Ausstellungseröffnung am 17. November 2022, 18 Uhr.
Die Ausstellung DAOULA | sheen. West African Wild Silk on Its Way, die ab November 2022 zunächst im Tieranatomischen Theater in Berlin zu sehen sein wird, beschäftigt sich mit der natürlichen Entstehung und der Kulturgeschichte von Wildseide, die aus Raupen in Westafrika gewonnen wird, sowie mit der vielschichtigen Betrachtung dieses einzigartigen Materials durch Mikrobiolog_innen, Materialwissenschaftler_innen und Architekt_innen aus Deutschland.
DAOULA – SHEEN ist ein Projekt des Exzellenzclusters „Matters of Activity. Image Space Material“ an der Humboldt-Universität zu Berlin, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Kuratiert von Laurence Douny, Karin Krauthausen und Felix Sattler mit einer Filminstallation von Thabo Thindi.
Die Veranstaltung findet im HZK (Haus 3, Gerlachbau neben dem Tieranatomischen Theater, Campus Nord, Philippstraße 13) und virtuell (Zugangsdaten für die Videokonferenz erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail an oliver.zauzig@hu-berlin.de) statt.
Wie lässt sich Wissenschaft kuratieren? Welche (neuen) Museumskonzepte und -praktiken braucht es für das Ausstellen von akademischen Sammlungen und Forschung sowie von wissenschaftlichen Prozessen und Tätigkeiten? Drei jüngst entstandene Wissenschaftsausstellungen und -museen stehen im Mittelpunkt des Vortages: das FORUM FOR SCIENCE, ART AND DOUBT des Genter Universitätsmuseums (eröffnet seit 2020), die erste Schau „Nach der Natur“ des HUMBOLDT LABORS im Berliner Humboldt-Forum (2021) und die Basisausstellung des Göttinger FORUM WISSEN (2022). Ihnen gemeinsam ist das kuratorische Anliegen, science in the making, also den Prozess der Wissensproduktion zeigen und einen Einblick hinter die Kulissen geben zu wollen, um darzustellen, wie Wissenschaftler:innen forschen und arbeiten. Gefragt wird dabei zum einen danach, wie solche Prozesse ausgestellt werden (können) und welche Spannungen in Bezug auf repräsentative Ansprüche entstehen. Zum anderen wird beleuchtet, welches Wissenschaftsverständnis exponiert und welches Museumskonzept erprobt wird.
Dr. Daniela Döring ist Kulturwissenschaftlerin und Postdoktorandin am Forschungskolleg „Wissen | Ausstellen“ der Georg-August-Universität Göttingen. Sie war zuvor als Mitarbeiterin in der Stiftung Stadtmuseum Berlin, am Braunschweiger Zentrum für Gender Studies und am Institut für Künste und Medien der Universität Potsdam wissenschaftlich, kuratorisch und lehrend tätig. In ihrer Forschung verschränkt sie kuratorische Praxis und akademischen Diskurs, Schwerpunkte sind unter anderem Wissenschaftsausstellungen, Diversity und Gender in Museen, Körper- und Geschlechtergeschichte sowie Kulturtechniken der Vermessung und Verdatung.
Eine Ausstellung von Studierenden der Malerei der weißensee kunsthochschule berlin unter Leitung von Prof. Pia Linz und Petra Trenkel.
Kuratiert von der Kleinen Humboldt Galerie.
Laufzeit: 10.09.2022 bis 01.01.2023
Ort: ZAK – Zentrum für Aktuelle Kunst auf der Zitadelle Spandau
Die Großstadt gilt seit Langem als Zentrum der Avantgarde und stetige Inspirationsquelle für Künstler:innen. Ihre Anziehungskraft speist sich aus Extremen: Berlin als Inbegriff der Coolness, des Leichtsinns und der Freiheit. In einer Großstadt zu leben, bietet Ablenkungund volle Tage. Die Eindrücklichkeit der Größe und Schnelligkeit Berlins kann jedoch auch Instabilität oder Verunsicherung hervorrufen. Neben ihrer schieren Größe besticht Berlin durch ihre Vielfältigkeit, die sich in ihren vielen kleineren Stadtzentren, ihrer diversen Bevölkerung und nie endenden Straßenzügen ausdrückt.
Für ein Semester beschäftigten sich die Studierenden der Gruppe von Prof. Pia Linz und Petra Trenkel an der Kunsthochschule Weissensee intensiv mit eben jenem Facettenreichtum der Großstadt. Durch Exkursionen und Gastvorträge schärften sie ihren Blick auf die Stadt und reflektierten die gewonnenen Eindrücke und Beobachtungen in ihren Arbeiten. Kuratorisch begleitet wurde die daraus resultierende Gruppenausstellung im ZAK – Zentrum für aktuelle Kunst von der studentischen Initiative Kleine Humboldt Galerie.
Die Ausstellung BIG CITY BABY bringt jetzt die Großstadt in die kleine Stadt, die Zitadelle in Spandau. Im sensiblen Zusammenspiel der Arbeiten erlebt man die Stadt durch die Augen der jungen Berliner Künstler:innen. Bildnerische Überlegungen zum städtischen Leben wachsen hier inverschiedenen Disziplinen heran, werden mit anderen Themenbereichen verknüpft und teilweise bis ins Absurde zugespitzt. So realisieren sich in den Arbeiten nicht nur formale Experimente, sondern es werden auch vielfältige Themenspektren – teils autobiografischgefärbt – angeschnitten und untersucht: Jugendlichkeit in der Stadt; der Großballungsraumals Überforderung sowie Rückzugsort; die Stadt als Heimat der (selbstgewählten) Familie; Erkundung von Stadtnatur und Leerstand et cetera.
Der sloganhafte Titel BIG CITY BABY bietet dabei Platz für die Vielzahl an Positionen dieser Ausstellung. Er hat keine fixierte Bedeutung und doch weiß jede:r, was gemeint ist. Er ist kein Zitat, aber man meint ihn doch trotzdem irgendwo schon mal gehört zu haben. Aus dem vorbei rauschenden Cabrio am Kudamm oder nachts am Gleis der U-Bahn. BIG CITYBABY ist ein Zuruf, ein Flüstern, ein Vibe. Du verstehst es, oder eben nicht. BIG CITY BABY kann man sich nicht entziehen, genau wie der Großstadt.
Lars Unkenholz: It’s you I’m thinking of, 2022, Öl auf Leinwand, 170×140 cm
Der Band untersucht Entwicklungen in verschiedenen Teilen Europas, darunter in Frankreich, Deutschland, Russland, Türkei und den Balkanländern, und beleuchtet die unterschiedlichen Wege von Menschen und Dingen. Diskutiert werden die Verflechtungen zwischen dem kulturellen Erbe, dem Islam und Europa sowie die Art und Weise, wie diese Verflechtungen vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen, wie z. B. Debatten über Restitution, Entkolonialisierung von Museen oder die „Flüchtlingskrise“, zum Tragen gekommen sind.
An dem Rundtischgespräch nehmen Wendy Shaw, Peter McMurray, Jesko Schmoller, Avi Astor, Diletta Guidi, Banu Karaca, Mirjam Brusius, Christine Gerbich und Rikke Gram sowie die Herausgeberinnen Katarzyna Puzon, Sharon Macdonald und Mirjam Shatanawi teil.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Kolloquiumsreihe des Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik / CARMAH statt.
Die Veranstaltung findet im HZK (Haus 3, Gerlachbau neben dem Tieranatomischen Theater, Campus Nord, Philippstraße 13) und virtuell (Zugangsdaten für die Videokonferenz erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail an oliver.zauzig@hu-berlin.de) statt.
Seit den 1990-er Jahren geraten Sammelpraktiken und damit einhergehende Problematiken wie Kontamination und Toxizität aufgrund steigender ökologischer und politischer Relevanz von Objekten und Materialien zunehmend ins Blickfeld.
Wenig epistemische Relevanz wird bisher jedoch den während diesen transformierenden Differenzierungs-, Reinigungs- und Umwertungsprozessen entstehenden toxischen Überresten zugesprochen.
Die Präsentation gibt Einblick in den Prozess einer künstlerischen Forschung, die sich anhand asbestbelasteter Objekte einer Stiftungssammlung und deren Handling mit dieser Marginalie befasst.
Flavia Caviezel ist Ethnologin, Filmwissenschaftlerin und Dozentin an der FHNW – Hochschule für Gestaltung und Kunst Institut Experimentelles Design und Medienkulturen in Basel. Die Arbeit ist während eines Forschungsaufenthalts 2021-22 am Cluster Matters of Activity der Humboldt-Universität entstanden.
Die Veranstaltung findet im HZK (Haus 3, Gerlachbau neben dem Tieranatomischen Theater, Campus Nord, Philippstraße 13) und virtuell (Zugangsdaten für die Videokonferenz erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail an oliver.zauzig@hu-berlin.de) statt.
Museum Raum Wissen. Ein interdisziplinäres ko-laboratives Experiment im Humboldt Labor
Die Ausstellungsräume des Humboldt Labors im Humboldt Forum sind als ein Instrument des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Gesellschaft konzipiert. Das von der Joachim Herz Stiftung geförderte Forschungsprojekt „Museum Raum Wissen“ untersucht diesen Transfer aus einer räumlichen Perspektive intersektional. Ziel ist es, Erkenntnisse über den Raum und die Architektur der Koproduktion von Wissen im musealen Kontext zu produzieren und Impulse für die Gestaltung von Ausstellungsräumen zu entwickeln. Zu diesem Zweck wird in der Eröffnungsausstellung „Nach der Natur“ eine ‚ko-laborative‘ Feldforschung an der Schnittstelle zwischen Architektur und Sozialwissenschaften durchgeführt.
Sarah Etz und Séverine Marguin geben Einblicke in das laufende Projekt und erste Ergebnisse.
Die Veranstaltung findet im HZK (Haus 3, Gerlachbau neben dem Tieranatomischen Theater, Campus Nord, Philippstraße 13) und virtuell (Zugangsdaten für die Videokonferenz erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail an oliver.zauzig@hu-berlin.de) statt.
Das von der DFG geförderte Forschungsprojekt „Curating Digital Images: Ethnographic Perspectives on the Affordances of Digital Images in Heritage and Museum Contexts“ beschäftigt sich mit der Frage, wie digitale Bilder das Museumserlebnis verändern. Zwei miteinander verknüpfte empirische Studien untersuchen diese Veränderungen ethnographisch. Die erste Studie nimmt unter die Lupe, wie digitale Bilder aus Museumsdatenbanken heruntergeladen, geteilt und im Alltag der Menschen gehandhabt werden. Die zweite Studie konzentriert sich auf digitale Bildpraktiken im physischen Museum und versucht zu verstehen, wie Besucherfotos, die in Museen aufgenommen wurden, auf Social Media Plattformen kuratiert und kontextualisiert werden. Eine Eye-Tracking-Studie gibt darüber hinaus interessante Einblicke, wie die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Informationswissenschaft die Ethnographie bereichern kann und zeigt, wie das menschliche Auge in kuratorische Praxisprozesse einfließt.
Katharina Geis & Sarah Ulrich werden Einblicke in die empirischen Studien geben und die Forschungsergebnisse präsentieren.
Dieser Frage geht die Ausstellung des Forschungsprojektes „Viral Theatres“ nach und macht dabei sein Living Archive zugänglich – eine vielgestaltige Sammlung, die die neuen Formen und Themen pandemischen Theatermachens und -erlebens in Interviews, Video- und Audiodokumenten und digitalen Interaktionen zeigt.
Zur Eröffnung der Ausstellung findet ein Symposium mit Workshops, eine VR Performance und Diskussionsrunden zur Zukunft hybrider Theaterarbeit mit internationalen Kulturschaffenden und Wissenschaftler:innen statt.
Symposium
28. – 30. April 2022
Tieranatomisches Theater Berlin & Streaming
Ausstellung
28. April – 3. Juni 2022
Tieranatomisches Theater Berlin
Philippstr. 13, Campus Nord, Haus 3, 10115 Berlin
Öffnungszeiten: Mo – Fr, 14:00 -18:00
Das nächste Kolloquium findet am 25. April 2022 um 14 Uhr statt und alle Interessierten sind herzlich eingeladen! Die Veranstaltung wird virtuell durchgeführt.
Zugangsdaten für die Videokonferenz erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail an oliver.zauzig@hu-berlin.de.
The Museum as a Choir: Visitor Reactions to the Multivocality at the Humboldt Forum’s ‘Berlin Global’
Der Vortrag von Irene Hilden und Andrei Zavadski gibt Einblicke in das Forschungsprojekt „Realizations and Reception in the Humboldt Forum“, das am Centre for Anthropological Research on Museums and Heritage (CARMAH) der Humboldt-Universität zu Berlin angesiedelt ist.
Auf der Grundlage ethnographischer Publikumsforschung untersuchte das Projekt, wie die Besucher das Humboldt Forum und seine Ausstellungen in den ersten Wochen seines Bestehens wahrnahmen. Der Vortrag wird sich auf einige der Ergebnisse konzentrieren, die sich auf die Erfahrungen des Publikums mit Multivokalität beziehen, wie sie in der Ausstellung „Berlin Global“ verwendet wurden.
Der Vortrag ist in englischer Sprache.
Zentralinstitut der Humboldt-Universität zu Berlin