Bildwelten des Wissens – Band 18.
Museale Reste.
Herausgegeben von Nina Samuel und Felix Sattler.
Reste fordern die Institution des Museums heraus. Sie sind Kippfiguren, die an Überschreitungen der taxonomischen, disziplinären, architektonischen und institutionellen Grenzen des Museums mitarbeiten. Sie sind überall anzutreffen – im Ausstellungsraum, im Depot, im Labor, in der Verwaltung. In jedem dieser Kontexte stehen andere Formen des Wissens und des praktischen Umgangs zur Verfügung, die den Status von Resten determinieren. Die Differenzierung von Wertgegenstand und Abfall betrifft das Selbstverständnis der Institutionen und die Entscheidung darüber, wann und unter welchen Bedingungen etwas erhaltenswert ist. Die Kategorie der „Reste“ zeigt, dass eine solche Trennung der Grundidee des Museums zuwiderläuft. Mit dem Rest existiert ein begriffliches Werkzeug, das Sammlungen und ihre Gegenstände im Hinblick auf ihre Veränderlichkeit und Instabilität erfassen kann und hilft, sie für Debatten in Konservierung, Kuration, Kunstgeschichte und Museumsanthropologie neu zu bewerten.