Archiv der Kategorie: Veranstaltung

Lecture Series Heritage in Transformation – Wintersemester 2024/25

Käte Hamburger Kolleg | Centre for Advanced Study inherit. heritage in transformation

Lecture Series
Heritage in Transformation
22.10.2024 – 04.02.2025
Tuesday, 16.00-18.00 c.t.
Lecture Hall 3075, Main Building, Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin

Public livestream is available here (no registration required), with the option to ask questions via chat: https://hu.berlin.zoom-x.de/j/63948996575.

Which pasts are valued and why? How has this changed historically and in what ways is it changing today? What gets to count as heritage and in what broader global and local transformations is this entangled? How can heritage be proactively changed to help address pressing social, political and environmental problems, including those of decolonization, cultural conflict and climate crisis? And how do the arts, humanities and social sciences need to be done differently to comprehend and enable the potential of such transformations?

This lecture series introduces and showcases exciting trans- and multi-disciplinary humanities approaches to such questions. It does so with a particular focus on the following three strands of ongoing transformation: the decentring of the West (Europe/Global North); the decentring of the Human; and the transformation of value. These three strands structure the research programme of the Humboldt University’s Käte Hamburger Kolleg | Centre for Advanced Study inherit. heritage in transformation. Lecture series contributors will be drawn from international fellows and inherit’s core team, which include artists of various media as well as researchers from a wide range of humanities and social sciences, such as anthropology, art history, history, literature, philosophy, political science, and sociology.

Lectures are followed by open sessions on Wednesdays from 10:00 to 12:00 c.t. at inherit. heritage in transformation, Charlottenstraße 42, 10117 Berlin.

Further information: https://inherit.hu-berlin.de/events/inherits-lecture-series
Contact: Elisaveta Dvorakk elisaveta.dvorakk@hu-berlin.de

Lecture Series
Heritage in Transformation
22.10.2024 – 04.02.2025
Tuesday, 16.00-18.00 c.t.
Lecture Hall 3075, Main Building, Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin

22.10. Sharon Macdonald and Eva Ehninger
Introduction

29.10. Juliana Robles de la Pava
Material Ecologies and Ethics of Entanglement through an Aesthetics of South America
chair: Eva Ehninger

05.11. Yujie Zhu
China‘s Heritage through History: The Orchid Pavilion Gathering and Calligraphy
Lecture and Book Discussion
18.00 – 20.00 s.t. – Kurssaal, HZK, Campus Nord, Haus 3, Philippstr. 13, 10115 Berlin

12.11. Munyaradzi Elton Sagiya
Nature-Culture Dichotomy: Rethinking Heritage Conservation in Zimbabwe’s National Parks
chair: Sharon Macdonald

19.11. Raviv Ganchrow
Agencies of Aquatic Hearing
chair: Yoonha Kim

26.11. Dani Gal
White City – Architectural Utopias and Racial Hierarchies
chair: Tal Adler

03.12. Lisa Stuckey
Theory and Aesthetics of Tribunalisation
chair: Margareta von Oswald

10.12. Megha Yadav
The Sacred and the Profane in Tibetan Buddhism: Materiality and Divinity of Thangka Paintings
chair: Habiba Insaf

17.12. Juana Awad
Transcultural Heritage: Curating Time-Based Arts, the Werkstatt der Kulturen and the Making of the Postmigrant Nation
chair: Elisaveta Dvorakk

14.01. Saskia Abrahms-Kavunenko
Being, Uncanny: Plastics, Personhood and the Beyond on an Indian Ocean Island
chair: Yoonha Kim

21.01. Daina Pupkevičiūtė
Practices of Attention: Attending to Wounded Landscapes and Listening to Nonhuman Others
chair: Sharon Macdonald

28.01. Roxana Coman
Inter-Imperiality and Heritage: Collecting and Displaying Artefacts in Mid-19th Century Romania
chair: Elisaveta Dvorakk

04.02. Closing Forum for Students

poster inherit RVL WS 2024-25

ABGESAGT! Synthetische Materialien als Kulturerbe? Eine Buchpräsentations-Diskussion – 4. November 2024 | Die Veranstaltung wird nachgeholt

Buchvorstellung und Fishbowl-Gespräch anlässlich der Veröffentlichung von ‚Rest in Plastic‘.

Synthetische Materialien wie Kunststoffe, aber auch Beton und sogar Aluminium, werden oft nicht als wertvoll angesehen und daher in der Regel aus dem Nachdenken über Kulturerbe ausgeschlossen. Ethnologische Museumssammlungen enthalten wenige synthetischen Materialien, was auf den Ursprung der Sammlungen in der Kolonialzeit zurückzuführen ist, aber auch auf die westliche Wahrnehmung dieser Materialien als unauthentisch und nicht in nicht-westlichen sozialen Kontexten beheimatet. Über Kunststoffe und ähnliche Materialien in diesen Sammlungen wurde bisher nur wenig geschrieben, während es einige Arbeiten zur Konservierung von Kunststoffen in Sammlungen gibt, die zeigen, dass diese, anders als man es von diesen unvergänglichen Materialien erwarten würde, recht schwer zu erhalten sind.

Anlässlich der Vorstellung des Buches „Rest in Plastic: Death, time and synthetic materials in a Ghanaian Ewe community“ (Berghahn 2024) der Sozial- und Kulturanthropolog*in Isabel Bredenbröker findet eine partizipative Diskussionsrunde statt, bei der Isabel Bredenbröker mit der Anthropologin Saskia Abrahms-Kavunenko, die Kuratorin Elisabeth Heyne, dem Materialwissenschaftler Bright Asante und der Industriedesignerin Heidi Jalkh spricht. Die Gesprächsteilnehmer*innen stellen ihre Arbeit in Bezug auf synthetische Materialien vor und erörtern, inwiefern ihre Erkenntnisse die Vorstellung von Kunststoffen als schwieriges oder willkommenes Erbe betreffen. Das Gespräch lädt das Publikum ein, sich zu beteiligen, indem es einen leeren Stuhl für Fragen und Kommentare zur Verfügung stellt.

Bestätigte Teilnehmende:
Saskia Abrahms Kavunenko (Humboldt-Universität zu Berlin, in.herit-Fellow).

Heidi Jalkh (assoziiertes Mitglied von Matters of Activity, Ko-Kuratorin von Matters of South / Kunstgewerbemuseum, experimentelle Industriedesignerin).

Elisabeth Heyne (Museum für Naturkunde, Sammlung Natur der Dinge).

Bright Asante (Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM).

Isabel Bredenbröker (Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik).

Moderation: Magdalena Buchczyk (Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt Universität zu Berlin).

Über das Buch:
In Peki, einer Ewe-Stadt in der ghanaischen Volta-Region, ist der Tod ein öffentliches Thema. Durch mit synthetischer Tinte auf PVC gedruckte Begräbnisbanner, öffentliche Aufbahrungen, zementierte Gräber und Kränze aus Plastik nimmt der Tod einen wichtigen Platz in der Welt der Lebenden ein. Rest in Plastic gibt einen Einblick in die lokalen Verstrickungen von Tod, synthetischen Materialien und Macht in der Gemeinschaft der Ewe. Es wird gezeigt, wie verschiedene Materialien und Dinge, die die Machtverhältnisse prägen, in einem empfindlichen Gleichgewicht zwischen Staat und lokaler Verwaltung, Verwandten und Fremden, Tod und Leben, Unsichtbarem und Sichtbarem, Bewegung und Eindämmung existieren.

Mehr über das Buch erfahren Sie auf der Website Berghahn Books.

Datum:
tbc (Termin abgesagt, Veranstaltung wird nachgeholt!)

Ort: 
Humboldt-Universität zu Berlin
Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik
Philippstr. 13, Haus 3, Kurssaal
10115 Berlin
Deutschland

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Ansicht der Ausstellung Plastic Crush im Wereldmuseum Amsterdam. Photo: Isabel Bredenbröker, 2023.

Queer Sonic Fingerprint – Transdisciplinary Research – Isabel Bredenbröker und Adam Pultz

Wie klingen Körper? Und wie können Kulturgüter (cultural belongings) in ethnologischen Museumssammlungen durch unerwartete queere Verwandtschaftsbeziehungen in Schwingungen versetzt werden? In der interaktiven Audioinstallation Queer Sonic Fingerprint von Klangkünstler* Adam Pultz und Anthropolog*in Isabel Bredenbröker werden nicht-normative Beziehungen rund um ethnologische Sammlungen und darüber hinaus spekulativ erfahrbar. Die Installation verstärkt die Materialität der Sammlung akustisch durch Klang-Fingerabdrücke: Abbildungen der akustischen Eigenschaften von Körpern. In einer transdisziplinären Begegnung mit Audiobearbeitung und evolutionäre KI erwecken dynamisch wechselnde Fingerabdrücke ausgewählte Teile von Museumssammlungen in einer mehrkanaligen Klangökologie zum Leben.

Queerness birgt eine Spannung in sich, die Susan Talburt (Professor of Women’s, Gender and Sexuality Studies) als elementar produktiv bezeichnet. Kulturgüter in ethnologischen Sammlungen sind von der kolonialen Begegnung und ihren politischen Nachwirkungen zutiefst betroffen. Auch sie befinden sich in einem Spannungsverhältnis, wie die aktuellen Debatten über Eigentum, Geschichte, ihre repräsentativen Funktionen und den richtigen Ort für sie zeigen. Stimmen aus indigenen Gemeinschaften und von Wissenschaftler*innen haben die so genannten ethnologischen „Objekte“ in Museumssammlungen inzwischen durch einen ihnen zugesprochenen Personenstatus neu definiert. Die Installation fasst Beziehungen der Rückkehr, welche derzeit mit wachsendem Nachdruck eingefordert werden, ebenso wie die Beziehungen zwischen den einzelnen Sammlungsbestandteilen auf.

Die Klang-Fingerabdrücke sind Teil einer Mehrkanal-Audioinstallation, die auch field recordings und gesprochene Konversationen umfasst. Hier werden die Verwandtschaft und die Beziehungen zwischen den Objekten zu klanglichen Beziehungen, die der ansonsten visuellen Dominanz des musealen Raums eine andere Sinnesebene entgegenstellen. Für Museumsausstellungen und -sammlungen gelten strenge Regeln: Die meisten Dinge dürfen nicht berührt werden, und vieles bleibt im Lager unzugänglich. Als Antwort auf solche Einschränkungen kann der Klangbereich den Zugang über eine andere sensorische Modalität ermöglichen. Die Vorstellung eines akustischen Bildes dieser Körper bietet eine sensible Möglichkeit, nicht zu schauen oder zu berühren, nicht zu repräsentieren oder Besitzansprüche zu erheben.

Während der gesamten Installation werden die akustischen Fingerabdrücke verschmelzen, sich neu kombinieren und neue Generationen virtueller Fingerabdrücke mit eigenen akustischen Eigenschaften erzeugen. Diese entziehen sich musealen Kategorien und Repräsentationsansprüchen, so wie sich auch queere Identitäten normativen Vorstellungen von Geschlecht, Beziehungen und Sexualität entziehen. Durch evolutionäre KI und die Interaktion mit dem Publikum zeigt Queer Sonic Fingerprint neue Objektbeziehungen auf, die über die Logik des Museums als Ort der Definition, Ausstellung, Bildung und Aufbewahrung hinausgehen. Ein multisensorisches und interaktives Format stellt solche etablierten Formen der musealen Praxis in Frage. Klanglich erfahrbare queere Verwandtschaftsbeziehungen und Erzählungen bieten so audio-materielle alternative Zukunftsvisionen, in kritischer Auseinandersetzung mit den kolonialen Wurzeln ethnografischer Sammlungen.

Veranstaltungsort
Art Laboratory Berlin
Prinzenallee 34, 13359 Berlin

Termine und Öffnungszeiten
Eröffnung: 19. Oktober 2024, 20 Uhr
Laufzeit: 20. Oktober – 1. Dezember 2024
Öffnungszeiten: Fr – So, 14 – 18 Uhr

ALB Team
Tuçe Erel, Christian de Lutz, Regine Rapp, Alice Cannavà, Camila Flores-Fernández

Foto-Dokumentation
Isabel Bredenbröker und Adam Pultz Melbye

Unterstützt von
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Dansk Komponistforening/ KODA Kultur
Sound Art Lab
The Speculative Sound Synthesis Project

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Ausstellungsposter. Copyright: Alice Cannava

Von Graupapageien und Menschen

Das Tieranatomische Theater eröffnet am 10. Oktober die AusstellungParrot Terristories und nimmt damit die facettenreiche Geschichte von Graupapageien und Menschen in den Blick 

Afrikanische Graupapageien sind soziale Tiere, die in den tropischen Regenwäldern West- und Zentralafrikas leben und dort in großen Schwärmen unterwegs sind. In der Natur sind die klugen Vögel allerdings gefährdet. Inzwischen leben vermutlich mehr Graupapageien in menschlichen Haushalten in Europa, den USA und dem Nahen Osten als in Freiheit.

Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Parrot Terristories“ nimmt die Geschichte und die komplexen Facetten der Beziehungen von Graupapageien und Menschen in den Blick. Seit sechs Jahren erschaffen Ute Hörner und Mathias Antlfinger, Professor*innen für Multispecies Storytelling an der Kunsthochschule für Medien Köln, gemeinsam mit zahlreichen Akteur*innen und Institutionen Bilder, Texte, Filme, Soundarbeiten und Installationen, die untersuchen und zeigen, wo sich Papageien und Menschen begegnen und wie diese Begegnungen aussehen.

Kunst von Graupapageien und Menschen

Hörner und Antlfinger leben selbst sei 20 Jahren in einem Haushalt mit Graupapageien und gründeten mit Karl und Clara 2014 das Interspezies-Kollektiv CMUK – das für die Anfangsbuchstaben der vier Vornamen des Kollektivs steht. Im Atelier gibt es eine gemeinsame Werkbank, wo Installationen wie etwa das „Dollhouse for Dinosaurs“ entstehen: Ein Modell der gemeinsamen Wohnung, an dessen Fenstern, Türen und Wänden die Vögel ihre Spuren hinterlassen haben. Zerfetzte Zeitschriften, Korkbrösel, Holzsplitter übersäen den Boden und zeugen von der Kraft der Schnäbel und der Lust am Formen und Gestalten. Eine Audioaufnahme im Inneren des Modells lässt erahnen, mit welcher Kraft und Ausdauer die Tiere dabei vorgegangen sind. Zur Ausstellung gehört ebenfalls eine gemeinsame Arbeit mit Nick Byaba von der Parrot Tree Caretakers Association in Uganda, die die Beziehung wildlebender Graupapageien zu ihrer Umwelt untersucht.

Die Exponate verdeutlichen: Graupapageien sind Individuen mit eigenem Wollen und Erleben, sie verfügen über Handlungsmacht und erschaffen und gestalten aktiv ihre Welt. Diese „Animal Agency“ anzuerkennen, ist zentrales Anliegen von „Parrot Terristories“.

Das Tieranatomische Theater zeigt die Ausstellung im Kontext der Forschung zu materiellem Kulturerbe am Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik und am Käte Hamburger Kolleg „inherit.heritage in transformation“ der Humboldt-Universität.

Bildunterschrift: CMUK. Geteilte Werkbank im Atelier. Foto: Hörner/Antlfinger

Gefördert von Kunststiftung NRW, Hauptstadtkulturfonds Berlin und Kunsthochschule für Medien Köln

Weitere Infomationen
Vernissage: 10. Oktober, 19 Uhr
Ort: Tieranatomisches Theater, Campus Nord, Philippstraße 13/Haus 3, 10115 Berlin
Ausstellungsdauer: 11. Oktober 2024 bis 29. März 2025
Über die Ausstellung am  TA T

Weitere Kooperationspartner*innen
Dr. Sylke Frahnert, Dr. Katja Kaiser, Museum für Naturkunde Berlin (wissenschaftshistorische Beratung)
Christine Bluard, Annelore Naeckerts, Royal Museum for Central Africa, Tervuren, Belgien
Prof. Nancy Jacobs, Brown University
Dr. Vanessa Wijngaarden, University of Johannesburg, University of Liège

Kontakt:
Felix Sattler, Leiter und Kurator des TA T
felix.sattler@culture.hu-berlin.de

 

Fortbildung für Forschende: Wissensaustausch mit der Gesellschaft

Über das Kompetenzfeld Wissensaustausch mit der Gesellschaft am Zentrum für Kulturtechnik (HZK) können Forschende jetzt an einem Weiterbildungsprogramm der Berlin School of Public Engagement and Open Science teilnehmen. Die Reihe der online-Workshops ist eine fundierte und flexible Fortbildung im Bereich Public Engagement und Austausch zwischen Forschung und nicht-akademischen Akteuren. Sie bietet ein Netzwerk zum Thema Partizipation und Engagement und kann mit einem Zertifikat abgeschlossen werden.

  • Was: Fortbildung (dt/en) mit 3 Modulen und jeweils optionalen Vertiefungseinheiten: 1. Grundlagen von Public Engagement, 2. Evaluationspraxis, 3. Kreative Fähigkeiten und Formate
  • Wer: Die Fortbildung richtet sich an Forschende aller Disziplinen in allen Phasen ihrer Karriere, die an der Interaktion mit gesellschaftlichen Partnern interessiert sind
  • Wann: Von Oktober 2024 bis Juni 2025, mit durchschnittlich einem Workshop pro Monat; die konkreten Termine können selbstständig ausgesucht und gebucht werden.
  • Wo: live online auf Zoom

Mehr Informationen zum Fortbildungsprogramm hier

Bei Interesse, Rückfragen und für eine Anmeldung wenden Sie sich bis 15. September an das Kompetenzfeld Wissensaustausch mit der Gesellschaft: wissensaustausch.hzk@hu-berlin.de.

Symposium „Ohne Erinnerung keine Zukunft. Strategien des Bewahrens in Kulturarchiven“ – Nürnberg, 20.-22.06.2024

Alleine in Deutschland gibt es über 350 verschiedene Archive, die Sammlungen zu Architektur, Fotos, Tanz und mehr beinhalten. Deshalb veranstaltet das Institut für moderne Kunst mit dem Neues Museum Nürnberg eine Konferenz zum Thema „Ohne Erinnerung keine Zukunft. Strategien des Bewahrens in Kulturarchiven“. Bei diesem Symposium sprechen Gäste aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz über die Arbeit und Herausforderungen von Kulturarchiven.

Alina Januscheck und Christopher Li aus dem Projekt „Towards Sonic Resocialization“ werden dort am Freitag, 21.6.24, einen Vortrag halten. Mit dem Fokus auf die Ethik(en) des Lautarchivs soll der Umgang mit Beständen aus kolonialen Unrechtskontexten thematisiert werden. Zudem wird angesprochen, welche Auswirkungen diese Ethiken auf eine heutige und zukünftige Erinnerungskultur des Lautarchivs haben.

Datum: 20.–22.06.2024
Ort: Auditorium im Neuen Museum Nürnberg, Luitpoldstraße 5, 90402 Nürnberg
Kosten: EUR 50,– (Vortragende + Studierende kostenfrei)
Website: https://www.moderne-kunst.org/archiv/kulturarchive-projekt

Lange Nacht der Wissenschaften 2024 – ECHOING ARCHIVES

Am 22.06.2024 findet wieder die Lange Nacht der Wissenschaften statt. Das Collegium Hungaricum Berlin feiert sein 100-jähriges Jubiläum und stellt in diesem Rahmen den Inhalt von Archiven vor.

Neben Führungen durch das Kolleg und einer interaktiven Klanginstallation werden Vorträge angeboten. Das Lautarchiv stellt hierbei eine Tonaufnahme aus seinem Bestand von Robert Gragger vor, der das Collegium Hungaricum um 1924 gründete.

Datum: 22 Juni 2023
Zeitpunkt: 17:00 Uhr
Ort: Collegium Hungaricum Berlin, Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin
Website: https://culture.hu/de/berlin/veranstaltungen/lndw2024

OBJEKTLABOR. Sammlungsgespräche an der Koordinierungsstelle

18. März 2024 | 18 Uhr | Humboldt Labor im Humboldt Forum

Neil Curtis
(Head of Museums and Special Collections, University of Aberdeen)

Returning colonial loot from Aberdeen.
The story of a Benin Bronze

Anschließend Gespräch mit
Christopher Li (Lautarchiv HU Berlin) und
Sarah Elena Link (Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland)

18. März 2024, 18 Uhr s.t.
Seminarraum des Humboldt Labors im Humboldt Forum
Schloßplatz, 10178 Berlin
Treffpunkt: Eingang zur Ausstellung „Nach der Natur“ (1. OG)

Eintritt frei; Vortrag und Gespräch finden in englischer Sprache statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

OBJEKTLABOR. Sammlungsgespräche an der Koordinierungsstelle (PDF)

Bild: Neil Curtis, Leiter der Museen und Sondersammlungen der Universität von Aberdeen, mit der Benin-Bronze © University of Aberdeen

Filmpremiere “The Empty Grave”

Seit Oktober letzten Jahres läuft die Ausstellung „MAREJESHO: The Call for Restitution from the Peoples of Kilimanjaro and Meru“ im Tieranatomischen Theater erfolgreich an. Am 19. Februar 2024 feierte jetzt zudem der politische Dokumentarfilm „The Empty Grave“ seine Weltpremiere auf der „74 Berlinale“.
„The Empty Grave“ dokumentiert die Suche von John Mbano nach den menschlichen Überresten seines Urgroßvaters, Songea Mbano, der von der deutschen Kolonialarmee in Tansania hingerichtet wurde. Die Filmemacherinnen zeigen großes Einfühlungsvermögen für die Protagonisten und haben es geschafft, den Nachkommen der Hingerichteten, deren Überreste noch immer in europäischen und amerikanischen Museen aufbewahrt werden, eine Stimme zu geben. Ein Film über koloniale Vergangenheit und Restitution – und ein Aufruf zum politischen Handeln. Herzlichen Dank an Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay.

Am Kilimanjaro und Meru in Tansania ist die Erinnerung an den Widerstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft (1885–1918) noch lebendig. Doch viele Zeugen und Zeugnisse dieser gewaltvollen Zeit werden vermisst: sie lagern in den Depots deutscher Museen. Im Jahr 1900 ließen Kolonialoffiziere Anführer der lokalen Communities öffentlich erhängen und schickten Teile ihrer Körper für rassistische Forschung ans Berliner Völkerkundemuseum. Auch persönliche Gegenstände gelangten auf diese Weise nach Deutschland: Insignien der Macht, Waffen und Schmuck.
Seit nunmehr als 50 Jahren fordern Angehörige die Rückkehr ihrer verschleppten Vorfahren. Doch wie können sie diese ausfindig machen? Was bedeuten die vor einem Jahrhundert geraubten Kulturgüter heute für sie? Welche Schritte erwarten die Nachfahren von Deutschland?

Zusammen mit der Ausstellung im Tieranatomischen Theater und dem Dokumentarfilm, werden diese Fragen neu ins Licht gerückt, und fordern einen ersten Schritt zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte.

Foto: Filmstill „Das Leere Grab“ (c) Salzgeber/kurhaus production/Kijiweni Productions

Einladung zur Projektvorstellung „Locating Namibian Cultural Heritage in Museums and Universities in German-Speaking Countries. A Finding Aid for Provenance Research“

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste lädt in Kooperation mit dem Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin und der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland zur Präsentation des Working Papers „Locating Namibian Cultural Heritage in Museums and Universities in German-Speaking Countries. A Finding Aid for Provenance Research“.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 28. Februar 2024, um 18 Uhr im Kurssaal, Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Humboldt-Universität zu Berlin, Campus Nord – Haus 3, Philippstr. 13, 10115 Berlin, statt.

Die Publikation gibt erstmalig einen umfassenden Überblick zu Kulturgut aus Namibia, das – zum Großteil infolge der Kolonisierung durch das Deutsche Reich – in Museen und Universitäten im deutschsprachigen Raum verbracht wurde. So konnten in ca. 40 Museen und Universitäten in Deutschland, der Schweiz und Österreich Informationen über knapp 19.000 Objekte gesammelt werden. Der Überblick entstand in enger Zusammenarbeit mit diesen Institutionen. Er soll europäischen und namibischen Provenienzforscher:innen, Kurator:innen und Kulturerbeexpert:innen als Arbeitshilfe und Nachschlagewerk dienen und die Vernetzung zwischen europäischen Institutionen und namibischen Expert:innen und Stakeholdern erleichtern. Durch diese Grundlagenarbeit sollen die Provenienzforschung zu namibischem Kulturgut vorangebracht und Diskussionen um die Restitution von namibischem Kulturgut unterstützt werden.

Erarbeitet wurde die Publikation von den Ethnolog:innen Gesa Grimme (Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland), Larissa Förster (Leiterin des Fachbereichs Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten am Deutschen Zentrum Kulturgutverluste) und Christoph Rippe (freiberuflicher Provenienzforscher). Mareike Späth und Louisa Hartmann (beide Landesmuseum Hannover) werden aus der Sicht eines der teilnehmenden Museen über die Arbeit mit den Projektergebnissen berichten.

Die „Working Paper Deutsches Zentrum Kulturgutverluste“ sind auf der Publikationsplattform der Max Weber Stiftung kostenfrei abrufbar: https://perspectivia.net/publikationen/wpk

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

Cover-Working-Paper-2024
Working Paper Deutsches Zentrum Kulturgutverluste 6/2024