Archiv der Kategorie: Aktuelles

Objekt des Monats: Zeichnen im Patenschaftsbetrieb – Aus dem Bestand des ehemaligen Instituts für Kunsterziehung

Objekt des Monats 09/2025

Die Kunstsammlung der Humboldt-Universität umfasst als einen besonderen Bestand etliche Mappen, die Arbeiten von Studierenden des Faches „Kunsterziehung“ enthalten. Das ehemalige Institut an der Pädagogischen Fakultät der Humboldt-Universität umfasste in seiner Lehre neben Kunstgeschichte und Methodik der Kunsterziehung auch künstlerische Praxis für die angehenden Kunstlehrer*innen. Das politische Ziel, zu einer „allseitig gebildet[en] sozialistische[n] Persönlichkeit“ (Klemm 2015, S. 49) zu erziehen und dabei den „sozialistischen Realismus als kunstpolitische Doktrin in der Gesellschaft ein[zu]setzen“ (ebd., 2015, S. 49) war auch in diesem Fach fest verankert. Alfred Kurella, Leiter der Kulturkommission des Politbüros des Zentralkomitees der SED und starker Verfechter des sogenannten Sozialistischen Realismus schrieb 1959 über die Bedeutung der Kunsterziehung im Sozialismus: „In den Künsten sind in einer besonderen Form, die vor allem über die Anschauungen, über das Gefühl auf die Menschen einwirkt, gesellschaftlich notwendige Kenntnisse über die Welt und über sich selbst festgehalten.“ (Kurella 1959, S. 7) Der Sektion Kunstwissenschaft und Ästhetik an der Humboldt-Universität fiel somit die Aufgabe zu, durch die Künste und ihre wissenschaftliche und pädagogische Begleitung die neue sozialistische Persönlichkeit zu bilden. Die Lehrenden im Bereich Kunsterziehung mussten deshalb nicht nur künstlerisch ausgewiesen sein, sondern sich auch gesellschaftlich engagieren (z. B. als Leiter sog. Zirkel, in denen Laien zum künstlerischen Schaffen angeleitet wurden) und natürlich geistig-weltanschaulich dem Marxismus-Leninismus verpflichtet sein – schließlich bildeten sie zukünftige Kunstlehrer und Kunstlehrerinnen aus.

Bereits 1951 versuchte man mit der Akademie der bildenden Künste „eine ständige Fühlung zwischen bildenden Künstlern und Kunstpädagogen“ (Einladung des Instituts für Kunsterziehung an Max Lingner, 8.2.1951, Archiv der Akademie der Künste, Sign. Max-Lingner-Archiv 259, nicht paginiert) herzustellen. Für die künstlerische Praxis, die an der HU u.a. von bildenden Künstler:innen gelehrt wurde (Hermann Bruse, Dietrich Kunth, Johannes Prusko, Gerenot Richter, Erhardt Schmidt, Norbert Weinke, Barbara Müller, Wolfgang Frankenstein), waren die Vorgaben relativ unkonkret. Es sollten lebensbejahende Stoffe, Themen wie Natur, Heimat, Aufbau des sozialistischen Lebens behandelt und dabei verschiedene Techniken und Materialien erprobt werden. Dieser Maßgabe scheinen die Arbeiten zu Industrielandschaften, Freizeit und Privatleben, Urlaub, Dorfansichten oder Motive des Wiederaufbau Berlins zu folgen. Nachweislich wurden Drucktechniken wie Radierung, Linoldruck oder Holzschnitt geübt, aber auch Zeichentechniken mit Tinte und Kohle sowie Ölmalerei. 

Eine Beispielgruppe an frühen Werken zeigt die Umsetzung der Lehrplanvorgaben recht deutlich: Industriebilder, die im Patenschaftsbetrieb der HU, dem Braunkohlewerk „Glückauf“ in Knappenrode entstanden. Eva-Maria Mancke, Lehrbeauftragte am Institut für Kunsterziehung im Bereich künstlerische Praxis, beschreibt diese Form der „aktive[n] Teilnahme am sozialistischen Alltag“ in einem Artikel über den 14-tägigen Arbeitseinsatz der Studierenden ausführlich – und wohl auch etwas geschönt: 

„Wir fanden Hilfsbereitschaft und Verständnis, und das half uns über manche Klippe hinweg, denn Rückenschmerzen und Blasen an den Händen gehören nun mal nicht zur angenehmen Seite einer Beschäftigung. Trotzdem gab es kein Kopfhängen. […] Unsere Motive fanden wir in der Fabrik, im Abraum und auf dem Montageplatz, und wir zeichneten und malten all das, womit wir während des Arbeitseinsatzes schon in Berührung gekommen waren.“ (Mancke 1958, S. 13f.)

Arbeiten, die nach den obligatorischen mehrtägigen Exkursionen in Industrieanlagen wie dem Braunkohle-Patenschaftsbetrieb Glückauf entstanden, lassen sich vereinzelt unter den zahlreichen Werken der ehemaligen Kunsterziehungsstudierenden finden. Aus dem Studienplan für Kunsterziehung des Jahres 1951 ist ersichtlich, dass der Bereich „Mensch und Raum“ mit Übungen zu „Raumprojektion“, „Innen- und Außenarchitektur“ sowie „Baukomplexe“ in drei Studienjahren zu absolvieren war.

Dem eigentlichen Arbeitseinsatz folgte demnach die künstlerische Umsetzung des Erlebten. Die entstandenen Werke wurden im Kulturhaus des Betriebes ausgestellt, später auch an der HU. Speziell Druckgrafiken wurden als Geschenkmappen zur Einweihung einer neuen Förderbrücke hergestellt. Durch Vortragstätigkeiten des Instituts („Bergmannsdarstellungen in der bildenden Kunst“) und den geplanten gemeinsamen Besuch der IV. Deutschen Kunstausstellung in Dresden waren die Vorgaben des sogenannten Bitterfelder Weges mustergültig umgesetzt. Die beschworene Gemeinschaft zwischen Künstler:innen und Arbeiter:innen war jedoch schon 1965 realpolitisch obsolet geworden. Die Werke des ehemaligen Instituts für Kunsterziehung sind somit nicht nur ästhetisch, sondern auch historisch wertvolle Zeugnisse. Leider sind viele Werke, die bis in die 1980er Jahre datieren, nicht signiert oder nicht identifizierbar, so dass nur in Einzelfällen die Arbeiten ehemaligen Studierenden zuzuordnen sind.

Autorin: Christina Kuhli

Literatur:

Über die Veränderungen in der Lehrerausbildung am Institut für Kunsterziehung. Beitrag zur Lehrkörperkonferenz der Pädagogischen Fakultät an der Humboldt-Universität zu Berlin 18.12.1958, Humboldt-Universität Universitätsarchiv, Päd. Fak. 02, 0026, [S. 4];

Eva-Maria Mancke: Studenten arbeiten und zeichnen in der Produktion, in: Kunsterziehung. Zeitschrift für Lehrer und Kunsterzieher, Heft 12, 1958, S. 12-14;

Alfred Kurella: Vom musischen Klima unserer Schule, in: Deutsche Lehrerzeitung, Jahrgang 6, Heft 1, 1959, S. 7f.

Wolfgang Frankenstein: Zur Stellung der Kunsterziehungswissenschaft im System Kunstwissenschaft, in: Theoretische Grundlagen der bildkünstlerischen Gestaltung, Wissenschafts-Konferenz des Bereichs Kunsterziehung, Humboldt-Universität zu Berlin 1978, S. 161-169;

Marieluise Schaum: Zinnoberrot und Preußischblau oder die Kunsterziehung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Positionen und Potentiale kunsttheoretischer Entwicklungen am Bereich Kunsterziehung der Sektion Ästhetik und Kunstwissenschaften der Humboldt-Universität in den siebziger und achtziger Jahren, in: Wolfgang Girnus/ Klaus Meier (Hrsg.): Die Humboldt-Universität Unter den Linden 1945 bis 1990. Zeitzeugen – Einblicke – Analysen, Leipzig 2010, S. 467- 494;

Thomas Klemm: „Die ästhetische Bildung sozialistischer Persönlichkeiten“. Institutionelle Verflechtungen der Kunstlehrerausbildung an den Hochschulen der DDR, in: Die Hochschule 24, 2015, S. 48-61.

 

Ausstellungseröffnung am 2. Oktober 2025: „Beziehungsweise Familie“ am Humboldt Forum

Vater, Mutter, Kind? Überraschende Perspektiven auf das traditionelle Familienmodell in Vergangenheit und Gegenwart.

Familie: (Fast) jeder Mensch hat eine und jede ist doch anders! Aber was hält uns als Familie zusammen? Und wer hat sich das eigentlich ausgedacht? Mit einem Jahresprogramm erkundet das Humboldt Forum den Stoff, aus dem familiäre Bande gewebt sind. Ob löchrig oder engmaschig, am seidenen Faden, Patchwork oder Makramee: Beziehungsgeflechte sind das Thema – künstlerisch, historisch, wissenschaftlich, international und im Dialog mit der Berliner Stadtgesellschaft.

Erfahren Sie, was und wen Familie und Verwandtschaft alles umfassen kann und wie unterschiedlich das Miteinander gelebt wird. Alle Akteure des Humboldt Forums widmen sich gemeinsam dem Thema familiärer Beziehungsgeflechte der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft in unterschiedlichen Formaten wie Ausstellungen, Performances, Diskussionen, Workshops, Führungen und Interventionen im ganzen Haus.

Ausstellungen und Interventionen

Die Besonderheit der Ausstellung ist, dass sie durch alle Ausstellungsräume und Sammlungen im Humboldt Forum führt. Den Einstieg in das Thema bieten zehn teils interaktive Treffpunkte in der Station Beziehungsweise(n) Familie im Erdgeschoss – von der eigenen Familienaufstellung über eine Virtual-Reality-Tischgemeinschaft bis hin zu persönlichen Erzählungen über Kosenamen; von globaler Familiengeschichte, Konflikten und Kompromissen bis zum persönlichen Schlüsselmoment. Hinterfragen und erweitern Sie Ihre Vorstellung und Ihr Verständnis von Familie. Lassen Sie Ihre Familienerfahrung an dieser Begegnung teilhaben!

Mehr als 40 ausgewählte Objekte im Ethnologischen Museum und Museum für Asiatische Kunst, aus dem historischen Berliner Schloss, im Humboldt Labor und in BERLIN GLOBAL sowie zusätzlich im Museum Knoblauchhaus werden Teil des Jahresprogramms. Sie zeigen, wie sehr Machtverhältnisse familiäre Biografien prägen. Und auch, wie persönliche Familiengeschichten am Ursprung großer Herrschaftsgeschichten oder Religionen stehen können.

Temporäre Ausstellungen widmen sich dem Erhalt bedrohter Sprachen aus aller Welt und der transgenerationellen Übertragung von Wissen. Und sie präsentieren zeitgenössische Positionen internationaler Künstler*innen, die auf die Familienrealität queerer und migrantischer Erfahrungen verweisen.

Veranstaltungen

Zahlreiche Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder bieten neue Zugänge zu diesem Thema: Die Transkontinentale bringt dieses Jahr Familiengeschichten aus Afrika, Südamerika und Asien nach Berlin und ebenso das namibisch-deutsche Musiktheater People of Song, welches seine Europa-Premiere hat. Besonders bunt wird es Ende Oktober, wenn das Familienfest Dia de Muertos zum zweiten Mal im Humboldt Forum gefeiert wird. Dies als Ausblick, doch auch zur Eröffnung gibt es viel Programm: bei den ersten Thementagen im Oktober.

Care oder Chaos? Thementage 3.-5. Oktober 2025

An drei Thementagen im Anschluss an die Eröffnung der Ausstellung rückt das Humboldt Forum zentrale Fragen von Care, Pflege und familiären Beziehungen in den Mittelpunkt. Kleine Gesten, große Wirkung – in künstlerischen Interventionen, Performances, Lesungen und Gesprächen wird Familie neu gedacht: beim Workshop In the Dreamhouse, bei tänzerischen Interventionen in der Dauerausstellung, einem Kuchenbüfett mit heilenden Blumen und bei African Street Games für die ganze Familie. Mit dabei sind die Autorin und Musikerin Christiane Rösinger, das Resident Music Collective, die feministische Autorin Sophie Lewis, der Film Im Prinzip Familie von Regisseur Daniel Abma und viele mehr.

In den Werkräumen gibt es Drop-ins zum Mitmachen, Basteln und Erkunden und das Bilderbuchkino bringt eindrückliche Geschichten auf die Leinwand, gelesen von bekannten Stimmen mit musikalischer Begleitung.

Zwei weitere Thementage sind 2026 geplant: „Familiengeheimnisse“ und „Zusammen gegen Widerstände: alternative Formen des Zusammenlebens“.

Die Ausstellung eröffnet am 2. Oktober, 18 Uhr – die Teilnahme an der Eröffnung ist frei. 

Programm zur Eröffnung:

18:00

Begrüßung:

Hartmut Dorgerloh, Generalintendant des Humboldt Forums
Julia von Blumenthal, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin
Sophie Plagemann, Künstlerische Direktorin und Vorstand der Stiftung Stadtmuseum Berlin
Lars-Christian Koch, Direktor des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin

Grußwort:

Konrad Schmidt-Werthern, Amtschef bei dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Inhaltliche Einführung:

Laura Goldenbaum, Solvej Helweg-Ovesen, Grit Keller, Alia Rayyan, Maria Sobotka, uw.

19:00

Kurzführungen zu den Ausstellungsinterventionen

19:30

Gesprächsrunden im Foyer

20:30

Musikset des Resident Music Collective aus ihrem neuen Programm Klangverwandtschaften

21:00

DJ-Set: Stella Zekri

Das Programm und die Ausstellung Beziehungsweise Familie (3.Oktober 2025 – 12. Juli 2026) wurden gemeinsam von allen Akteuren des Humboldt Forums kuratiert: Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Ethnologisches Museum und Museum für Asiatische Kunst (Stiftung Preußischer Kulturbesitz / Staatliche Museen zu Berlin), Stiftung Stadtmuseum Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin. Gesamtkuratorische Leitung: Dr. Laura Goldenbaum (SHF).

Ort: Alle Etagen im Humboldt Forum und im Stadtmuseum/Museum Knoblauchhaus 

Laufzeit: Fr., 3. Oktober 2025 – So., 12. Juli 2026

Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do, Fr, Sa, So: 10:30 – 18:30 Uhr; Di: geschlossen

Neue Ticketpreise ab 3.10.2025, weitere Informationen unter Eintritt & Tickets

Am Themenwochenende vom 3. bis 5. Oktober 2025 gilt ermäßigter Eintritt.

Bildnachweis: Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Foto: Getty Images, The Image Bank, Karan Kapoor

Kunstwerk des Monats: Bestimme dich selbst – subversive Kunst der 80er Jahre

Objekt des Monats 08/2025

Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit sind bei diesem Kunstwerk auf vielfältige Weise miteinander verschränkt. Obwohl es im Hauptgebäude verortet ist, dürfte es in der sogenannten Lounge vor dem Beratungsraum 2249A eher versteckt sein. Ursprünglich konnte es zwar auch nur eine eingeschränkte Universitätsöffentlichkeit wahrnehmen, allerdings an einem Ort, der mit seiner Entstehungsgeschichte eng verwoben war – obwohl diese vor allem auch ephemere Anteile hatte.
Das Kunstwerk ist Ergebnis mehrerer Kunstaktionen aus den Jahren 1983 und 1984, als der Künstler Erhard Monden und Eugen Blume (damals wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Staatlichen Museen Berlin) in der DDR sowie Joseph Beuys in der BRD parallel die Aktion „Sender–Empfänger“ inszenierten und später in einer erneuten Aktion weiterbearbeiteten. Sowohl die Grenzüberschreitung als auch die Erweiterung des Kunstbegriffs gaben der Aktion auch eine politische Dimension – und sie war damit höchst suspekt für die DDR-Staatsführung.

Am letzten Tag der IX. Kunstausstellung in Dresden, dem 2. April 1983, fand zwischen 12 und 13 Uhr auf den dortigen Elbwiesen das fiktive Senden von Informationen zwischen Ost und West statt. Eugen Blume, der 1981 sein Studium an der Humboldt-Universität mit einer Arbeit zum Kunstbegriff bei Beuys abschloss, beschreibt das Vorgehen so: „Ich benutzte für die Aktion bewußt die für Beuys so typischen schwarzen Tafeln, auf denen ich die ‚Sendung‘ aus Düsseldorf notierte. Monden arbeitete mit den für seine Aktionen typischen Materialien. Als Antenne dienten uns drei Bäume, mit denen wir durch ein Seil verbunden waren.“ (Blume 1992, S. 148.) Sechs leere Tafeln für die Sendung von Beuys und sechs Tafeln mit der Aufschrift „Bestimme dich selbst! Sei ein Künstler, indem du dich als freies kreatives Wesen erkennst! Ich bin Erhard Monden 02.04.1982. Kunst = Mensch = Kreativität = Freiheit. Adaption Joseph Beuys.“ wurden ausgelegt. Die anderen Tafeln füllten sich im Laufe der Aktion ebenfalls mit Beuys‘ Terminologie. Monden überzeichnete im Anschluss seine Tafeln. Es war der Versuch, in einer „Parallelaktion über die Grenzen hinweg“ die „soziale Plastik“ auch in der DDR einzuführen. Außerdem war es auch ein Protest gegen den Ausschluss von Aktionskunst im offiziellen Kunstbetrieb.

Der Künstler Erhard Monden beschäftigte sich auch über diese Aktion hinaus mit der Kunst bzw. Kunstkonzeption von Joseph Beuys. Er sah in dessen „sozialer Plastik“ den wahren Realismus. Beuys‘ Kritik an jedweder Determinierung (durch Produktionsverhältnisse, gesellschaftliche Zwänge) machte in ihn nicht nur in der DDR suspekt, er galt dort jedoch nicht nur als Künstler, sondern auch politisch als äußerst problematisch.

Vom 2.-8. April 1984 wurde die Aktion in Berlin fortgeführt mit den Materialien aus Dresden und Diskussionen. Beuys, der am letzten Tag dabei sein sollte, wurde die Einreise verweigert – er „galt als gefährliche politische Figur, deren Einfluß auf die Kunstszene in der DDR verhindert werden sollte“ (Blume 1992, S. 149). Das Wandbild (Schablonenspritzmalerei auf Zeitungspapier und Fotografie) blieb Dokument dieser Aktion. Es ist sowohl doppelt datiert (durch die Angabe auf der Zeitungsseite, die als Malgrund dient, und der Aufschrift in der Mitte) als auch signiert (mittig und unten rechts). Es vermittelt eine Botschaft zur Selbstbestimmung und freien kreativen Entfaltung vor dem Hintergrund eines auch in Kulturangelegenheiten restriktiven DDR-Staates. Die Verbindung von Kunst, Mensch, Kreativität und Freiheit wird im unteren Drittel als Adaption der Überzeugungen von Joseph Beuys erklärt. Seine Werke und sein Credo „Jeder Mensch ist ein Künstler“ waren zu seinen Lebzeiten auch in der BRD umstritten.

Kunstplakat der Aktion Bestimmte dich selbst mit Schrift über Zeitung und unten Fotos
Erhard Monden, Bestimme dich selbst!, 1982, Mischtechnik

Das Kunstobjekt wurde im Raum 3071 im Hauptgebäude, im damaligen Vorlesungsraum der Kunsthistoriker, angebracht und war somit bei Lehrveranstaltungen in diesem Raum präsent. Obwohl das Fach Kunstwissenschaft plangebundener ideologiegeleiteter Forschung unterlag, konnte die Kunstaktion von Monden, die sich mit dem erweiterten Kunstbegriff von Beuys auseinandersetzt, unbehelligt stattfinden. Somit legt das Werk auch Zeugnis ab von den Möglichkeiten einer offiziell marxistisch-leninistischen Kunstgeschichte, die es dennoch verstand, ihren Blick und ihre Methoden auch vor den aktuellen wissenschaftlichen Diskursen nicht zu verschließen.

2010 wurde es wegen Bauarbeiten im Hauptgebäude abgenommen und 2018 im Vorraum von R 2249 A wieder angebracht.

Autorin: Dr. Christina Kuhli

 

Literatur:

Eugen Blume: Joseph Beuys und die DDR – der Einzelne als Politikum, in: Jenseits der Staatskultur. Traditionen autonomer Kunst in der DDR, hg. von Gabriele Mutscher und Rüdiger Thomas, München/ Wien 1992, S. 137-154;
Eugen Blume: Laborismus gegen Kapitalismus und Kommunismus im Dunkeln: Joseph Beuys, in: Klopfzeichen. Kunst und Kultur der 80er Jahre in Deutschland, Ausst.-Kat. Leipzig/ Essen 2002-2003, Leipzig 2002, S. 45-51;
Christof Baier: „… befreite Kunstwissenschaft“. Die Jahre 1968 bis 1988, in: In der Mitte Berlins. 200 Jahre Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität, hg. von Horst Bredekamp und Adam S. Labuda, Berlin 2010, S. 373-390;
Eugen Blume: Es gibt Leute, die sind nur in der DDR gut – Joseph Beuys 1985, in: Die Unsichtbare Skulptur. Der Erweiterte Kunstbegriff nach Joseph Beuys, hg. von Heinrich Theodor Grütter, Rosa Schmitt-Neubauer u.a., Ausst.-Kat. Essen 2021, Köln 2021, S. 217-223;
Mathilde Arnoux: In search of true realism. Eugen Blume and Erhard Monden with Joseph Beuys in the GDR, in: Art studies quarterly 55 (2022), Nr. 2, S. 4-13.

Archiving Werkstatt der Kulturen: (Post)Migrant Histories in Berlin Arts-Einblicke in das Programm „Lernen und Lehren mit der Gesellschaft“

187 Kisten stellten den Kern der Auseinandersetzung des Seminars “Archiving Werkstatt der Kulturen: (Post)Migrant Histories in Berlin Arts” dar. In diesen sammeln sich die zurückgebliebenen Materialien der Werkstatt der Kulturen (WdK).

Die WdK war von 1993 bis 2019 die einzige staatlich geförderte Institution der Stadt, die sich der Präsentation von Kunst und Kultur von und mit migrantischen und minorisierten Communities widmete. Unter der Leitung von Juana Awad, Kuratorin und künstlerische Fellow bei dem Centre for Advanced Study inherit. heritage in transformation, und Dr. Habiba Insaf, Forscherin und Leitung des inherit Forschungsfeldes decentring the west, war das Seminar für Studierende des B.A. Kunst- und Bildgeschichte und des B.A. und M.A. Ethnographie konzipiert. Das Seminar setzte sich theoretisch und praktisch mit dem Archivierungsprozess rund um die WdK Materalien auseinander.

Trang Trần, Vorstandsmitglied des Migrationsrat Berlin e.V. besuchte das Seminar im Zentrum für Kulturtechnik und betonte in ihrem Austausch mit den Studierenden die Dringlichkeit der geleisteten Arbeit. Im Gespräch wurde deutlich, dass die archivarische Arbeit an den Materialien der WdK schon lange überfällig war. Der Migrationsrat lagerte die Materialien nach der Schließung der WdK 2019 notdürftig bei sich ein, da sich keine andere Institution für die Materialien verantwortlich erklären wollte.¹ Trotz des Bewusstseins, dass diese Lösung nur eine vorübergehende sein konnte – der Keller des Migrationsrat war zwischenzeitlich auf Grund eines Wasserschadens feucht geworden und die Materalien akut vor Schimmel bedroht – hatte der Migrationsrat nicht die notwendigen Ressourcen, um sich umfassend um die übrig gebliebenen Materialien zu kümmern. Awad, die sich im Rahmen ihrer Promotion seit 2003 intensiv mit den Archivmaterialien der WdK auseinandersetzte, musste dementsprechend in einem ersten Inventarisierung- und Umverpackungssprozess das Equivalent von ca.einem Drittel der 300 Kisten wegwerfen.

An dem erweiterten Inventarisierungsprozess haben die 31 Studierende des Seminars mitgewirkt und insgesamt die 130 Kisten mit den WdK Materialien bearbeitet. Die erste Aufgabe lautete, die Boxen und Ordner zu katalogisieren, einen Überblick über den Inhalt der Ordner zu erstellen und alle alten Ordner von verrosteten Büroklammern zu befreien. Neben der Erfahrung, wie ein solcher Archivierungsprozess ganz praktisch aussieht, ermöglichte es den Studierenden vor allem auch einen Einblick in die Boxen. Diese unmittelbare Materialerfahrung war die Grundlage für die eigentliche Seminaraufgabe: Einen eigenen thematischen Schwerpunkt zu wählen und dazu eine theoretische Auseinandersetzung im Dialog mit den Materialien zu verfassen. Die ausgewählten thematischen Schwerpunkte sahen hierbei sehr unterschiedlich aus. So befassten sich mehrere Studierende mit der CD des Musikprojektes “1884”, die an die Berliner Konferenz von 1884 erinnerte, während sich andere Studierende intensiv mit einem internationalen Pressespiegel zum Şimdi Now Festival beschäftigten.

Ein weiterer praktischer Teil des Seminars war der Besuch der Dauerausstellung Ver/Sammeln antirassistischer Kämpfe im Friedrichshain-Kreuzberg Museum. Die Ausstellung, die als offenes Archiv konzipiert ist und dafür ausgelegt ist, durch Besucher*innen stetig zu wachsen, öffnete den Raum für eine inhaltliche Auseinandersetzung damit, wie eine mögliche Zukunft des Archivs der WdK aussehen könnte.

Mögliche Antworten darauf bieten gegebenenfalls Erkenntnisse aus den Community Sessions COMMUNITY MACHT ARCHIV², zu der Awad zivilgesellschaftliche Akteur*innen einlud, die gegebenenfalls selbst über die Jahre in der WdK aktiv waren. Doch auch die im Seminar entstandenen Texte tragen zur Sichtbarmachung der Materialien und zur Öffnung des Archivs bei, um die kulturelle und künstlerische Arbeit der WdK und aller Beitragenden aufzuarbeiten und weiterleben zu lassen. Nach Abschluss des Lektorats-Prozesses werden diese voraussichtlich ab Anfang November 2025 auf der folgenden Website www.werkstatt-der-kulturen.de zu finden sein.

Das Seminar wurde durch das Seed Funding Programm für transdisziplinäre Lehre “Lernen und Lehren mit der Gesellschaft” des Kompetenzfeldes Wissensaustausch mit der Gesellschaft am Zentrum für Kulturtechnik (ZfK) gefördert. Der Text wurde von Marlene Lüdorff geschrieben, die als Teil ihres Ethnographie-Masters das Seminar besuchte. Zudem ist sie als studentische Beschäftigte am Zentrum für Kulturtechnik tätig.

Archiving Werkstatt der Kulturen: (Post)Migrant Histories in Berlin Arts-Einblicke in das Programm „Lernen und Lehren mit der Gesellschaft“ weiterlesen

Ausschreibung: Open Humboldt Freiräume für Wissensaustausch mit der Gesellschaft 2026/2027

Im Kern der Förderlinie „Open Humboldt Freiräume“ am ZfK steht die Idee, dass Forscher:innen Zeit brauchen, um in den Austausch mit der Gesellschaft zu treten und partizipative Projekte zu entwickeln. Für die Realisierung eines Projekts in Kooperation mit außeruniversitären Akteuren stellt die Förderung „Open Humboldt Freiräume“ 2026/27 Personalmittel zur Verfügung und ermöglicht zwei unterschiedliche Arten der Unterstützung.

Zum Video: Open Humboldt Freiräume vorgestellt

1. Finanzierung einer Lehrvertretung für eine Lehrfreistellung

Die Förderung finanziert eine Lehrvertretung für eine 6-monatige Beurlaubung oder Teil-Beurlaubung der ausgewählten Antragsstellenden zur Durchführung eines Projekts im Bereich ‘Wissensaustausch mit der Gesellschaft’. Die Geförderten erhalten für das SoSe 2026 oder das WiSe 2026/27 eine Lehrfreistellung und eine Finanzierung der Lehrvertretung. Antragsberechtigt sind Professor:innen, Postdocs, habilitierte wissenschaftliche Mitarbeitende und Promovierende der HU Berlin, deren Stellen ein Lehrdeputat aufweisen und aus Haushaltsmitteln finanziert sind.

2. Finanzierung Studentischer Beschäftigter

Die Förderung finanziert Stellen für Studentische Beschäftigte mit Projektbindung, die ein transdisziplinäres/partizipatives Forschungsprojekt im Bereich ‘Wissensaustausch mit der Gesellschaft’ unterstützen. Hierbei können projektgebundene Stellen für Studentische Beschäftigte mit 40 Stunden/Monat für max. 12 Monate im Zeitraum von Januar bis Dezember 2026 gefördert werden. Antragsberechtigt sind Professor:innen, Postdocs, habilitierte wissenschaftliche Mitarbeitende und Promovierende, die derzeit ein laufendes oder geplantes transdisziplinäres/partizipatives Forschungsprojekt im Austausch mit gesellschaftlichen Akteuren haben und es durch die Mitarbeit studentischer Beschäftigter voranbringen können.

Info-Veranstaltung Online:

  • Dienstag, 16. September, 12:00 Uhr, Anmeldung hier (bitte mit HU Email-Adresse)
  • Dienstag, 7. Oktober, 9:00 Uhr, Anmeldung hier (bitte mit HU Email-Adresse)

Antragsfrist: 17. Oktober 2025, 23:00 Uhr (digitales Formular + unterschriebene PDF)

Bei Rückfragen zur Förderung wenden Sie sich an Xenia Muth im ZfK-Bereich „Wissensaustausch mit der Gesellschaft“ unter wissensaustausch.zfk@hu-berlin.de oder besuchen eine Info-Veranstaltung.

Ausschreibung Open Humboldt Freiräume 2026/27

Time is What you Make of it – Foto © Matthias Heyde

Fortbildung für Forschende: Public Engagement und Wissensaustausch mit der Gesellschaft

Über das Kompetenzfeld Wissensaustausch mit der Gesellschaft am Zentrum für Kulturtechnik (ZfK) können Forschende jetzt wieder an einem Weiterbildungsprogramm der Berlin School of Public Engagement and Open Science teilnehmen. Die Reihe der online-Workshops ist eine fundierte und flexible Fortbildung und bietet  vor allem Basiswissen für Public Engagement und Austausch zwischen Forschung und außeruniversitären Akteuren an. Die Fortbildung kann mit einem Zertifikat abgeschlossen werden.

  • Was: Fortbildung (dt/en) mit 3 Modulen und jeweils optionalen Vertiefungseinheiten: 1. Bausteine von Public Engagement, 2. Evaluationspraxis, 3. Kreative Fähigkeiten und Formate
  • Wer: Die Fortbildung richtet sich an Forschende aller Disziplinen in allen Phasen ihrer Karriere, die an einer Interaktion mit gesellschaftlichen Partnern interessiert sind
  • Wann: Von Oktober 2025 bis Juni 2026, mit ca. einem Workshop pro Monat; die konkreten Termine können selbstständig ausgesucht und gebucht werden.
  • Wo: live online auf Zoom.

Mehr Informationen zum Fortbildungsprogramm hier

Live Info Session am 15. September 11:00 – 12:00 Uhr (Zoom Link)

Bitte beachten Sie auch das Quiz zur Selbsteinschätzung

Bei Interesse, Rückfragen und für eine Anmeldung wenden Sie sich bis 16. September 2025 an das Kompetenzfeld Wissensaustausch mit der Gesellschaft: wissensaustausch.hzk@hu-berlin.de.

Foto: Philipp Plum

„Kuratieren als Relation – ethnographische Erkundungen im Humboldt Labor“, Berliner Blätter.

Veröffentlichung/Neuerscheinung

Kuratieren als Relation – Ethnographische Erkundungen im Humboldt Labor

Silvy Chakkalakal, Dominik Biewer, Laura Strott (Hg.)

Die Zukunft von Museen wird derzeit gesellschaftspolitisch intensiv debattiert. Kein Ort stand dabei in den letzten Jahren stärker unter öffentlicher Beobachtung als das Berliner Humboldt Forum. In diesem ist auch die Humboldt-Universität zu Berlin mit eigenen Ausstellungsräumen vertreten, dem Humboldt Labor. Ausgehend von dessen Auftaktausstellung Nach der Natur fragt dieser Band nach den temporalen und institutionellen Verflechtungen der Ausstellungspraxis und den erinnerungspolitischen Debatten dieses Ortes.

Der Band ist das Produkt des Masterstudienprojektes »Von Probebühnen und Experimentier-Laboren – Ethnographische Erkundungen im Humboldt Labor« (2019–2021). Die kulturanalytischen Untersuchungen fokussieren auf ausgewählte kuratorische Praktiken und Kollaborationen sowie die durch sie hervorgebrachten Hoffnungen im Feld – in einer krisenhaften Zeit, geprägt durch Lockdowns, Wissenschaftsfeindlichkeit und prekäre Anstellungsverhältnisse an der Universität. Eine relationale Kulturanalyse ermöglicht es, die zugrundeliegenden Repräsentationslogiken und Zukunftsvisionen von Akteur*innen und Dingen in ihrer Multitemporalität und (Dis)kontinuität zu untersuchen und sich zugleich in diesen Prozess einzuschreiben.

Mit Beiträgen von Silvy Chakkalakal, Dominik Biewer, Alina Januscheck, Ronda Ramm, Ricarda Rivoir, Tabea Rossol, Laura Strott.

Cover BerlinerBlätter Kuratieren als Relation
Foto Titelbild (bearbeitet): © Digitalfotografie: Philipp Plum, 2021, Humboldt-Universität zu Berlin / schnellebuntebilder, Studio für Mediale Szenografie und Animation.

Berliner Blätter. Ethnographische und ethnologische Beiträge. Herausgegeben von der Gesellschaft für Ethnographie (GfE) und dem Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin.

Heft 90/2025

ISSN (Online) 2702–2536

www.berliner-blaetter.de

DOI: 10.60789/90

Fluid Interdisciplinarities

Connecting Waters, Bridging Perspectives

Vom 23. bis 25. Oktober 2025 findet in Berlin das dreitägige Festival „Fluid Interdisciplinarities“ statt. Die Veranstaltung hat zum Ziel, ForscherInnen, KünstlerInnen und PraktikerInnen zusammenzubringen und wasserbezogene Forschung sowie -praktiken zu beleuchen. Die Veranstaltung wird vom Integrative Research Institute on Transformations of Human-Environment Systems (IRI THESys), dem IHE Delft Institute for Water Education und dem Team für Wissensaustausch mit der Gesellschaft am Zentrum für Kulturtechniken (ZfK) organisiert und umfasst akademische Sitzungen und öffentliche Veranstaltungen, darunter Filmvorführungen, Walkshops und künstlerische Interventionen. Das vielfältige Programm zielt darauf ab, den Wissensaustausch zwischen Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft zu fördern.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Flüssen wie Spree, Maas, Brahmaputra, Magdalena, Nil, Donau und Panke. Diese Flüsse werden keine eindimensionalen und abstrakten Themen bleiben, sondern durch vielfältige Diskussionen, kollaborative und partizipatorische Aktivitäten ergänzt werden. Diesem Thema widmet sich das Haus der Flüsse am Samstag, 25. Oktober, das in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Regina Hügli (One Body of Water) konzipiert wurde und interaktive Diskussionen und künstlerische Projekte zum Thema Wasser zeigt.

Das vollständige Programm sowie Informationen zur Anmeldung werden zeitnah bekannt gegeben. Die Veranstaltung wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert.

Bildunterschrift: Lichtzeichnung von Fluss Limyros, 2015, Copyright Regina Hügli.

Wann: 23.-25. Oktober 2025

Wo: Tieranatomisches Theater, Zentrum für Kulturtechnik, HU Berlin Campus Nord, Philippstraße 13/Haus 3, 10115 Berlin

Kontakt: Pauline Münch, pauline.muench@hu-berlin.de

Neue Zweitmitglieder am Zentrum für Kulturtechnik

Neue Zweitmitglieder am Zentrum für Kulturtechnik

Um den interdisziplinären Austausch innerhalb der HU Berlin zu stärken, haben wir im Frühjahr 2025 Forschende, die bereits mit uns zusammenarbeiten oder Schnittstellen zu unseren Fachbereichen haben, zu einer Zweitmitgliedschaft am ZfK eingeladen. Nachdem zunächst die Zustimmungen der Heimatinstitute und -fakultäten eingeholt werden mussten, freuen wir uns sehr, dass wir bei der ZfK-Zentrumsratssitzung am 25.6.25. neun neue Zweitmitglieder aufnehmen konnten.

Wir freuen uns, als Zweitmitglied am ZfK willkommen zu heißen:

  • Prof. Dr. Petra Anders, Institut für Erziehungswissenschaften
  • Prof. Dr. Claudia Derichs, Institut für Asien- und Afrikawissenschaften
  • Prof. Dr. Eva Ehninger, Institut für Kunst- und Bildgeschichte & KHK inherit. Heritage in transformation
  • Prof. Dr. Pauline Endres de Oliveira, Juristische Fakultät & Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung
  • Yasemin Keskintepe, Institut für Kunst- und Bildgeschichte, Das Technische Bild
  • Prof. Dr. Martin Reinhart, Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft & Robert K. Merton Zentrum für Wissenschaftsforschung
  • Dr. Jakob Schillinger, Institut für Kunst- und Bildgeschichte, Menzel-Dach
  • Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider, Institut für Asien- und Afrikawissenschaften
  • Prof. Dr. Gesa Stedman, Zentralinstitut Großbritannien-Zentrum

Weitere Zweitmitglieder befinden sich im Aufnahmeprozess der Gremien. Wir freuen uns über Anträge von interessierten Forschenden der HU Berlin, die am Profil des Zentrums für Kulturtechnik mit seinen drei Säulen “Ausstellen/Vermitteln”, “Heritage/Sammlungen” und “Wissensaustausch mit der Gesellschaft” anknüpfen wollen. Infos zur Zweitmitgliedschaft am ZfK hier oder im Bereich “Über uns”.

Open Call für anatomia publica – hybrides Residency- und Wissensaustauschprogramm am Tieranatomisches Theater

anatomia publica
_Offene Bühne für wissenschaftliche, ästhetische und soziale Forschungspraktiken_

September – Dezember 2025

 TA T – Tieranatomisches Theater, Zentrum für Kulturtechnik, Humboldt-Universität zu Berlin

Das neue Vermittlungsprogramm des TA T lädt in Berlin ansässige Einzelpersonen, Kollektive und Wissensgemeinschaften ein, sich mit Projekten in einem Forschungsstadium zu bewerben. Das Programm fördert interdisziplinäre Dialoge und Kooperationen zwischen wissenschaftlichen, künstlerischen und sozialen Forschungspraktiken (innerhalb und außerhalb unseres akademischen Umfelds).
 

 „anatomia publica erlaubt einen genaueren Blick auf die ‚Anatomie der Forschung‘ als soziales Ereignis. Es tritt in einen Dialog mit dieser Tradition des Experimentierens mit Formen des Wissensaustauschs und untersucht zugleich die Herausforderungen für dieMuseen der Zukunft.“ — Paz Ponce (Kuratorin TA T)

 

Auf einen Blick:

Ein Forschungshonorar für 7 Tage Mentoring & Treffen innerhalb von 2 Monaten, inklusive:

• 1 Wissensaustausch-Session mit einemeiner Forscherin unserer Universität oder einer ihrer Sammlungen, basierend auf gegenseitigem Forschungsinteresse

• Produktionshilfe für 1 öffentliche Veranstaltung im TA T

• Zugang zur Infrastruktur des TA T (Ausstellungs- & Performance-Räume)

• Zusammenarbeit an Vermittlungsformaten (Bildungsmaterialien)

• Einladung zur Teilnahme an einem Listening & Feedback Circle zu konstruktiver Kritik & Reflexionsmethoden

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Bewerbungsschluss: 20. Juli 2025 (Sonntag, bis Mitternacht)

Kontakt

Für Fragen und Bewerbungen
anatomiapublica.tat@hu-berlin.de 

Weitere Informationen sind auf der Website zu finden:

EN https://tieranatomisches-theater.de/en/project/anatomiapublica/

DE https://tieranatomisches-theater.de/project/anatomiapublica/