeten Kulturgütern sowie historische Fotos und informierte über Sammlungen von Ancestral Remains (menschlichen Gebeinen). Tansanische Künstler*innen begleiteten MAREJESHO mit Live-Zeichnungen, Filmschaffende dokumentierten mündliche Überlieferungen aus den Dörfern. Durch das Projekt konnten schließlich die Gebeine einiger vermisster Ahnen in Berlin und New York identifiziert werden.

Im TA T stellt MAREJESHO das Wissen, die Fragen und die Erwartungen der Communities am Kilimanjaro und Meru in den Mittelpunkt. Die in Tansania entstandenen Filme und Kunstwerke zeigen die Notwendigkeit von Repatriierung und Restitution, aber auch den Reichtum mündlicher Überlieferungen und die Komplexität (post-)kolonialer Beziehungen damals wie heute.

MAREJESHO ist eine Flinn Works Produktion mit Berlin Postkolonial und Old Moshi Cultural Tourism Enterprise in Kooperation mit bafico und APC in Zusammenarbeit mit dem Ethnologischen Museum Berlin, dem Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin, den Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen, dem Linden Museum Stuttgart und dem TA T / Humboldt Universität zu Berlin.
Gefördert im Fonds TURN2 der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Weitere Förderung durch between bridges.

TA T – Website MAREJESHO

Gesa Grimme und Sarah Elena Link diskutieren „Afterlives of Empire“

Gesa Grimme und Sarah Elena Link, beide Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland (HZK), diskutieren über wissenschaftliche Sammlungen im allgemeinen und ihren teilweise problematischen, imperialen Entstehungskontexte. Das Podiumsgespräch, an dem außerdem die Kunsthistorikerin Jo Vickery (Princeton/Berlin) sowie die Literaturwissenschaftlerin Birgit Neumann (Düsseldorf) teilnehmen, findet im Rahmen des Forschungsprojektes „Afterlives of Empire – Encounters of Art and Academia“ statt, das von Gesa Stedman (HU) initiiert wurde.

Kunststudierende aus Oxford und Berlin haben den Lichthof Ost in ein gemeinsames Atelier verwandelt, bevor er wieder zu einem Ausstellungsraum gemacht wurde, in dem die Auseinandersetzung der Künstler:innen mit mehreren wissenschaftlichen Sammlungen der Humboldt-Universität sowie Berliner Museen gezeigt wird. Sie haben insbesondere mit dem Lautarchiv, der geographischen Sammlung und der Winckelmann-Sammlung gearbeitet und sich damit einem neuen Verständnis des kolonialen Erbes an der HU und in Berlin angenähert.

Die Podiumsdiskussion findet am 10. September um 18:30 Uhr im Lichthof Ost des Hauptgebäudes der HU statt.