Archiv der Kategorie: Forschung

Forschungsthema “Wasser”: Beiträge aus allen Fachbereichen gefragt!

Die Berlin University Alliance (BUA) lädt alle Angehörigen der vier Berliner Verbundpartnerinnen herzlich ein, sich im Rahmen des Objective 2 „Fostering Knowledge Exchange“ an der Gestaltung eines gemeinsamen Formats zu beteiligen. Derzeit wird in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der HU und dem Team des Humboldt Labors für 2025 ein inter- und transdisziplinäres Ausstellungsprojekt zum Thema „Wasser“ entwickelt.

Damit das Projekt die Ideen und Kompetenzen aller BUA Partnerinnen aufnehmen kann, möchten wir uns gerne einen Überblick darüber verschaffen, welche Forschungen an den vier Häusern stattfinden, die sich im engeren und weiteren Sinne mit dem Element Wasser befassen – beispielsweise mit den Eigenschaften von Wasser, mit seinen Funktionen z.B. als Katalysator oder als Trägersubstanz, mit Infrastrukturen für Wasser oder durch Wasser, oder mit ökologischen, politischen, sozialen, ebenso wie historischen, kulturellen, ästhetischen oder religiösen Implikationen von Wasser.

Wir freuen uns über zahlreiche und breit gefächerte Rückmeldungen von Ihnen. Dabei ist es nicht entscheidend, auf welcher wissenschaftlichen Karrierestufe Sie derzeit arbeiten.

Wir bitten alle Forschenden, Doktorand*innen und Studierende, die sich von dieser Themenstellung angesprochen fühlen und sich vorstellen könnten, hierzu etwas beizutragen und die eigenen Forschungen auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, bis zum 15. Februar 2024 hier eine erste Interessensbekundung abzugeben.

Wir möchten uns zunächst einen Überblick verschaffen und würden in einem zweiten Schritt mit einem kurzen Fragenkatalog (6 Fragen) auf Sie zukommen.

Selbstverständlich können Sie auch später noch entscheiden, ob Sie intensiver in dieses Projekt einbezogen werden möchten oder nicht. Wir möchten zunächst dem Anspruch gerecht werden, ein möglichst breites und vielfältiges Bild der lebendigen Forschung an den BUA-Häusern zusammenzustellen. Daher würden wir uns über rege Teilnahme sehr freuen. Für Ihre Rückfragen stehen Ihnen Leonie Kubigsteltig und Xenia Muth, Mitarbeiterinnen des HZK im Bereich Wissensaustausch mit der Gesellschaft, unter folgender Email zur Verfügung: wasser@berlin-university-alliance.de

Prof. Dr. Eva Ehninger,
im Namen des Objective 2 „Fostering Knowledge Exchange“ (BUA)

Interessensbekundung Projekt “Wasser”

Bild: Interaktiver Vorhang im Eingangsbereich des Humboldt Labors © HU / schnellebuntebilder. Foto: Philipp Plum

Projekt SODa: Ein Datenkompetenzzentrum für wissenschaftliche Universitätssammlungen

Verbundprojekt der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Kooperation mit der FAU Erlangen-Nürnberg, dem GNM Nürnberg und der IGSD e.V.

In den rund 1400 wissenschaftlichen Objektsammlungen, die in Deutschland an Universitäten und Hochschulen betreut und in Forschung und Lehre genutzt werden, schlummern riesige Potenziale. Um diese adäquat und zukunftsgerecht auszuschöpfen, braucht es sowohl Datenkompetenzen als auch digitale Infrastrukturen. Das Verbundprojekt  “SODa – Sammlungen Objekte Datenkompetenzen” wird hier einen entscheidenden Schritt vorwärts gehen.

Initiiert und geleitet von der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland, die am Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt Universität zu Berlin angesiedelt ist, wird SODa in den nächsten drei Jahren ein bundesweit wirkendes Datenkompetenzzentrum entwickeln und aufbauen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderlinie „Aufbau von Datenkompetenzzentren in der Wissenschaft“ mit 2,84 Millionen Euro gefördert. An die Humboldt-Universität zu Berlin gehen 1,2 Millionen Euro. Partner:innen für das Projekt sind die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), das Germanische Nationalmuseum (GNM) und die Interessengemeinschaft Semantische Datenverarbeitung e.V. (IGSD).

Das Datenkompetenzzentrum wird ein vorwiegend virtueller Begegnungsort für alle sein, die in und mit wissenschaftlichen Universitäts- und Hochschulsammlungen lehrend und forschend arbeiten. Hier werden per E-Learning, auf Veranstaltungen, in Arbeitsgruppen oder in Kooperationen Datenkompetenzen vermittelt, Konzepte und Methoden diskutiert sowie gemeinsam geforscht und entwickelt.

Primäres Ziel dabei ist, Konzepte und Kenntnisse eines zeitgemäßen Forschungsdatenmanagement zu etablieren, das zugleich den spezifischen Anforderungen wissenschaftlicher Sammlungen und ihrer Objekte als auch modernen Kriterien an Offenheit, Qualität, Nutzbarkeit und Nachhaltigkeit gerecht wird. Dazu gehören Kenntnisse zu Projektmanagement, Datenformaten, technischen Standards, Methoden der Datenanreicherung und -vernetzung, Kenntnisse und Bewusstsein in ethischen und rechtlichen Fragen sowie über Strategien für Langzeitverfügbarkeit.

Ein zweiter Schwerpunkt besteht in der Förderung und Weiterentwicklung der datengetriebenen Forschung in und mit wissenschaftlichen Sammlungen, unter anderem in den Bereichen der datengetriebenen Provenienzforschung, der Restaurierungs- und Konservierungsdokumentation, zu Methoden strukturierter Datenanalytik sowie zu Verfahren automatisierter Datenauswertung – unter anderem mit Methoden der KI.

Für diese Arbeit wird das Projekt eine cloudbasierte Dateninfrastruktur für das Erfassen, Analysieren, Bearbeiten, Anreichern, Transformieren, Vernetzen und nachhaltigen Zugänglichmachen von Sammlungs- und Objektdaten aufbauen, die allen Nutzer:innen kostenfrei zur Verfügung stehen wird. SODa wird eng mit den weiteren BMBF-geförderten Datenkompetenzzentrumsprojekten, mit der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und Akteur:innen im Spektrum von Wissenschaft und Museen zusammenarbeiten.

Prof. Dr. Sharon Macdonald, Direktorin des Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik zu SODa: “Es war die Humboldt-Universität zu Berlin, an der in den neunziger Jahren das materielle Erbe der Universitäten wiederentdeckt und inwertgesetzt wurde. Und es ist das Hermann von Helmholtz-Zentrum, das seit 2012 mit der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen dafür steht, dieses Erbe als moderne Infrastrukturen für Forschung, Lehre und Transfer zu aktivieren. Wir sind begeistert, dass wir mit SODa auf diesem Weg die digitale Sichtbarkeit und Nutzbarkeit der Sammlungen an allen Universitäten und Hochschulen fördern können!”

Für Rückfragen steht Martin Stricker (martin.stricker@hu-berlin.de, Tel. 030 2093 12879), Co-Sprecher der Koordinierungsstelle und SODa-Projektleiter, gern zur Verfügung.

Interview mit Johanna Stapelfeldt – Kuratorin im Humboldt Labor

„Per Knopfdruck wird die Ausstellung zum Veranstaltungsraum“

Ein interaktiver Fischschwarm, ein Modell des Ursauriers Orobates pabsti, eine Tank-Man-Figur (Foto) und vieles mehr erwartet die Besucher:innen des Humboldt Labors im Humboldt Forum.
Im Interview berichtet Johanna Stapelfeldt, die Kuratorin des Humboldt Labors, wie Besucher:innen an Forschungsprojekten beteiligt werden, welche Rolle Studierende der HU spielen und wo das Lautarchiv untergebracht sein wird. Ab 13. Juli können Zeitslots für die Ausstellung über das Humboldt Forum gebucht werden.

Das Interview finden Sie im Presseportal der HU: https://www.hu-berlin.de/de/pr/nachrichten/juli-2021/nr-21714

Foto: Modell des „Tank Man“. © Fernando Sánchez Castillo / Foto: Philipp Plum

„BINDING BODIES. Perspektiven auf gebundene Füße“

Ab 2021 startet das dreijährige Forschungs- und Ausstellungsprojekt des Tieranatomischen Theaters „Binding Bodies. Perspektiven auf gebundene Füße“ in Zusammenarbeit mit dem MARKK – Museum am Rothenbaum in Hamburg und der Kunstuniversität Linz.

Ermöglicht wird dies durch die großzügigen Förderungen der Kulturstiftung des Bundes (Projektbeschreibung Binding Bodies), der Stiftung Preußische Seehandlung und der Alfred Töpfer Stiftung.

Von 2021 bis 2023 wird ein interdisziplinäres Team am Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik / Tieranatomisches Theater, am MARKK und an der Kunstuniversität Linz in Kooperation mit weiteren internationalen Wissenschaftler_innen und Künstler_innen forschen. Den Abschluss des Projekts bilden Ausstellungen, die u.a. im MARKK Hamburg (2022) und im Tieranatomischen Theater (2023) gezeigt werden.

Zahlreiche ethnographische und anatomische Sammlungen Europas enthalten Präparate, Abgüsse, Röntgenbilder und Fotos von sog. „Lotosfüßen“, den gebundenen Füßen von Frauen in China. Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt BINDING BODIES nimmt diese Sammlungen zum Ausgangspunkt einer Recherche zur Diskursgeschichte weiblicher Körpermodifikationen. Schon Hans Virchow (1852–1940) und seine Kollegen ziehen in ihren Publikationen Vergleiche zu Spitzentanz, Stöckelschuhen und Korsett. Das Projekt unternimmt den Versuch einer „entangled history“ weiblicher Körperdeformationen zwischen Europa und China. Es untersucht die komplexen Wechselwirkungen von Selbst- und Fremdwahrnehmungen, rekonstruiert exemplarische Objektbiographien und kontextualisiert sie vor dem Hintergrund von Kolonial-, Gender-, Sozial- und Wissenschaftsgeschichte. Damit ist das Projekt auch Teil der aktuellen Kontroverse um den Umgang mit ethnographischen Objekten und insbesondere mit human remains in wissenschaftlichen Sammlungen.

Kurator_innen: Prof. Dr. Jasmin Mersmann (Projektleitung), Dr. Evke Rulffes, Felix Sattler
Projektträger: Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Humboldt-Universität zu Berlin
Partner_innen: Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt (MARKK), Prof. Dr. Barbara Plankensteiner, Dr. Susanne Knödel, Gabriel Schimmeroth

Foto: Röntgenaufnahme des Lotusfußes einer 32-jährigen Frau, durch den Schuh aufgenommen, 1905 © Charité, Centrum für Anatomie, Humboldt-Universität zu Berlin, Fotografie: Barbara Herrenkind

„Digitales Netzwerk Sammlungen“ – ein Projekt der Berlin University Alliance

Sammlungen und Objekte nachweisen und recherchieren, Sammlungen identifizieren und beschreiben; Metadaten erzeugen und vernetzen, Provenienzforschung und Transfer unterstützen – dies sind die Stichpunkte, welche die Ziele der Machbarkeitsstudie rund um die wissenschaftlichen Sammlungen der Berliner Universitäten beschreiben.

Das Projekt wird gemeinsam von der Humboldt-Universität, Freier Universität und der Charité geleitet, bezieht sich aber auf Partner der Berlin University Alliance. Es wird angestrebt, IT-Systeme und digitale Strategien zu evaluieren, dabei verschiedene Perspektiven der wissenschaftlichen Nutzung, Vernetzung und Erschließung von Sammlungen zu berücksichtigen, ebenso fachspezifische Bedarfe. Mit Fallstudien zu Sammlungen, Nutzungs- und Digitalisierungsszenarien steht am Ende eine Handlungsempfehlung, welche Grundlage für eine nachhaltige Sammlungsinfrastruktur der Berliner Universitäten dienen soll.

Die Koordinierungsstelle für Universitätssammlungen in Deutschland (HU) mit ihrer bundesweiten und internationalen Expertise auf diesem Gebiet begleitet als Partner dieses Projekt, welches in seiner Zielrichtung als übergreifende Nachweisstruktur für Sammlungen ein Novum darstellt.

Zudem wird der übergreifende und transdisziplinäre Ansatz und die strategische Ausrichtung durch einen Experten-Beirat unterstützt.

„Digitales Netzwerk Sammlungen“ ist eine Komponente des Arbeitsbereichs „Sharing Resources“ der Berlin University Alliance. Der Zugang zu exzellenter Infrastruktur ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor in der Förderung von Forschung und der Rekrutierung herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Ziel ist es, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen und neue Vorhaben gemeinsam und damit effizienter planen zu können. Sammlungen werden als Teil der komplexen Forschungsinfrastruktur angesehen, welche den vier Verbundpartnerinnen transparent und zugänglich sein sollen.

An den Berliner Universitäten sind über 90 wissenschaftliche, teilweise einzigartige Sammlungen bekannt. Universitätssammlungen entstanden und entstehen im Kontext wissenschaftlicher Forschung oder als Grundlage für die Lehre. In einigen Fächern bilden sie eine zentrale Forschungsgrundlage; in ihrer Vielfalt sind sie Grundlage für Fachgeschichte, Wissenschafts- und Kulturgeschichte, Objekt- und Sammlungsforschung. Die Berliner Sammlungen sind überwiegend in den Instituten untergebracht, was eine enge Einbindung in Lehre und Forschung begünstigt. Die Vernetzung der Sammlungen ist noch vergleichsweise schwach ausgeprägt und wenig organisiert, was derzeit ihre Nutzung erschwert.

Ein guter, zentraler Nachweis erleichtert und ermöglicht Provenienzforschung, die Zusammenarbeit in der Lehre, wissenschaftliche Kooperationen, Ausstellungen und Citizen-Science-Projekte. Gleichzeitig ist ein solches System aufgrund der Vielzahl von Anforderungen und der Interdisziplinarität eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Studie hat zum Ziel, im Zeitraum von 19 Monaten ein Konzept zu entwickeln und zu evaluieren, das die Sammlungen als wissenschaftliche Ressource erschließt und gleichzeitig den Bedarf der Berliner Sammlungen unterstützt.

Projektleitung und Kontakt

Dr. Yong-Mi Rauch (Sammlungsbeauftragte des Präsidiums, komm.)
yong-mi.rauch@ub.hu-berlin.de

Dr. Andreas Brandtner (Direktor der UB der Freien Universität)
brandtner@ub.fu-berlin.de

Prof. Dr. Thomas Schnalke (Leiter des medizinhistorischen Museums der Charité)
thomas.schnalke@charite.de

 

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