Archiv der Kategorie: Aktuelles

Resonanzraum als Teil der Ausstellung YOYI! Care, Repair, Heal im Gropius Bau

Der Resonanzraum sammelt lokales Wissen und Erfahrungen zum Thema mentale Gesundheit in Berlin.

Seit September 2021 sind eine Reihe von Projekten entstanden, die das Verständnis von und den Umgang mit mentaler Gesundheit in der Stadt befragen: Wie bedingen sich individuelle Gesundheit und Gesellschaft? Wie wirkt sich Geschichte auf die heutige Zeit aus? Welche Formen von Fürsorge, Solidarität und Gemeinschaft werden in der Stadtgesellschaft entworfen und ausgeübt?

Die Resonanz von unterschiedlichen Stimmen aus der Nachbarschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft wird hier erfahrbar. Als Ort der Begegnung versammelt der Resonanzraum diese Stimmen und bringt sie in Dialog.

Der Resonanzraum wurde von Dr. Margareta von Oswald, Mindscapes Curatorial Research Fellow (HZK, CARMAH, Humboldt-Universität zu Berlin) und Diana Mammana, Projektleitung Nachbarschaftsaustausch am Gropius Bau, entwickelt.

Mindscapes ist das internationale Kulturprogramm zum Thema mentale Gesundheit von Wellcome.

Irene Hilden: Absent Presences in the Colonial Archive. Dealing with the Berlin Sound Archive’s Acoustic Legacies

Irene Hildens Dissertation über das Berliner Lautarchiv ist bei Leuven University Press in englischer Sprache erschienen.

Die Arbeit fokussiert Tonaufnahmen, die unter kolonialen Bedingungen produziert wurden. Sie untersucht Klangobjekte und Hörpraktiken, die “absent presences” kolonialer Subjekte aufzeigen, denen in den etablierten nationalen Erzählungen und kollektiven Erinnerungen wenig oder gar kein Platz eingeräumt wird.

Irene Hilden ist Postdoktorandin am Centre for Anthropological Research on Museums and Heritage (CARMAH) der Humboldt-Universität zu Berlin.

Auch im Open Access als Ebook verfügbar.

DAOULA | sheen. West African Wild Silk on Its Way

Ausstellungseröffnung am 17. November 2022, 18 Uhr.

Die Ausstellung DAOULA | sheen. West African Wild Silk on Its Way, die ab November 2022 zunächst im Tieranatomischen Theater in Berlin zu sehen sein wird, beschäftigt sich mit der natürlichen Entstehung und der Kulturgeschichte von Wildseide, die aus Raupen in Westafrika gewonnen wird, sowie mit der vielschichtigen Betrachtung dieses einzigartigen Materials durch Mikrobiolog_innen, Materialwissenschaftler_innen und Architekt_innen aus Deutschland.

DAOULA – SHEEN ist ein Projekt des Exzellenzclusters „Matters of Activity. Image Space Material“ an der Humboldt-Universität zu Berlin, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Kuratiert von Laurence Douny, Karin Krauthausen und Felix Sattler mit einer Filminstallation von Thabo Thindi.

Ausstellung im Tieranatomischen Theater

DAOULA-SHEEN

HZK-CARMAH-Kolloquium am 14. November 2022

1. HZK-CARMAH-Kolloquium im Wintersemester 22/23

14. November 2022, Punkt 14 Uhr

Die Veranstaltung findet im HZK (Haus 3, Gerlachbau neben dem Tieranatomischen Theater, Campus Nord, Philippstraße 13) und virtuell (Zugangsdaten für die Videokonferenz erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail an oliver.zauzig@hu-berlin.de) statt.

Wie lässt sich Wissenschaft kuratieren? Welche (neuen) Museumskonzepte und -praktiken braucht es für das Ausstellen von akademischen Sammlungen und Forschung sowie von wissenschaftlichen Prozessen und Tätigkeiten? Drei jüngst entstandene Wissenschaftsausstellungen und -museen stehen im Mittelpunkt des Vortages: das FORUM FOR SCIENCE, ART AND DOUBT des Genter Universitätsmuseums (eröffnet seit 2020), die erste Schau „Nach der Natur“ des HUMBOLDT LABORS im Berliner Humboldt-Forum (2021) und die Basisausstellung des Göttinger FORUM WISSEN (2022). Ihnen gemeinsam ist das kuratorische Anliegen, science in the making, also den Prozess der Wissensproduktion zeigen und einen Einblick hinter die Kulissen geben zu wollen, um darzustellen, wie Wissenschaftler:innen forschen und arbeiten. Gefragt wird dabei zum einen danach, wie solche Prozesse ausgestellt werden (können) und welche Spannungen in Bezug auf repräsentative Ansprüche entstehen. Zum anderen wird beleuchtet, welches Wissenschaftsverständnis exponiert und welches Museumskonzept erprobt wird.

Dr. Daniela Döring ist Kulturwissenschaftlerin und Postdoktorandin am Forschungskolleg „Wissen | Ausstellen“ der Georg-August-Universität Göttingen. Sie war zuvor als Mitarbeiterin in der Stiftung Stadtmuseum Berlin, am Braunschweiger Zentrum für Gender Studies und am Institut für Künste und Medien der Universität Potsdam wissenschaftlich, kuratorisch und lehrend tätig. In ihrer Forschung verschränkt sie kuratorische Praxis und akademischen Diskurs, Schwerpunkte sind unter anderem Wissenschaftsausstellungen, Diversity und Gender in Museen, Körper- und Geschlechtergeschichte sowie Kulturtechniken der Vermessung und Verdatung.

Gefangene Stimmen. Tonaufnahmen von Kriegsgefangenen aus dem Lautarchiv 1915 – 1918

Die Kulturwissenschaftlerin Britta Lange erforschte Tonaufnahmen von männlichen Kriegsgefangenen aus dem Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin, angefertigt in deutschen Lagern, von Wissenschaftlern der Königlich Preußischen Phonographischen Kommission während des Ersten Weltkriegs. In diesem Buch geht sie jenen Stimmen nach, die heute auf Schellackplatten erhalten sind. Jedes Kapitel stellt dabei eine neue Begegnung dar und wirft vielschichtige Fragen auf: Wie können die historischen Zeugnisse heute nicht nur gehört, sondern auch erhört werden? Und welche Formen der Übersetzungen fordern sie heraus? In mehrfacher Hinsicht gefangen offenbaren die Stimmen in dieser umfangreichen Studie nicht nur ihre historische Gemachtheit als Tonaufnahme, sondern sie sind auch in der Lage, gegenwärtige Deutungen von archivarischer und wissenschaftlicher Praxis zu reflektieren.

Das Buch Gefangene Stimmen von Britta Lange ist ab sofort auch in englischer Sprache als eBook unter dem Titel Captured Voices erhältlich, in einer vom Deutschen Übersetzungsfonds geförderten Übersetzung von Rubaica Jaliwala.

 

100.000 Besucher:innen im Humboldt Labor

Zur Feier des 100.000 Besuchenden überreichten am 12. September 2022 der kommissarische Präsident der Humboldt-Universität, Prof. Dr. Peter Frensch, und Kurator Bastian Herbst im Ausstellungsraum des Humboldt Labors einen goldenen Kofferfisch.

Der glückliche 100.000 Besucher war der 19-Jährige Lars Liedloff aus Berlin-Karow. Er ist Schüler an der Privaten Fachschule für Sozialpädagogik (D&B Dienstleistung & Bildung) in Berlin-Marzahn und war mit seiner Klasse zu Besuch im Humboldt Labor. Er zeigte sich hocherfreut über einen Gutschein für einen Restaurantbesuch im Humboldt Forum und den goldenen Kofferfisch.

Viel passiert in einem Jahr Humboldt Labor

Vor rund einem Jahr hat das Humboldt Labor der Humboldt-Universität zu Berlin mit der Auftaktausstellung „Nach der Natur“ im Humboldt Forum eröffnet. Seither ist viel passiert: 100.000 Besucher:innen haben die interaktive Wissenschaftsausstellung besucht. Davon haben 2.500 an einem von 200 Vermittlungsangeboten – wie Drop-Ins, Führungen für Schulklassen oder Familien – teilgenommen. Hinzu kommen 2.000 Teilnehmer:innen an rund 50 Veranstaltungen, die im Laufe des Jahres stattfanden: von Diskussionen zu aktuellen Forschungsthemen über Tanz, Theater und Spoken Word bis hin zu einer studentischen Werkschau und einer Live-Schalte in die Arktis.

Schon im ersten Jahr hat sich die Ausstellung – ganz im Sinne eines Labors – verändert: durch neue Objekte und Forschungsstationen sowie Stimmen und Perspektiven von Jugendlichen, Studierenden und Promovierenden, die sich mit eigenen Ausstellungstexten eingebracht haben. Auch geforscht wurde im Humboldt Labor: Verschiedene Projekte untersuchten etwa, wie Besucher:innen sich im Ausstellungsraum bewegen oder wie sie sich durch die Entscheidungen Anderer beeinflussen lassen. Und auch die Lehre kam nicht zu kurz: Im Seminarraum hinter der Ausstellung fanden regelmäßig Seminare statt, in denen etwa Studierende der Erziehungs- und Rehabilitationswissenschaften neue Vermittlungsformate für Grundschüler:innen sowie Schüler:innen mit Schwerpunkt geistige Entwicklung entwickelt und durchgeführt haben.

Weitere spannende Veranstaltungen, Vermittlungsformate und Ausstellungsinhalte sind natürlich schon in Planung. Auch in Zukunft wird das Humboldt Labor also ein faszinierender Ort der Wissenschaftsvermittlung bleiben.

I AM ELEVATING IN ALL WAYS

KLEINE HUMBOLDT GALERIE
13.07. – 12.08.2022

Eine Ausstellung in drei Elevations
Elevation I: 13.07. – 21.07.
Elevation II: 25.07. – 01.08.
Elevation III: 04.08. – 12.08.
Geöffnet Mo – Sa, 12 – 20 Uhr

Lichthof Ost in der Humboldt-Universität zu Berlin

Eröffung am 12.07., 18 – 22 Uhr

I AM ELEVATING IN ALL WAYS
I AM ELEVATING IN ALL WAYS – Plakat (c) Marina Engelhardt

13.07. – 21.07. | Elevation I: Bedroom
Mariela Georg, Lauren Lee McCarthy, Ofra Ohana, Julia Plawgo, Agrina Vllasaliu

25.07. – 01.08. | Elevation II: Office
Mats Andersen, Pia vom Ende, Alicja Rogalska, Julian Willming, Anna Witt

04.08. – 12.08. | Elevation III: Gym & Wellness
Paula Ábalos, Josepha Edbauer, Johanna Käthe Michel, Hannah Neckel, Fette Sans

Weitere Informationen und Rahmenprogramm
I AM ELEVATING IN ALL WAYS – KLEINE HUMBOLDT GALERIE

Präsentation der Veröffentlichung von “Islam and Heritage in Europe: Pasts, Presents and Future Possibilities“

Der Band untersucht Entwicklungen in verschiedenen Teilen Europas, darunter in Frankreich, Deutschland, Russland, Türkei und den Balkanländern, und beleuchtet die unterschiedlichen Wege von Menschen und Dingen. Diskutiert werden die Verflechtungen zwischen dem kulturellen Erbe, dem Islam und Europa sowie die Art und Weise, wie diese Verflechtungen vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen, wie z. B. Debatten über Restitution, Entkolonialisierung von Museen oder die „Flüchtlingskrise“, zum Tragen gekommen sind.

An dem Rundtischgespräch nehmen Wendy Shaw, Peter McMurray, Jesko Schmoller, Avi Astor, Diletta Guidi, Banu Karaca, Mirjam Brusius, Christine Gerbich und Rikke Gram sowie die Herausgeberinnen Katarzyna Puzon, Sharon Macdonald und Mirjam Shatanawi teil.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Kolloquiumsreihe des Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik / CARMAH statt.

Die Veranstaltung findet im HZK (Haus 3, Gerlachbau neben dem Tieranatomischen Theater TAT, Campus Nord, Philippstraße 13: https://www.kulturtechnik.hu-berlin.de/en/contact/) und virtuell statt.

Die Veranstaltung ist in englischer Sprache.

Einladung zum HZK-CARMAH-Kolloquium am 27. Juni 2022, 14 Uhr

Die Veranstaltung findet im HZK (Haus 3, Gerlachbau neben dem Tieranatomischen Theater, Campus Nord, Philippstraße 13) und virtuell (Zugangsdaten für die Videokonferenz erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail an oliver.zauzig@hu-berlin.destatt.

Seit den 1990-er Jahren geraten Sammelpraktiken und damit einhergehende Problematiken wie Kontamination und Toxizität aufgrund steigender ökologischer und politischer Relevanz von Objekten und Materialien zunehmend ins Blickfeld.
Wenig epistemische Relevanz wird bisher jedoch den während diesen transformierenden Differenzierungs-, Reinigungs- und Umwertungsprozessen entstehenden toxischen Überresten zugesprochen.

Die Präsentation gibt Einblick in den Prozess einer künstlerischen Forschung, die sich anhand asbestbelasteter Objekte einer Stiftungssammlung und deren Handling mit dieser Marginalie befasst.

Flavia Caviezel ist Ethnologin, Filmwissenschaftlerin und Dozentin an der FHNW – Hochschule für Gestaltung und Kunst Institut Experimentelles Design und Medienkulturen in Basel. Die Arbeit ist während eines Forschungsaufenthalts 2021-22 am Cluster Matters of Activity der Humboldt-Universität entstanden.

Der Vortrag ist in deutscher Sprache.

Einladung zum HZK-CARMAH-Kolloquium am 13. Juni 2022, 14 Uhr

Die Veranstaltung findet im HZK (Haus 3, Gerlachbau neben dem Tieranatomischen Theater, Campus Nord, Philippstraße 13) und virtuell (Zugangsdaten für die Videokonferenz erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail an oliver.zauzig@hu-berlin.destatt.

Museum Raum Wissen. Ein interdisziplinäres ko-laboratives Experiment im Humboldt Labor

Die Ausstellungsräume des Humboldt Labors im Humboldt Forum sind als ein Instrument des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Gesellschaft konzipiert. Das von der Joachim Herz Stiftung geförderte Forschungsprojekt „Museum Raum Wissen“ untersucht diesen Transfer aus einer räumlichen Perspektive intersektional. Ziel ist es, Erkenntnisse über den Raum und die Architektur der Koproduktion von Wissen im musealen Kontext zu produzieren und Impulse für die Gestaltung von Ausstellungsräumen zu entwickeln. Zu diesem Zweck wird in der Eröffnungsausstellung „Nach der Natur“ eine ‚ko-laborative‘ Feldforschung an der Schnittstelle zwischen Architektur und Sozialwissenschaften durchgeführt.

Sarah Etz und Séverine Marguin geben Einblicke in das laufende Projekt und erste Ergebnisse.

Der Vortrag ist in deutscher Sprache.