Archiv der Kategorie: Aktuelles

Gefangene Stimmen. Tonaufnahmen von Kriegsgefangenen aus dem Lautarchiv 1915 – 1918

Die Kulturwissenschaftlerin Britta Lange erforschte Tonaufnahmen von männlichen Kriegsgefangenen aus dem Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin, angefertigt in deutschen Lagern, von Wissenschaftlern der Königlich Preußischen Phonographischen Kommission während des Ersten Weltkriegs. In diesem Buch geht sie jenen Stimmen nach, die heute auf Schellackplatten erhalten sind. Jedes Kapitel stellt dabei eine neue Begegnung dar und wirft vielschichtige Fragen auf: Wie können die historischen Zeugnisse heute nicht nur gehört, sondern auch erhört werden? Und welche Formen der Übersetzungen fordern sie heraus? In mehrfacher Hinsicht gefangen offenbaren die Stimmen in dieser umfangreichen Studie nicht nur ihre historische Gemachtheit als Tonaufnahme, sondern sie sind auch in der Lage, gegenwärtige Deutungen von archivarischer und wissenschaftlicher Praxis zu reflektieren.

Das Buch Gefangene Stimmen von Britta Lange ist ab sofort auch in englischer Sprache als eBook unter dem Titel Captured Voices erhältlich, in einer vom Deutschen Übersetzungsfonds geförderten Übersetzung von Rubaica Jaliwala.

 

100.000 Besucher:innen im Humboldt Labor

Zur Feier des 100.000 Besuchenden überreichten am 12. September 2022 der kommissarische Präsident der Humboldt-Universität, Prof. Dr. Peter Frensch, und Kurator Bastian Herbst im Ausstellungsraum des Humboldt Labors einen goldenen Kofferfisch.

Der glückliche 100.000 Besucher war der 19-Jährige Lars Liedloff aus Berlin-Karow. Er ist Schüler an der Privaten Fachschule für Sozialpädagogik (D&B Dienstleistung & Bildung) in Berlin-Marzahn und war mit seiner Klasse zu Besuch im Humboldt Labor. Er zeigte sich hocherfreut über einen Gutschein für einen Restaurantbesuch im Humboldt Forum und den goldenen Kofferfisch.

Viel passiert in einem Jahr Humboldt Labor

Vor rund einem Jahr hat das Humboldt Labor der Humboldt-Universität zu Berlin mit der Auftaktausstellung „Nach der Natur“ im Humboldt Forum eröffnet. Seither ist viel passiert: 100.000 Besucher:innen haben die interaktive Wissenschaftsausstellung besucht. Davon haben 2.500 an einem von 200 Vermittlungsangeboten – wie Drop-Ins, Führungen für Schulklassen oder Familien – teilgenommen. Hinzu kommen 2.000 Teilnehmer:innen an rund 50 Veranstaltungen, die im Laufe des Jahres stattfanden: von Diskussionen zu aktuellen Forschungsthemen über Tanz, Theater und Spoken Word bis hin zu einer studentischen Werkschau und einer Live-Schalte in die Arktis.

Schon im ersten Jahr hat sich die Ausstellung – ganz im Sinne eines Labors – verändert: durch neue Objekte und Forschungsstationen sowie Stimmen und Perspektiven von Jugendlichen, Studierenden und Promovierenden, die sich mit eigenen Ausstellungstexten eingebracht haben. Auch geforscht wurde im Humboldt Labor: Verschiedene Projekte untersuchten etwa, wie Besucher:innen sich im Ausstellungsraum bewegen oder wie sie sich durch die Entscheidungen Anderer beeinflussen lassen. Und auch die Lehre kam nicht zu kurz: Im Seminarraum hinter der Ausstellung fanden regelmäßig Seminare statt, in denen etwa Studierende der Erziehungs- und Rehabilitationswissenschaften neue Vermittlungsformate für Grundschüler:innen sowie Schüler:innen mit Schwerpunkt geistige Entwicklung entwickelt und durchgeführt haben.

Weitere spannende Veranstaltungen, Vermittlungsformate und Ausstellungsinhalte sind natürlich schon in Planung. Auch in Zukunft wird das Humboldt Labor also ein faszinierender Ort der Wissenschaftsvermittlung bleiben.

I AM ELEVATING IN ALL WAYS

KLEINE HUMBOLDT GALERIE
13.07. – 12.08.2022

Eine Ausstellung in drei Elevations
Elevation I: 13.07. – 21.07.
Elevation II: 25.07. – 01.08.
Elevation III: 04.08. – 12.08.
Geöffnet Mo – Sa, 12 – 20 Uhr

Lichthof Ost in der Humboldt-Universität zu Berlin

Eröffung am 12.07., 18 – 22 Uhr

I AM ELEVATING IN ALL WAYS
I AM ELEVATING IN ALL WAYS – Plakat (c) Marina Engelhardt

13.07. – 21.07. | Elevation I: Bedroom
Mariela Georg, Lauren Lee McCarthy, Ofra Ohana, Julia Plawgo, Agrina Vllasaliu

25.07. – 01.08. | Elevation II: Office
Mats Andersen, Pia vom Ende, Alicja Rogalska, Julian Willming, Anna Witt

04.08. – 12.08. | Elevation III: Gym & Wellness
Paula Ábalos, Josepha Edbauer, Johanna Käthe Michel, Hannah Neckel, Fette Sans

Weitere Informationen und Rahmenprogramm
I AM ELEVATING IN ALL WAYS – KLEINE HUMBOLDT GALERIE

Präsentation der Veröffentlichung von “Islam and Heritage in Europe: Pasts, Presents and Future Possibilities“

Der Band untersucht Entwicklungen in verschiedenen Teilen Europas, darunter in Frankreich, Deutschland, Russland, Türkei und den Balkanländern, und beleuchtet die unterschiedlichen Wege von Menschen und Dingen. Diskutiert werden die Verflechtungen zwischen dem kulturellen Erbe, dem Islam und Europa sowie die Art und Weise, wie diese Verflechtungen vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen, wie z. B. Debatten über Restitution, Entkolonialisierung von Museen oder die „Flüchtlingskrise“, zum Tragen gekommen sind.

An dem Rundtischgespräch nehmen Wendy Shaw, Peter McMurray, Jesko Schmoller, Avi Astor, Diletta Guidi, Banu Karaca, Mirjam Brusius, Christine Gerbich und Rikke Gram sowie die Herausgeberinnen Katarzyna Puzon, Sharon Macdonald und Mirjam Shatanawi teil.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Kolloquiumsreihe des Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik / CARMAH statt.

Die Veranstaltung findet im HZK (Haus 3, Gerlachbau neben dem Tieranatomischen Theater TAT, Campus Nord, Philippstraße 13: https://www.kulturtechnik.hu-berlin.de/en/contact/) und virtuell statt.

Die Veranstaltung ist in englischer Sprache.

Einladung zum HZK-CARMAH-Kolloquium am 27. Juni 2022, 14 Uhr

Die Veranstaltung findet im HZK (Haus 3, Gerlachbau neben dem Tieranatomischen Theater, Campus Nord, Philippstraße 13) und virtuell (Zugangsdaten für die Videokonferenz erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail an oliver.zauzig@hu-berlin.destatt.

Seit den 1990-er Jahren geraten Sammelpraktiken und damit einhergehende Problematiken wie Kontamination und Toxizität aufgrund steigender ökologischer und politischer Relevanz von Objekten und Materialien zunehmend ins Blickfeld.
Wenig epistemische Relevanz wird bisher jedoch den während diesen transformierenden Differenzierungs-, Reinigungs- und Umwertungsprozessen entstehenden toxischen Überresten zugesprochen.

Die Präsentation gibt Einblick in den Prozess einer künstlerischen Forschung, die sich anhand asbestbelasteter Objekte einer Stiftungssammlung und deren Handling mit dieser Marginalie befasst.

Flavia Caviezel ist Ethnologin, Filmwissenschaftlerin und Dozentin an der FHNW – Hochschule für Gestaltung und Kunst Institut Experimentelles Design und Medienkulturen in Basel. Die Arbeit ist während eines Forschungsaufenthalts 2021-22 am Cluster Matters of Activity der Humboldt-Universität entstanden.

Der Vortrag ist in deutscher Sprache.

Einladung zum HZK-CARMAH-Kolloquium am 13. Juni 2022, 14 Uhr

Die Veranstaltung findet im HZK (Haus 3, Gerlachbau neben dem Tieranatomischen Theater, Campus Nord, Philippstraße 13) und virtuell (Zugangsdaten für die Videokonferenz erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail an oliver.zauzig@hu-berlin.destatt.

Museum Raum Wissen. Ein interdisziplinäres ko-laboratives Experiment im Humboldt Labor

Die Ausstellungsräume des Humboldt Labors im Humboldt Forum sind als ein Instrument des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Gesellschaft konzipiert. Das von der Joachim Herz Stiftung geförderte Forschungsprojekt „Museum Raum Wissen“ untersucht diesen Transfer aus einer räumlichen Perspektive intersektional. Ziel ist es, Erkenntnisse über den Raum und die Architektur der Koproduktion von Wissen im musealen Kontext zu produzieren und Impulse für die Gestaltung von Ausstellungsräumen zu entwickeln. Zu diesem Zweck wird in der Eröffnungsausstellung „Nach der Natur“ eine ‚ko-laborative‘ Feldforschung an der Schnittstelle zwischen Architektur und Sozialwissenschaften durchgeführt.

Sarah Etz und Séverine Marguin geben Einblicke in das laufende Projekt und erste Ergebnisse.

Der Vortrag ist in deutscher Sprache.

Einladung zum HZK-CARMAH-Kolloquium am 23. Mai 2022, 14 Uhr

Die Veranstaltung findet im HZK (Haus 3, Gerlachbau neben dem Tieranatomischen Theater, Campus Nord, Philippstraße 13) und virtuell (Zugangsdaten für die Videokonferenz erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail an oliver.zauzig@hu-berlin.de) statt.

Das von der DFG geförderte Forschungsprojekt „Curating Digital Images: Ethnographic Perspectives on the Affordances of Digital Images in Heritage and Museum Contexts“ beschäftigt sich mit der Frage, wie digitale Bilder das Museumserlebnis verändern. Zwei miteinander verknüpfte empirische Studien untersuchen diese Veränderungen ethnographisch. Die erste Studie nimmt unter die Lupe, wie digitale Bilder aus Museumsdatenbanken heruntergeladen, geteilt und im Alltag der Menschen gehandhabt werden. Die zweite Studie konzentriert sich auf digitale Bildpraktiken im physischen Museum und versucht zu verstehen, wie Besucherfotos, die in Museen aufgenommen wurden, auf Social Media Plattformen kuratiert und kontextualisiert werden. Eine Eye-Tracking-Studie gibt darüber hinaus interessante Einblicke, wie die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Informationswissenschaft die Ethnographie bereichern kann und zeigt, wie das menschliche Auge in kuratorische Praxisprozesse einfließt.

Katharina Geis & Sarah Ulrich werden Einblicke in die empirischen Studien geben und die Forschungsergebnisse präsentieren.

Der Vortrag ist in englischer Sprache.

Viral Theatres: Pandemic Past / Hybrid Futures – Opening/Symposium: 28.4.-30.4.2022 – Ausstellung 28.4.-3.6.2022

Wie hybrid ist die Zukunft des Theaters?

Dieser Frage geht die Ausstellung des Forschungsprojektes „Viral Theatres“ nach und macht dabei sein Living Archive zugänglich – eine vielgestaltige Sammlung, die die neuen Formen und Themen pandemischen Theatermachens und -erlebens in Interviews, Video- und Audiodokumenten und digitalen Interaktionen zeigt.
Zur Eröffnung der Ausstellung findet ein Symposium mit Workshops, eine VR Performance und Diskussionsrunden zur Zukunft hybrider Theaterarbeit mit internationalen Kulturschaffenden und Wissenschaftler:innen statt.

Symposium
28. – 30. April 2022
Tieranatomisches Theater Berlin & Streaming

Ausstellung
28. April – 3. Juni 2022
Tieranatomisches Theater Berlin
Philippstr. 13, Campus Nord, Haus 3, 10115 Berlin
Öffnungszeiten: Mo – Fr, 14:00 -18:00

Information, Programm und Anmeldung
Viral Theatres: Pandemic Past /Hybrid Futures

Einladung zum HZK-CARMAH-Kolloquium am 25. April 2022 – The Museum as a Choir: Visitor Reactions to the Multivocality at the Humboldt Forum’s ‘Berlin Global’

Das nächste Kolloquium findet am 25. April 2022 um 14 Uhr statt und alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Die Veranstaltung wird virtuell durchgeführt.
Zugangsdaten für die Videokonferenz erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail an oliver.zauzig@hu-berlin.de.

The Museum as a Choir: Visitor Reactions to the Multivocality at the Humboldt Forum’s ‘Berlin Global’

Der Vortrag von Irene Hilden und Andrei Zavadski gibt Einblicke in das Forschungsprojekt „Realizations and Reception in the Humboldt Forum“, das am Centre for Anthropological Research on Museums and Heritage (CARMAH) der Humboldt-Universität zu Berlin angesiedelt ist.
Auf der Grundlage ethnographischer Publikumsforschung untersuchte das Projekt, wie die Besucher das Humboldt Forum und seine Ausstellungen in den ersten Wochen seines Bestehens wahrnahmen. Der Vortrag wird sich auf einige der Ergebnisse konzentrieren, die sich auf die Erfahrungen des Publikums mit Multivokalität beziehen, wie sie in der Ausstellung „Berlin Global“ verwendet wurden.

Der Vortrag ist in englischer Sprache.

HZK stands with Ukraine

Das Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik verurteilt die militärische Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine scharf. Als Kulturschaffende und Forscher*innen müssen wir uns immer auch mit den Erinnerungen an Kriege und den grausamen Effekten militärischer Gewalt beschäftigen. Wir wissen, dass militärische Auseinandersetzungen langfristige und weitreichende Folgen haben, die das Leben der Menschen weit über das Kriegsgebiet hinaus beeinflussen. Wir sind deshalb solidarisch mit unseren Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine sowie mit der gesamten ukrainischen Bevölkerung und senden unsere Unterstützung an diejenigen, die von den zynischen und grausamen Entscheidungen der russischen Behörden betroffen sind.

Um der Ukraine zu helfen: https://uacrisis.org/en/help-ukraine

Philipp Schwartz Initiative für gefährdete Wissenschaftler*innen
Angesichts der Situation in der Ukraine ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung die Nachnominierung ukrainischer Forschender bis 18.03.2022 in der aktuellen Ausschreibung der Philipp Schwartz-Initiative: Weitere Informationen finden Sie hier (PDF).
Die Antragsfrist im Hauptprogramm läuft bis zum 4. März.