Auch im kommenden Zyklus widmet sich die Ringvorlesung „Beziehung Familie“ aktuellen Fragen rund um Familie, Migration und soziale Ungleichheiten – mit Beiträgen von Wissenschaftler*innen der Humboldt-Universität und internationalen Gästen.
30.04.2025 – Prof. Nadja-Christina Schneider (HU Berlin)
14.05.2025 – Prof. Dr. Janet Carsten (University of Edinburgh)
28.05.2025 – Prof. Dr. Aparecida Vilaça (University of Sao Paulo)
11.06.2025 – Dr. Gen Wang (FU Berlin):
Grenzen der Gerechtigkeit – aus der Perspektive der Ethik der Mütterlichkeit
02.07.2025 – Prof. Dr. Erdmute Alber (Universität Bayreuth): Anthropologische Perspektiven auf Elternschaft
Ausstellung vom 28. März bis 19. Juli 2025. Veranstaltungen: 29. März bis 12. Juni 2025.
Feuchtgebiete entstehen dort, wo Wasser auf Land trifft. Aktivist*innen zeichnen die Rufe gefährdeter Zugvögel im Wattenmeer auf, Menschen tanzen barfuß in Feuchtgebieten, Bodenkundler*innen stecken ihre Werkzeuge in den Torf, Landwirt*innen entwässern Moore für die Landwirtschaft, Künstler*innen tauchen ihre Hände in Sümpfe.
muddy measures. when wetlands and heritage converse experimentiert mit Feuchtgebieten, die zu Räumen für Debatten und Engagement werden und Menschen mit ihrem jeweiligen Wissen einladen, voneinander zu lernen. Das Projekt heißt das Publikum zu Ausstellungen und Veranstaltungen willkommen, um zu fragen, wie eine Perspektive des Kulturerbes unser Verständnis von Feuchtgebieten neu gestalten kann. Umgekehrt: Wie verändert die Beschäftigung mit Feuchtgebieten im Wandel unser Verständnis von Kulturerbe? Wie werden Feuchtgebiete gemessen und was zählt als Messung? Was und wer fällt aus dem Raster?
Die Ausstellung muddy measures. im Tieranatomischen Theater wurde am 27. März 2025 eröffnet. Zu sehen sind Materialien aus einer Sammlung der Humboldt-Universität, dem Moorarchiv, die Serie Land Prints von Teresa Pereda sowie Dokumentationen der ökologischen Bürgerforschungsgruppe Saemangeum Citizen Ecological Investigation Group.
Monatlich wechselnde Gastausstellungen, die Berliner Forschungsprojekte vorstellen, sind fester Bestandteil von muddy measures. Dazu gehören „If you take care of birds, you take care of most of the environmental problems in the world“ vom 12. Juni bis 19. Juli von der Anthropologin und HZK-Mitglied Magdalena Buchczyk (Institut für Europäische Ethnologie) sowie „Swamp Things!“ vom 27. März bis 30. April und „Latent Accumulations“ vom 10. bis 31. Mai, die mit Projektpartner*innen entwickelt wurden.
Darüber hinaus finden mehrere Veranstaltungen statt, darunter der Workshop „Listening to the Mallín“ mit der Künstlerin Teresa Pereda (29. März), der Workshop „MoorFit“ mit dem Künstler Daniel Hengst (25. April, Häsener Luch), der Runde Tisch „Latent Accumulations“ (9. Mai) und der Workshop der Künstlerin und Forscherin Alice Jarry (10. Mai) sowie die Filmvorführung von „Sura. A Love Song“ von Hwang Yun (12. Juni, Kino Central).
Laurentiu Constantin vermisst eine Bodenprobe in Bieselfließ, Deutschland, November 2024
Muddy Measures ist ein kollaboratives Projekt initiiert von inherit.heritage in transformation und entwickelt im Austausch mit Forscher*innen, Künstler*innen, Kurator*innen und Umweltaktivist*innen über verschiedene Zeiten und Regionen hinweg.
Kuratiert von Yoonha Kim, Juliana Robles de la Pava, Margareta von Oswald
Mit Beiträgen von: Anahí Herrera Cano (CONICET-UBA), Ayelen Fiori (Universidad Nacional de la Patagonia San Juan Bosco), Charlett Wenig (Max Planck Institute of Colloids and Interfaces), Daniel Hengst, Dongpil Oh, Heejung Jung, Seongsil Lee and Seungjun Oh (Saemangeum Citizen Ecological Investigation Group), Doohee Oh (Peace Wind), Eugenia Tomasini, Clara Tomasini and Milagros Córdova (Centro MATERIA IIAC-UNTREF), Yun Hwang, Iva Rešetar (Matters of Activity), Juana del Carmen Aigo (INIBIOMA-CONICET), Jutta Zeitz (Humboldt-Universität zu Berlin – HU), Laurentiu Constantin (HU), Léa Perraudin (Matters of Activity), Lucia Braemer (HU), Lucy Norris (Weißensee Kunsthochschule Berlin), Magdalena Buchczyk (HU), Moorarchiv (HU), Paula Vogt (University of Potsdam), Rosa Blens (HU), Saemangeum Citizen Ecological Investigation Group, und Teresa Pereda.
Am 30. April 2025 um 18:00 findet der nächste Termin der Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ statt:
Familie und andere Formen des Zusammenwohnens im urbanen Indien
Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider (Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Asien- und Afrikawissenschaften)
Der Vortrag von Nadja-Christina Schneider beleuchtet die Frage, inwieweit sich die Wohnraumplanung in Indien in den letzten Jahrzehnten verändert hat, um neuen gesellschaftlichen und demografischen Entwicklungen gerecht zu werden. Obwohl der Trend vor allem in größeren Städten deutlich zu Wohnformen für kleinere Familieneinheiten geht, bestehen Mehrgenerationenhaushalte weiterhin fort. Ein schnell wachsender Markt ist außerdem für altersgerechte Wohn- und Pflegeeinrichtungen entstanden. Haushalte und gemeinschaftliches Wohnen werden vor allem aus staatlicher Sicht dennoch weiterhin eng mit dem „Lebensmodell Familie“ zusammengedacht. Bietet dieses wiederum neben heteronormativen Groß- und Kernfamilien auch Raum für alternative Formen von Familie und Verwandtschaft? Und wie akzeptiert sind umgekehrt individuelle oder gemeinschaftliche Wohnformen, die sich ganz bewusst nicht über einen Familien- oder Verwandtschaftsbegriff definieren? Auf diese Fragen wird der Vortrag anhand ausgewählter Beispiele näher eingehen.
Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.
Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und steht allen Interessierten frei.
Veranstalterinnen:
Prof. Dr. Daniel Tyradellis (Humboldt-Universität zu Berlin)
Dr. Alia Rayyan (Humboldt-Universität zu Berlin)
Dr. Laura Goldenbaum (Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss)
Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider ist Südasienwissenschaftlerin und lehrt als Professorin am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften der HU Berlin. Ergebnisse ihrer Forschungen zum Thema Familie, Reproduktion und Wohnraum in Indien finden sich u.a. in den beiden Buchpublikationen „Reimagining Housing, Rethinking the Role of Architects in India“ (Heidelberg Asian Studies Publishing, 2024)(open access) sowie „Family Norms and Images in Transition. Contemporary Negotiations of Reproductive Labor, Love and Relationships in India (hg. mit Fritzi-Marie Titzmann)(Baden-Baden: Nomos, 2020).
Das TA T – Tieranatomisches Theater lädt ein zu einem Abend der Vorstellung von künstlerischen und aktivistischen Initiativen zum Erhalt von Vogellebensräumen. Der ugandische Naturschützer und Aktivist Nick Byaba (Parrot Tree Caretakers Association) trifft auf das finnisch-deutsche Künstler:innenduo Maria Leena Räihälä & Manuel Bonik (Morgenvogel Real Estate). Gemeinsam erkunden sie die Verflechtungen von interspezies Fürsorge und geteilter Handlungsmacht (Agency) zwischen Vögeln und Menschen – in urbanen wie ländlichen Räumen.
Veranstaltungsdetails Datum: 25. März 2025 Uhrzeit: 18 – 20 Uhr Veranstaltungsort: Tieranatomisches Theater, HU Berlin, Campus Nord, Philipstr. 12/13, 10115 Berlin Sprache: Englisch Eintritt: frei
Mit Nick Byaba (Parrot Tree Caretakers Association), Kampala, Uganda Maria Leena Räihälä & Manuel Bonik (Morgenvogel Real Estate), Berlin
Moderation: Felix Sattler, TA T
Die Veranstaltung ist Teil der Ausstellung Hörner/Antlfinger: Parrot Terristories (noch bis 29. März im TA T) von Ute Hörner und Mathias Antlfinger, die in Kooperation mit Nick Byaba und CMUK entstanden ist.
Ob in Ugandas tropischen Wäldern oder inmitten europäischer Städte – beide Initiativen eint das Engagement für Vögel als gleichberechtigte Mitbewohner.
Parrot Tree Caretakers Association (PTCA) Die Parrot Tree Caretakers Association (PTCA) wurde 2020 von Nick Byaba gegründet und setzt sich für den Schutz von Graupapageien und ihren Lebensräumen ein. Mit Baumpflanzaktionen, Umweltbildung und wissenschaftlicher Beobachtung arbeitet die gemeinnützige Organisation mit lokalen Landwirt:innen und Naturschützer:innen zusammen, um das Überleben dieser bedrohten Art zu sichern. Zu den bisherigen Erfolgen zählen das Pflanzen von über 6.000 einheimischen Bäumen, die Überwachung von Papageien-Flugrouten und die Wiedereingliederung von Tieren in ihre ursprünglichen Habitate.
Darüber hinaus vermittelt die PTCA Naturschutzwissen an Kinder und fördert eine neue Generation, die sich für den Erhalt von Papageien und ihrer Umwelt einsetzt. Ein ambitioniertes Zukunftsprojekt ist die Gründung des weltweit ersten Graupapageien-Museums in Uganda, das als Zentrum für Bildung, Forschung und Bewusstseinsbildung dienen soll. greyparrotmuseum-uganda.org
Die Ausstellung Hörner/Antlfinger: Parrot Terristories präsentiert die gemeinsame Arbeit SEEDS von Hörner/Antlfinger und Nick Byaba.
Morgenvogel Real Estate Morgenvogel Real Estate (M0RE) ist ein langfristiges künstlerisches Projekt von Maria Leena Räihälä und Manuel Bonik, das sich mit dem Verlust von Nistplätzen für Stadtvögel im Zuge der Stadtentwicklung auseinandersetzt. Seit über einem Jahrzehnt engagiert sich das in Berlin beheimatete Kunstprojekt für ökologische Interventionen im urbanen Raum, indem es handgefertigte Nistkästen für Arten wie Meisen, Sperlinge und Trauerschnäpper entwirft, produziert und verteilt.
Mit Unterstützung von Naturschutzstiftungen hat Morgenvogel über 1.000 Nistkästen in Berlin und anderen europäischen Städten angebracht und diese oft mit Aktivitäten wie Ausstellungsbeteiligungen und anderen künstlerischen Aktivitäten begleitet (u.a. BirdChurch, Avanti Natura! und BirdTalks).
Über Morgenvogel Real Estate hinaus beschäftigen sich Maria Leena Räihälä und Manuel Bonik mit Landschaftsrenaturierung – zuletzt mit ihrem MAJAVA-Projekt (2021–2024), inspiriert von der ökologischen Baukunst der Biber (Majava ist das finnische Wort für Biber). Durch den Bau von Dämmen und Wasserfiltersystemen setzt sich Morgenvogel für den Schutz von Feuchtgebieten und Wäldern in Finnland ein. morgenvogel.net
Keynotes organisiert von Roxana Coman, Gizem Zencirci, Dr. Belgin Turan-Ozkaya, Dr. Malte Fuhrmann, Habiba Insaf, Emma Jelinski.
Da Erbe eine komplexe Beziehung zum Konzept der Vererbung hat und somit den Begriff des Besitzes voraussetzt, stand es im Zentrum verschiedener politischer Projekte: imperial, lokal, national und zivilisatorisch. Durch die Fokussierung auf (post)osmanische Länder und Vorstellungswelten zielt dieser Workshop darauf ab, Zivilisation, Imperium, Nation und Erbe als Konstrukte im Wandel zu betrachten, die für immer von Individuen, Objekten, Ideen und Orten abhängig sind, die ererbte Bedeutungen tragen und zu Katalysatoren für neue Arten der Bedeutungsgebung werden. Indem wir die Reimagination und Reproduktion des Osmanischen Reiches über Zeit und Ort hinweg untersuchen, untersuchen wir, wie verschiedene politische Projekte in die Praktiken der Erinnerungsbildung und der Schaffung von Erbe eingebunden waren.
Dr. Belgin Turan-Ozkaya und Dr. Malte Fuhrmann werden sich in ihren Vorträgen mit der Vielfalt des Erbes im Osmanischen Reich und seinem ehemaligen kaiserlichen Zentrum, Istanbul, befassen. Dr. Turan-Ozkaya wird sich mit der ethnischen, kulturellen und religiösen Pluralität befassen und damit, wie der post-imperiale Rahmen die Konversation zu einer zunehmenden Türkisierung geführt hat. Dr. Fuhrmann wird die Kommerzialisierung des Kulturerbes in Istanbul durch die aktuellen audiovisuellen digitalen Trends beleuchten und aufzeigen, wie dies die Diskussion über und um das archäologische und historische Erbe weiter erschwert.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Die Keynotes sind kostenlos und stehen allen offen. Bitte melden Sie sich bis zum 7. März unter der folgenden E-Mail-Adresse an: info-inherit@hu-berlin.de
Quellenkritik und Datenkritik?
Erkenntniskritische Perspektiven auf Datafizierungspraktiken in wissenschaftlichen Sammlungen Dr. Nora Probst (Universität Köln)
Wissenschaftliche Sammlungen sind wie viele Institutionen des kulturellen Erbes im Wandel begriffen: Nicht nur explorieren sie verschiedene Möglichkeiten der Digitalisierung ihrer Bestände, sondern ihre Neuzugänge liegen immer häufiger auch als ,borndigital-Documents‘ vor. Der Vortrag widmet sich erkenntniskritischen Perspektiven auf die Datafizierung von Sammlungen und nimmt dabei nicht zuletzt eine machtkritische Auseinandersetzung mit diskriminierenden Zu- und Beschreibungen in den Metadaten des kulturellen Erbes in den Blick. Die interdisziplinäre Ringvorlesung Hands On. Forschungsperspektiven auf Sammlungen findet im Rahmen der BMBF-Förderrichtlinie „Vernetzen – Erschließen – Forschen. Allianz für Hochschulsammlungen II“ statt. Es wird gefragt, wie Forschende auf Sammlungen und Objekte zugreifen und sie für ihre Forschungsthemen nutzbar machen.
Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.
Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und steht allen Interessierten frei.
Ort und Zeit:
Die Veranstaltung findet am 17. Februar 2025 von 18 bis 20 Uhr im Kurssaal des Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik auf dem Campus Nord der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Anschließend besteht bei einem kleinen Umtrunk Gelegenheit zur Vernetzung und zum Austausch.
Am 05. Februar 2025 um 18:00 findet der nächste Termin der Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ statt:
(Missing) Intersections of Social Inequality and Population Research – A Call for Further Study
Dr. Andrés F. Castro
Soziale Ungleichheit und Bevölkerungsforschung haben sich als parallele Themen mit wenig Überschneidungen entwickelt. In diesem Vortrag werde ich deskriptive Ergebnisse zur parallelen Entwicklung dieser Forschungsbereiche anhand einer grundlegenden Textanalyse veröffentlichter Forschungsarbeiten von 1960 bis heute vorstellen. Ich werde argumentieren, dass die relative Vernachlässigung sozialer Ungleichheiten in der quantitativen Bevölkerungsforschung mit einer eurozentrischen Voreingenommenheit in den Sozialwissenschaften zusammenhängt, und ich werde diese Voreingenommenheit anhand verschiedener Quellen quantifizieren. Darüber hinaus werde ich Beispiele dafür anführen, wie die Bevölkerungsforschung, insbesondere die Familien- und Fertilitätsforschung, von einem Fokus auf soziale Ungleichheit profitieren könnte. Abschließend werde ich meine Sichtweise darlegen, wie die Erforschung sozialer Ungleichheit über die Bevölkerungsstudien hinaus besser in die Sozialwissenschaften integriert werden könnte.
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.
Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und steht allen Interessierten frei.
Veranstalterinnen:
Prof. Dr. Daniel Tyradellis (Humboldt-Universität zu Berlin)
Dr. Alia Rayyan (Humboldt-Universität zu Berlin)
Dr. Laura Goldenbaum (Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss)
Dr. Andrés F. Castro ist Computer-Sozialwissenschaftler, Soziologe und Demograf am Computational Social Science and Humanities Program des Barcelona Supercomputing Center (CSSH-BSC). 2019 schloss ich mein Studium an der UN University of Pennsylvania ab und habe seitdem in verschiedenen Forschungszentren in Europa gearbeitet, darunter das Französische Nationale Institut für Demografische Forschung (Ined), das Max-Planck-Institut für Demografische Forschung in Rostock und das Zentrum für Demografische Studien in Barcelona. Zu meinen Forschungsgebieten gehören globale Ungleichheiten in der Wissensproduktion, bibliometrische Analysen und Forschungsbewertung sowie Bevölkerungsstudien mit Schwerpunkt auf Fertilität und Familiendynamik im globalen Süden und bei Einwanderern.
Einladung zur Eröffnung der wissenschaftlichen Sammlung „Geschichte und Gegenwart des Poetry Slam im deutschsprachigen Raum“ am 28. Februar 2025, 17 bis 19 Uhr im Objektlabor Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Campus Nord, Philippstr. 13
Der Abend wird mit Spoken Word Poetry von drei herausragenden Slam-Poet*innen eröffnet. Anschließend wird Dr. Oliver Zauzig zur Bedeutung von wissenschaftlichen Sammlungen an der Humboldt-Universität einen Impuls geben. Es folgt ein Publikumsgespräch mit Professorin Dr. Petra Anders und Vertreter*innen der Szene zu Forschungsfragen und Exponaten der Sammlung.
Ausklingen soll der Abend bei einem lockeren Beisammensein mit Umtrunk, Austausch und Vernetzung.
Am 22. Januar 2025 um 18:00 findet der nächste Termin der Ringvorlesung „Beziehungsweise Familie“ statt:
Berufs- und Familienleben – Demografie und Ungleichheit im Fokus
Prof. Dr. Anette Fasang (Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Sozialwissenschaften)
Berufliche und familiäre Vorteile und Nachteile sind eng miteinander verbunden, doch dieser Zusammenhang variiert stark je nach Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit. Wie stark beeinflussen sich Berufs- und Familienleben gegenseitig? Welche Muster sind typisch für schwarze und weiße Männer und Frauen in diesen Bereichen?
In ihrem Vortrag wird die Kanter-Preisträgerin 2023, Prof. Dr. Anette Fasang, eine intersektionale Perspektive auf den Lebensverlauf vorstellen. Sie beleuchtet geschlechts- und ethnisch bedingte Kombinationen von Berufs- und Familienleben vom frühen Erwachsenenalter bis zur Lebensmitte und zeigt in einer Langzeitperspektive, wie sich dauerhafte und akkumulierte Benachteiligungen über einen Zeitraum von 20 Jahren entwickeln.
Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.
Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und steht allen Interessierten frei.
Veranstalterinnen:
Prof. Dr. Daniel Tyradellis (Humboldt-Universität zu Berlin)
Dr. Alia Rayyan (Humboldt-Universität zu Berlin)
Dr. Laura Goldenbaum (Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss)
Dr. Anette Fasang ist Professorin für Mikrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und Direktorin der Fakultät für Sozialwissenschaften und Direktorin der Berlin Graduate School of Social Sciences. Vor ihrem Wechsel nach Berlin hat sie an der Jacobs University Bremen promoviert und als Postdoktorandin an der Yale University und der Columbia University geforscht. Ihre Forschungsinteressen umfassen Familiendemographie, Stratifikation und Lebenslaufsoziologie. Sie wurde 2018 und 2023 mit dem renommierten Rosabeth Moss Kanter Award for Excellence in Work-Family Research ausgezeichnet. Ihre jüngsten Arbeiten sind in führenden internationalen Fachzeitschriften wie American Journal of Sociology, Demography, Population and Development Review und Sociological Methodology erschienen.
Tatjana Thelen lehrt als Sozialanthropologin an der Universität Wien. Nach dem Studium in Köln promovierte sie an der Freien Universität Berlin und habilitierte sich an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg. Zu den Stationen ihrer wissenschaftlichen Laufbahn zählen das Max Planck Institut für ethnologische Forschung sowie die Universitäten Zürich und Bayreuth. 2023 lehrte sie in Stanford und 2020-2021 war sie Fellow am Institute for Advanced Study in Paris. Zu ihren Forschungsthemen gehören Sorge, Staat und Verwandtschaft. Sie führte Feldforschungen in Ungarn, Rumänien, Serbien und Deutschland durch.
Ringvorlesung am 08.01.2025 mit Prof. Thesen
Zentralinstitut der Humboldt-Universität zu Berlin